Süß, happy und fit

Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Silvester-Menü: „Ist das nicht schön, dass wir so einen Insulinpen haben?“

Frohes neues Jahr euch allen! Ich hoffe, ihr seid gemütlich und vergnügt reingerutscht und blickt zuversichtlich auf 2022. Wir hatten gestern Abend einen Tisch in einem hiesigen Restaurant reserviert, wo uns fünf leckere Gänge serviert wurden. Und wo ich kurz vor Schluss die Bekanntschaft mit einem Herrn mit Typ-2-Diabetes machen durfte, der sich freute, noch jemanden mit Diabetes zu treffen.

Nun war es also schon das dritte Silvester in Folge ohne Party: 2019 hatten wir Karten für eine große Sause zum Jahreswechsel, doch dann war Christoph erkältet und damit nicht tanztauglich. 2020 hingen wir wieder zu zweit auf dem Sofa, die Highlights des Abends waren ein Familientreffen via Zoom und die Übertragung der VR-Show von Jean Michel Jarre aus Notre Dame. Dieses Jahr war wegen Corona wieder keine große Party angesagt, aber wir wollten wenigstens ein bisschen unter Leute und uns kulinarisch verwöhnen lassen.

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Was genau ist eigentlich ein „schwerer Diabetes“?

Seit gestern wird in den Medien viel über einen jungen Mann berichtet, bei dem nach überstandener Covid-19-Erkrankung ein Typ-1-Diabetes festgestellt wurde. Die Geschichte ist interessant, sicherlich auch ein wenig beängstigend, doch nix Genaues weiß man (noch) nicht. Was ich allerdings genau weiß: Es stört mich, dass im Zusammenhang mit diesem Fall überall vom „schweren Diabetes“ die Rede ist.

Die ursprüngliche Meldung, auf die auch im Grunde alle seit gestern erschienenen Medienberichte zurückgehen, findet man in einer Pressemitteilung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel von gestern. Darin heißt es unter anderem:

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Heilung von Diabetes: Fake News oder berechtigte Hoffnung?

Juchu, es ist wieder Diabetes-Blogwoche! Beim heutigen Thema am Tag 1 der DBW2019 geht es um die Heilung von Diabetes. Ist Heilung möglich? Was bedeutet Heilung überhaupt? Und was ist in meinen Augen eben keine Heilung?

Das sind spannende Fragen, mit denen ich mich auch hier in der Vergangenheit schon einmal beschäftigt habe. Und zwar im Zusammenhang mit einer Reise ins Forschungslabor von Novo Nordisk, wo man aus menschlichen Stammzellen neue Betazellen heranzüchtet, die irgendwann mittelfristig einmal für die Therapie des Typ-1-Diabetes eingesetzt werden sollen. Weiterlesen


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In der Sprechstunde beim Diadoc auf’s Laufband – eine coole Idee!

Die Deutschen bewegen sich zu wenig. Sitzen ist das neue Rauchen. Bewegung wirkt effektiver als die meisten Medikamente. Undsoweiter. Schlagzeilen wie diese haben wir alle schon oft gelesen. Trotzdem kommt es viel zu selten vor, dass Ärzte ihre Patienten in Arztpraxen tatsächlich aktiv zu mehr Bewegung ermuntern und anleiten. Eine dieser Ausnahmen ist Hauke Groth, niedergelassener Diabetologe aus Rellingen bei Hamburg. Für eine Reportage in der Diabetes Zeitung und in der Blood Sugar Lounge habe ich ihn in seiner Praxis besucht.

