Süß, happy und fit

Echte Geschichten aus meinem bewegten Leben mit Typ-1-Diabetes

Hallo, ich bin wieder da!

5 Kommentare

In den vergangenen Monaten habe ich dieses Blog sträflich vernachlässigt. Ich weiß nicht, ob ihr meine Beiträge vermisst habt – aber ich selbst finde es schade, dass hier so lange Sendepause war. Denn eigentlich sind mir die Themen noch lange nicht ausgegangen. Also: Auf ein Neues!

Natürlich bin ich niemandem Rechenschaft darüber schuldig, warum ich mich in letzter Zeit rar gemacht und nicht über all die Dinge geschrieben habe, die mir in Sachen Diabetes durch den Kopf gehen. Ich will es euch trotzdem kurz erklären – und ein paar Themen ankündigen, mit denen ich mich gedanklich beschäftige.

Weltschmerz, Weltschmerz, Weltschmerz…

Ich weiß nicht, wie es euch in den vergangenen Monaten so ergangen ist. Aber mich erschlägt die furchtbare Nachrichtenlage zurzeit wirklich sehr. Das Erstarken der AfD, die zunehmend fremdenfeindliche Stimmung in Deutschland, die allgemeine Lethargie in Sachen Klimawandel, der Krieg in der Ukraine und nun auch noch in Israel schlagen mir echt auf die Psyche. Ich mag mich manchmal am liebsten verkriechen und weder Zeitung aufschlagen, noch den Fernseher einschalten oder mich in irgendeine öffentliche Diskussion einschalten. Wozu auch über meinen persönlichen Diabeteskram schreiben, wenn draußen mehr oder weniger die Welt untergeht?

Schulterschmerzen: Vielleicht ist der höhenverstellbare Schreibtisch die Lösung!

Hinzu kommen meine leidigen und häufig auch schlafraubenden Schulter- und Nackenschmerzen, die mich seit nunmehr mehr als zwei (oder sind es sogar schon drei?) Jahren begleiten und die mir sagen, dass ich besser weniger Zeit am Rechner verbringen sollte. Da versetze ich ehrenamtliche Dinge wie dieses Blog dann eher in Standby-Modus als meinen Broterwerb, der nun einmal ebenfalls mit Schreibtischhocken einhergeht. Doch nachdem Physiotherapie, Ibuprofen, Osteopathie, EMS-Training und das 17. Nackenkissen nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht haben, bin ich seit Neuestem nun stolze Besitzerin eines höhenverstellbaren Schreibtischs samt Stehhocker mit Fußablage. Und was soll ich sagen: Seit ein paar Tagen zwackt es schon deutlich weniger rund ums Schulterblatt. In irgendeiner Form scheint die neue Schreibtisch-Stuhl-Kombination meine Sitzhaltung zum Positiven zu beeinflussen. Meinen Termin zum Schulter-MRT im Januar werde ich zwar noch nicht absagen, aber ich bin gerade vorsichtig zuversichtlich, dass ich nun doch einen zielführenden Ansatz gefunden habe. Drückt mir die Daumen, dass es so bleibt!

LanguageMatters, Gründe für Arztwechsel, AID-System, Kongressberichte…

Denn ich habe tatsächlich einen ganzen Haufen Themen im Hinterkopf, die ich hier gern mit euch teilen würde. Da wäre zum einen die Sitzung zum Thema #LanguageMatters bei der DDG-Jahrestagung im Mai (!) diesen Jahres, zu der ich einen Vortrag über die Rolle der Medien beitragen durfte. Just vergangenen Sonntag hatte ich bei der neuen Veranstaltung ‚Meilensteine der Diabetologie‘ von DiabetesDE die Gelegenheit, ebenfalls über mein Herzensthema zu sprechen. Seit geraumer Zeit denke ich auch über einen Blogbeitrag nach, in dem ich mal Gründe aufführe, die mich zu einem Arztwechsel veranlassen (kleiner Spoiler: auch hier wird es vorrangig um Kommunikation gehen…). Dann wären da noch mein immer wieder mal aufflammenden Gedanken zum Thema Insulinpumpe bzw. AID-System: Soll ich es nicht doch einfach mal damit versuchen? Und was hält mich eigentlich davon ab? Und last but not least habe ich in den vergangenen Monaten natürlich auch einiges an Artikeln für verschiedene Diabetesmedien geschrieben, die ich euch ebenfalls nicht vorenthalten möchte.

Ihr seht also: Es sind mir definitiv noch nicht die Themen ausgegangen. Es fehlte lediglich an physischer Ausdauer und allgemeiner Lebensenergie. Solche Phasen gibt es eben. Doch ich habe das Gefühl, dass ich diese Phase nun so langsam abschließen und endlich mal wieder mehr bloggen werde. In diesem Sinne: Stay tuned! 🙂

5 Kommentare zu “Hallo, ich bin wieder da!

  1. Avatar von Ulrike

    Hallo Antje, hast du schon mal was zum Thema „Wechseljahre und Diabetes“ geschrieben? Oder recherchiert? Ich finde kaum Infos zum Thema, obwohl die Hormone einen unglaublichen Einfluss auf den Blutzucker haben.
    Liebe Grüße, Ulrike

