Süß, happy und fit

Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Insuline vertauscht: Ein Fehler, der auch hätte schiefgehen können…

Es gibt Missgeschicke und blöde Entscheidungen, die vermutlich allen von euch schon mal in der Diabetestherapie passiert sind: Insulindosis vergessen, beim Schätzen der Kohlenhydrate mordsmäßig verhauen oder den Diabetes einfach mal bewusst ignorieren. Mir sind neulich zwei Fehler unterlaufen, die so bislang noch nicht vorgekommen sind. Zur Nachahmung natürlich nicht empfohlen!

Wovon ich euch heute berichte, liegt schon ein paar Monate zurück. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, war mir in letzter Zeit nicht so doll nach Bloggen. Aber jetzt, im neuen Jahr, wird das wieder anders. Denn es gibt nach wie vor immer wieder Neues zu erzählen, mit einem Typ-1-Diabetes wird es irgendwie nicht langweilig, oder? Ich habe hier ja schon desöfteren von blöden Fehlern in meiner Diabetestherapie erzählt, die mit Sicherheit vermeidbar gewesen wären und mir aber trotzdem unterlaufen sind. Tja, so ist das Leben – und es werden vermutlich immer mal wieder neue Fehler dazukommen, von denen ich bislang gar nicht ahne, dass sie passieren können.

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Forschung an neuen Insulinen: Alles leider kein Wunschkonzert…

Im großen Jubiläumsjahr blickt die Diabeteswelt nicht nur zurück in die vergangenen 100 Jahre mit dem Lebensretter Insulin, sondern auch in die Zukunft: Was lässt sich in der Insulintherapie noch verbessern? Wird es bald Insuline in Tablettenform geben? Oder Depot-Insuline, die selbst erkennen, wann der Blutzucker steigt, und dann erst aktiv werden? Ich habe mich bei verschiedenen Kongressen einmal umgehört, woran in der Insulinforschung aktuell gearbeitet wird.

Wenn ich mir mein Traum-Insulin selbst anmixen dürfte, wäre es mir besonders wichtig, dass es in Sekundenschnelle wirkt, sobald mein Blutzuckerspiegel ansteigt. Dann bräuchte ich nicht mehr auf einen Spritz-Ess-Abstand zu achten, der bei mir je nach Tageszeit schon mal bei 20–30 Minuten liegen kann. Am besten erkennt mein Traum-Insulin auch von ganz allein, wann es etwas zu tun gibt – das würde mir die lästige Rechnerei ersparen, sobald Kohlenhydrate im Spiel sind. Ohne Spritzen wäre die Insulintherapie natürlich ebenfalls erheblich angenehmer.

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Traurige Nachricht aus Madrid: Lyndon Owen, der Vagabund mit Typ-1-Diabetes, ist gestorben

Er hatte seinen Job als Informatiker, seine Eigentumswohnung und sein geregeltes Diabetesmanagement in London zurückgelassen, um auf der Straße zu leben. Etwa 16 Jahre lang tingelte der Brite Lyndon Owen mit dem Spanier José Manuel Calvo durch ganz Europa. Nun ist er in Madrid gestorben, wo die beiden zuletzt überwiegend lebten.

Gerade heute hat mich Facebook daran erinnert, wie ich Lyndon kennengelernt habe. Vor genau 5 Jahren nämlich war ich in Berlin unterwegs, um die Ärztin Jenny de la Torre zu porträtieren, die dort ein Gesundheitszentrum für Wohnungslose betreibt. Anders als die Gäste im Gesundheitszentrum ließen sich Lyondon und José, die ich zufällig auf der Straße traf, gern fotografieren. Und weil sie mich baten, ihnen das Foto weiterzuleiten, gaben sie mir ihre Visitenkarte mit. Wohnungslose Bettler mit Visitenkarte, Internetauftritt und Paypal-Konto? Das fand ich zumindest ungewöhnlich. Weiterlesen


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Kontinuierliche Glukosemessung mit dem Dexcom G5: Warum ich unsere kleine Affäre am 5. Tag beendet habe

Über die Ostertage hatte ich die Gelegenheit, den Dexcom G5 zur Probe zu tragen. Die Firma Dexcom hatte mir freundlicherweise das vollständige Equipment für einen ganzen Monat zur Verfügung gestellt. Allerdings ist mir bereits am fünften Tag der Geduldsfaden gerissen: Der G5 und ich sind einfach keine Freunde geworden. Das lag zum einen an den Alarmen und zum anderen an der dazugehörigen App.