Thomas Gundlach hat einen Termin in der Sprechstunde seiner Diabetespraxis. Dafür hat der 58-jährige Busfahrer, seit 17 Jahren Typ-2-Diabetiker und seit einigen Monaten insulinpflichtig, ein Muskelshirt, Turnschuhe und eine kurze Sporthose angezogen. Für seinen sportlichen Aufzug gibt es einen guten Grund: Wenn sein Diabetologe Hauke Groth ihn ins Sprechzimmer aufruft, dann bietet er ihm keinen Sitzplatz an. „Na, wollen Sie heute wieder auf’s Laufband?“, fragt der Arzt ihn stattdessen. Ja, Thomas Gundlach will sich lieber bewegen als sitzen, wenn er mit seinem Arzt am Bildschirm die von seinem Glukosesensor gesammelten Daten analysiert und über seine aktuellen Blutzuckerkurven und Insulindosen spricht. Und ich darf als Reporterin live dabei sein. Weiterlesen


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Typ 1? Typ 2? Lasst uns doch bitte Misstrauen und Abschottung überwinden!

An Menschen mit Typ-2-Diabetes ist online nur schwer heranzukommen. Diese Erfahrung habe zumindest ich gemacht. Ich wundere mich, wieso so viele Typ-Zweier lieber unter sich bleiben. Denn eigentlich sind die Schnittmengen zwischen den Diabetestypen doch groß genug – zudem sind sich bei manchen Leuten oft nicht einmal Experten sicher, zu welchem Diabetestyp sie tatsächlich gehören.

Ich muss hier mal ein bisschen Frust ablassen. Und möchte gleichzeitig die Community um Rat und Meinungen bitten. Mein Problem ist Folgendes: Es will mir einfach nicht gelingen, über die sozialen Netzwerke Zugang zu Menschen mit Typ-2-Diabetes zu bekommen. Nun sagt ihr vielleicht: „Warum willst du dich denn mit Typ-Zweiern austauschen, du hast doch selbst Typ-1-Diabetes?“ Ja, das stimmt. Aber zum einen interessiert es mich auch unabhängig von meinem eigenen Diabetestyp, wie es sich mit einem Typ-2-Diabetes lebt und was die Betroffenen beschäftigt und umtreibt. Und zum anderen nutze ich die sozialen Netzwerke im Rahmen meiner Arbeit als Journalistin gern für die Recherche bzw. Suche nach geeigneten Interviewkandidaten. Weiterlesen


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Prävention per Knopfdruck: „Wasser zu trinken muss ein ganz normales Ritual werden“

In der aktuellen Ausgabe der Diabetes Zeitung der DDG ist ein Artikel von mir über ein schönes Präventionsprojekt in Schleswig-Holstein erschienen, von dem ich  mir wünsche, dass es bundesweit Nachahmer findet. Wenn in Schulen Wasserspender an zentralen Orten für die Kinder zur Verfügung stehen, dann gewöhnen sie sich leichter daran, Wasser statt zuckerhaltige Getränke zu trinken. Hier der Artikel in voller Länge.

Lübeck. Zuckerhaltige Limonaden und Säfte meiden, lieber Wasser trinken. Übergewicht und Stoffwechselstörungen bei Kindern und Jugendlichen lassen sich mit recht simplen Mitteln vorbeugen. Weil es aber doch nicht ganz so einfach ist, engagiert sich der Lübecker Diabetologe Prof. Morten Schütt dafür, dass an Schulen in Schleswig-Holstein frei zugängliche Zapfanlagen für Trinkwasser installiert werden. Weiterlesen


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Aufgepasst: Eine „smarte Insulinpumpe, die unter die Haut geht“ – sorry Leute, so etwas gibt es bis dato nicht!

Bitte nicht alles glauben, was auf Facebook & Co. verbreitet wird: Nicht weniger als ein „geschlossenes Regelsystem, das unter die Haut eingesetzt wird und vollautomatisch den Blutzuckerspiegel für 3 Tage regelt und dann nachgefüllt werden kann“ versprach eine Meldung, die kurz vor dem ATTD-Kongress in vielen Medien und Facebook-Gruppen geteilt wurde. Das Ärgerliche daran: Sie stimmt ganz einfach nicht. Ich habe einmal nachgeforscht.