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    • Avatar von Antje Thiel

      Liebe Ulrike, so ganz explizit habe ich das nicht, nur mal am Rande. Aber aktuell habe ich auch den Eindruck, dass die Hormone ordentlich mitmischen, wenn sich die Insulinempfindlichkeit von einem auf den anderen Tag heftig verändert. Auf Kongressen etc. ist das leider kein großes Thema. Wahrscheinlich mal wieder, weil es nur die falsche Hälfte der Menschheit betrifft… Liebe Grüße, Antje

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      • Avatar von Ulrike

        Das befürchte ich auch. Die Wechseljahre an sich werden medizinisch gesehen auch schon stiefmütterlich behandelt. Obwohl es für viele Frauen eine herausfordernde Zeit ist, ist die Aufklärung meist sehr schlecht. Für uns Diabetikerinnen ist die Phase dann nochmals zusätzlich eine Herausforderung. Mein Insulinbedarf ist auch gestiegen, seit ich in den Wechseljahren bin. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das mit den sinkenden Hormonen in Verbindung gebracht habe…😏Liebe Grüße

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  2. Avatar von Elisabeth Setterl

    Liebe Antje, ja ich habe Deine Beiträge vermisst. ich lese sie gerne und aufmerksam , auch kritisch. mir gefallen nich nur die Themen, aber vor allem Deine Sprache, deine Wortwahl, Deine lebensnahe und emphatische Sichtweise der Dinge wozu Du auch immer die richtige Ausdrucksweise findest. der Mix aus Persönlicher Empfindlichkeit und sachlichem Wissen ist belebend und machen deine Beiträge lebendig und herzerwärmend und irgendwie auch nachhaltig. Deinen Artikel über „Language Matter“ z.b. hat mich sehr beeindruckt, mich zum Nachdenken und Umdenken gebracht. Da ich selbst auch schon lange mit Dia T1 dabei bin , auch sehr intensiv dabei bin, hätte ich natürlich manchmal einiges anzumerken oder diskutieren, abe gerade das hält auch mein Interesse an den Themen wach. Anders als Du, habe ich vom ersten Tag meiner Diagnose an, 1981, alles ausprobiert, was sich geboten hat. Grund dafür war erstens meine persönliche Situation, drei kleine noch daumenlutschende Kinder davon ein Baby, eine psychisch schwer kranke Verwandte in meinemHaushalt und ein völlig überforderter Ehemann. und zum 2, ein gütiger alter Hausarzt, der sofort zugab, dass er von dieser Art Diabetes wenig bis gar keine Erfahrung hat und mich in die freie Wildbahn geschickt hat mit den Worten : Informieren Sie sich, gehen sie zu Fachärzten , gehen sie in Gruppen, gehen Sie in den Verein, lesen Sie alles was Ihnen in die Finger kommt, die Pharmaindustrie arbeitet für Sie, ich verschreibe Ihnen alles was Sie brauchen. Und so kam es, dass ich wirklich sehr schnell Erfahrung sammeln konnte. Jetzt komme ich zum Punkt, weswegen hier eigentlich schreibe : Insulinpumpe. 1985 war ich mit anderen jungen Diabetikern aus dem Verein Skifahren, wir haben gemeinsam die NISS Methode nach Howarka ausprobiert und praktiziert, einer in der Gruppe hatte eine Insulinpumpe, die Travenol, so gross wie ein Kilo Mehl, musste jeden Abend geladen werden, konnte eigentlich nichts ausser gleichmässig Insulin abgeben. er hat sie irgendwie in seinem Skianzug verstaut und es ging. Ich habe mich ausgiebig mit der NISS Methode beschäftigt, kurze Zeit später gabe es Die H-Tron, klein wie eine Zigarettenschachtel eine Basalrate die man selbst programmieren konnte, und die wollte ich haben. Und ich sage Dir Antje. vom ersten Tag an habe ich mich wie neu gefühlt, gesund und leistungsfähig, ich hatte das Gefühl : Jetzt pack ich alles. Die Pumpe hilft mir normal zu leben, ich habe ihr vetraut. so ist es auch heute. ich bin jetzt 75, bin ziemlich fit, mach Sport und Musik und Reisen. habe in den vielen Jahren verschieden Pumpen ausprobiert und getragen und bin mit „Allem“ immer gut klargekommen. ich kann Dir nur empfehlen : Probiere es aus und passe die Pumpe einfach an Dein Leben an, wie eine Brille oder ein Paar neue Joggingschuhe oder ein neues Fahrrad. dem Mutigen gehört die Welt. alles Gute für Dich.

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    • Avatar von Antje Thiel

      Liebe Elisabeth, vielen Dank für deine lieben Zeilen! Mein Thema in Sachen Pumpe ist weiterhin, dass ich mit der ICT insgesamt gut klarkomme und mich wenig eingeschränkt fühle. Vermutlich müsste ich auch hart mit den Kassen kämpfen, um eine bewilligt zu bekommen. Aber mehr dazu demnächst im angekündigten Beitrag! 😉 Liebe Grüße und auch für dich weiterhin alles Gute – es macht mir Mut, solche Geschichten von „alten Hasen“ zu lesen, die so gut klarkommen wie du…

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