Ich bin ein Mensch, dem die Penetranz moderner Geräte manchmal gehörig auf den Zeiger geht. Vor allem, weil diese ihre Bedürfnisse in der Regel nur ebenso undifferenziert artikulieren können wie ein neugeborener Säugling. Ein Säugling schreit, wenn irgendwas nicht passt, ein Gerät piept. In unserer Küche haben wir einen Induktionsherd, der piept, sobald das Bedienfeld nass wird – sei es, weil etwas überkocht oder weil man es etwas zu feucht abgewischt hat. Der Herd piept dann alle paar Sekunden und lässt nicht locker, bis man sein Riesenproblem beseitigt hat. Weiterlesen


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Basalbedarf halbiert – und 4 weitere Beobachtungen rund um das Abnehmen mit Diabetes

Etwa vier von meinen neun überflüssigen Kilos sind schon runter, seit ich am 20. Januar mit dem konsequenten Kalorienzählen und vor allem Kaloriensparen angefangen habe. Mein neues Essverhalten geht natürlich auch an meinem Diabetes nicht spurlos vorüber.  Hier erzähle ich euch einmal 5 Dinge, die mir seither aufgefallen sind.

Eins vorweg: Meinen Glukosewerten gefällt es enorm, dass ich mich beim Essen zurückhalte. Doch nun auf zu meiner Top-5-Liste der Dinge, die sich in meinem Körper, meinem Diabetesmanagement und in meiner Wahrnehmung seither verändert haben. Weiterlesen


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Raus aus der Tabuzone: Wir reden jetzt über Diabetes und weiblichen Zyklus!

Ich bin sehr dankbar, dass Tine beim Diabetes Barcamp eine Session zum Thema „(Bloody) Hell?! – Diabetes und Zyklus“ angeregt hat. Denn auf diesem Gebiet ergibt sich für mich persönlich dank Hormonspirale, Schilddrüsenerkrankung und möglicherweise anstehenden Wechseljahren aktuell gerade eine ganze Reihe von Fragen.

Es ist noch nicht lange her, da schilderte ich hier unter dem Titel „50 Shades of Sweat“ , mit welchen verschiedenen Sorten von Schweißausbrüchen ich es neuerdings zu tun habe. Meine Situation damals: Meine Schilddrüse verabschiedete sich gerade langsam aus ihrer vorübergehenden Überfunktion, wie sie für eine Hashimoto-Unterfunktion zu Beginn typisch ist. Eine überaktive Schilddrüse kann einem gelegentlich heftige nächtliche Hitze-Flashs und damit verbundene Schweißausbrüche bescheren. Parallel dazu hatte ich mir im Sommer bei meinem letzten Gynäkologen-Termin turnusmäßig meine Hormonspirale ziehen lassen, mit der ich in den vergangenen fünf Jahren verhütet hatte. Weiterlesen


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Laufreise, Tag 10: Heut hab ich Rücken und schreibe deshalb über Essen und Insulin

Einmal falsch bewegt beim Hütchen-Hüpfen, und schwups war’s das für heute. Der Rücken ziept und braucht Wärme. Die Laufschuhe dürfen heute auslüften, und ich schreibe mal über meine Ernährung und Insulinanpassung während dieses Urlaubs.