Der ATTD-Kongress (ATTD steht für Advances in Technlogies and Treatments of Diabetes) ist immer für ein paar technische Neuheiten und Überraschungen gut. Immerhin treffen sich dort die internationale Créme de la Créme der Wissenschaftler und Unternehmen, die auf dem Gebiet der Diabetestechnologie herumtüfteln. Doch was im Vorfeld des diesjährigen ATTD, der Mitte Februar 2018 in Wien stattgefunden hat, als vermeintliche sensationelle Innovation angekündigt wurde, toppte doch alles bisher dagewesene. Weiterlesen


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„Meine Oma hat auch Diabetes…“ ist für mich kein Spruch zum Aufregen mehr

Für viele von uns Typ-Einsern ist der Spruch „Meine Oma hat auch Diabetes…“ der Inbegriff des Unverstandenseins. Denn meist hat die besagte Oma einen Typ-2-Diabetes, der sich mit unserem Typ-1 nun einmal nur bedingt vergleichen lässt. Doch was ist, wenn das gar nicht stimmt und die Oma vielleicht ebenfalls Typ-1-Diabetes hat?

Ich frage das aus gutem Grund. Denn immerhin bin ich selbst seit gut einem Jahr Oma, und habe natürlich weiterhin Typ-1-Diabetes. Am vergangenen Freitag waren wir zur ersten Geburtstagsparty meiner Enkelin eingeladen, verputzten Kuchen, schwenkten Wunderkerzen, sangen im Kanon und übten mit der Kleinen, wie man mit der Kugelbahn spielt – natürlich ein pädagogisch wertvolles Oma-Geschenk.  Weiterlesen


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Der Hamburger Michel machte blau… Eindrücke von der Illumination zum gestrigen Weltdiabetestag

Es gibt genau zwei Erkrankungen, die von den Vereinten Nationen weltweit mit einem jährlichen Gedenktag bedacht wurden: Zum einen AIDS (der Welt-AIDS-Tag ist immer am 1. Dezember) und zum anderen Diabetes (der Weltdiabetestag wird immer am 14. November begangen).

Das Ziel von weltweiten Gedenktagen dieser Art ist es, die Öffentlichkeit besser aufzuklären und ein stärkeres Bewusstsein für die jeweilige Erkrankung zu schaffen. Was den Weltdiabetestag angeht, ist es in Deutschland mittlerweile Tradition, dass am Abend des 14. November markante Gebäude diabetesblau angestrahlt werden, um so ein öffentlich sichtbares Zeichen zu setzen. Gestern war die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, besser bekannt als der „Michel“, an der Reihe. Weiterlesen


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Schon gewusst? Schlechte Wohnsituation, Straßenlärm, Abgase und geringe Walkability erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes

Im Nordosten Deutschlands tritt Typ-2-Diabetes deutlich häufiger auf als im Westen – und das sich nicht allein mit den klassischen Risiken wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel und geringerem Bildungsgrad erklären, so hieß es in einer Sitzung bei der DDG-Jahrestagung im Mai 2017 in Hamburg. Dort lernte ich den Begriff „Walkability“ als weiteres Kriterium dafür, ob eine Region besonders anfällig für Typ-2-Diabetes ist oder nicht.

„Dick, dumm, Diabetes“ ist ein gemeines Vorurteil – das sich leider ebenso hartnäckig hält, wie es falsch ist. Bei der DDG-Jahrestagung wurden in einer Sitzung zur Versorgungsforschung aktuelle Daten zur Häufigkeit von Typ-2-Diabetes präsentiert – und zu den Ursachen für regionale Unterschiede. Versorgungsforschung und Register sind erst einmal Stichworte, die sich erst einmal ungeheuer trocken und langweilig anhören. Doch tatsächlich war die Sitzung extrem interessant. Was also sind die Fakten? Weiterlesen