Mein Rücken ist normalerweise nicht anfällig für die typischen Zipperlein, die Büromenschen gern plagen. Aber irgendwann ist halt immer auch ein erstes Mal. Und so kam es, dass ich heute morgen beim Frühsport am Strand beim Hütchen-Hüpfen ungünstig (vermutlich im Hohlkreuz, dazu neige ich leider ein bisschen) wieder auf dem Boden landete und auf einmal einen fiesen Schmerz im unteren Rücken – Iliosakralgelenklendenwirbelsäuleirgendwosodiesegegend – spürte, der mich seither treu begleitet.  Weiterlesen


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Wie man auch ohne Pumpe einen verzögerten Bolus spritzen kann

Insulinpumpenträger wissen ihn meist sehr zu schätzen: den verzögerten oder gesplitteten Bolus, mit dem sie Mahlzeiten abdecken können, deren Kohlenhydrate zum Teil erst etwas später im Blut ankommen und den Glukosespiegel beeinflussen. Man kann einen verzögerten oder gesplitteten Bolus aber durchaus auch mit ganz normalen Insulinpens simulieren.

Eines vorweg: Ich weiß um die vielen Vorteile, die eine Pumpentherapie im Alltag haben kann. Von wegen besseres Feintuning, mehr Flexibilität mit verschiedenen Basalraten, diskrete Bolusgabe in der Öffentlichkeit etc. Mich persönlich reizt eine Insulinpumpe derzeit trotzdem nicht. Ich habe mich mit meinem Freestyle Libre Sensor angefreundet und empfinde ihn nicht als störend, doch ein weiteres (und doch noch um einiges größeres) Gerät am Körper zu tragen, schreckt mich bislang doch sehr ab. Ich bin zufrieden, wenn ich nach dem Insulinspritzen meine Pens in meinem Täschchen verstauen kann und meinen Körper danach wieder für mich habe – ohne dass ich an einen Katheter mit seinem Schlauch (in dem ich mich bestimmt permanent verheddern würde) und den besten Aufbewahrungsort für die dazugehörige Pumpe denken muss. Weiterlesen


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Insulinbedarf: Meine Basaldosis läuft jetzt wieder auf Winterzeit

Liegt es etwa an der Lichtzufuhr, dass ich meine tägliche Basaldosis deutlich erhöhen muss, wenn die Tage wieder kürzer werden?

Wenn der Sommer vorbei ist und man so langsam dran denken muss, bei seinem Auto die Winterreifen aufziehen zu lassen, dann meldet sich bei mir mit schöner Regelmäßigkeit mein Blutzucker und verlangt nach Veränderungen. Mit dem Blutzucker ist ja leider so wie mit einem Säugling: Er kennt keine anderen Ausdrucksformen als zu schreien – und als Wirt des lästigen diabetischen Plagegeists steht mir dann eine ähnlich investigative Spurensuche bevor wie der Mutter eines Neugeborenen, die an ihrem schreienden Baby verzweifelt: Windel voll? Hunger? Durst? Langeweile? Blähungen? Für und Diabetiker heißt das übersetzt in etwa: Basalrate im Lot? KE-Faktor korrekt? Spritz-Ess-Abstand korrekt? Mahlzeit falsch eingeschätzt? Bewegung einkalkuliert? Infekt im Anmarsch? Gefühlschaos oder Stress? Schließlich können sich all diese Dinge mehr oder weniger drastisch auf unseren Blutzucker auswirken. Weiterlesen


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Versehentlich nüchtern gestartet: Blutzucker-Chaos bei zwei Läufen

Woran liegt es, wenn bei einem 10-Kilometer-Lauf trotz eines perfekten Blutzuckerwertes beim Start der Blutzucker ab der Hälfte der Strecke steil ansteigt? Darüber durfte ich auch beim Itzehoer Störlauf grübeln – und habe tatsächlich eine Theorie entwickelt.

Vor einer Weile hatte ich euch ja über mein Blutzucker-Chaos bei der IDAA-Staffel beim Hamburger Marathon berichtet , bei dem ich eine Etappe von 9,2 Kilometern bestritten habe. Unmittelbar nach dem Lauf hatte ich darüber nachgedacht, warum wohl mein Blutzucker nach ein paar Kilometern so steil auf über 200 mg/dl anstieg und beinahe bis zum Ende des Laufes nicht wieder absinken wollte. Ich hatte es auf das für meine Verhältnisse sehr hohe Tempo zurückgeführt, das mich vermutlich über die anaerobe Schwelle (hallo Adrenalin?) getragen und dadurch meinen Blutzucker hat ansteigen lassen. Weiterlesen