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Echte Geschichten aus meinem bewegten Leben mit Typ-1-Diabetes

Diabetes-Stress bei einer tollen Aktivreise nach Masuren

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Ich war mal wieder mit einer Gruppenreise von Frosch-Sportreisen unterwegs. Dieses Mal nicht allein, sondern mit meinem Mann Christoph. Zusammen mit zehn anderen Leuten und einem tollen Reiseleiter erkundeten wir im Kajak, auf dem Fahrrad und in Wanderschuhen das traumhafte Naturparadies Masuren. Mein Diabetes entpuppte sich dabei leider oft als Spielverderber.

Unsere ausgedehnten Kajak-, Fahrrad- und Wandertouren waren zwar physisch nicht sonderlich anstrengend. Aber sie beanspruchten aufgrund ihrer Streckenlänge halt jeweils ca. 3 bis 5 Stunden – und das ist eine Aktivitätsdauer, die in meinem Alltag sonst eher selten vorkommt. Meine Glukosesensor warnte mich also ziemlich häufig vor sinkenden Werten, und mein Verbrauch an Sport-KE schoss in ungeahnte Höhen. Leider habe ich – willkommen im Leben mit Typ-1-Diabetes – erst in der rückblickenden Analyse wirklich verstanden, was da los war und was ich hätte besser machen können.

Aber fangen wir doch erstmal mit dem Reisebericht an. Genau genommen war unsere Reise nach Masuren* keine klassische Frosch-Gruppenreise. Die Teilnehmenden hatten über insgesamt drei verschiedene Reiseanbieter gebucht, und die Reise selbst wurde von innaTOURa organisiert. Das ist ein Reiseanbieter, der sich auf Natur- und Erlebnisreisen in Polen spezialisiert hat. Unsere Mitreisenden bildeten deshalb vielleicht nicht das typische Frosch-Publikum ab, wie ich es bei meinen bisherigen Frosch-Reisen kennen gelernt hatte (ich war 2022 auf Samos und 2023 auf der Chalkidiki, beide Male mit lauter alleinreisenden Frauen zwischen 35 und 60, und beide Male standen Yoga und Wandern im Mittelpunkt). Mit unseren 55 Jahren waren Christoph und ich dieses Mal tatsächlich die Jüngsten in der Gruppe, und außer zwei gemeinsam reisenden Freundinnen waren alle Teilnehmenden Pärchen. Doch das ist eigentlich nur eine Randnotiz, denn die Reise selbst war super!

Kurzer Zwischenstopp in Warschau

Der gemeinsame Trip startete am Berliner Hauptbahnhof, wo wir von eine innaTOURa-Mitarbeiterin in Empfang genommen wurden und unsere Bahntickets für die Weiterreise nach Warschau ausgehändigt bekamen. In Warschau erwartete uns unser großartiger polnischer Reiseleiter Andrzej, der hervorragend Deutsch spricht und uns in den folgenden anderthalb Wochen nicht nur das Kajakpaddeln beibrachte und unsere Radtouren und Wanderungen begleitete, sondern auch sein schier unerschöpfliches Wissen über die Region, ihre Geschichte und ihre Eigenheiten mit uns teilte. Nach einer Übernachtung in Warschau hatten wir bei einem halbtägigen geführten Stadtspaziergang die Möglichkeit, die polnische Hauptstadt ein wenig zu erkunden. Natürlich ist das viel zu kurz, um wirklich einzutauchen und eine Metropole kennen zu lernen. Doch als Auftakt für die Weiterreise nach Masuren, wo die dunklen Kapitel deutscher Geschichte sowie Flucht und Vertreibung noch immer allgegenwärtig sind, ist es nicht verkehrt, einmal u. a. die Gedenkstätte zum Aufstand im Warschauer Ghetto zu besuchen.

Einsteigerkurs im Kajakpaddeln

Am Nachmittag ging es dann per Kleinbus weiter zu unserem ersten Hotel in Masuren. Das kleine Hotel Habenda liegt in dem kleinen Dorf Krutyń, ganz in der Nähe des Flusses Krutynia, den wir in den kommenden drei Tagen per Kajak erkunden durften. Niemand aus unserer Gruppe hatte bis dato Erfahrung mit dem Kajak, doch das war ganz egal. Denn Andrzej erklärte uns geduldig, wie man unfallfrei ins Zweier-Kajak ein- und aussteigt, wie man dreht und wendet – und vor allem, wie man geradeaus fährt, ohne das Kajak ständig unfreiwillig ins Schilf am Uferrand zu steuern. Das klappte auch rasch erstaunlich gut, sodass wir uns nach einer Weile nicht mehr ausschließlich auf die Kajak-Technik konzentrieren mussten, sondern Augen für die unglaublich schöne Natur um uns herum hatten.

Traumhafte Natur entlang der Krutynia

Und die ist wirklich malerisch. Das Flüsschen Krutynia schlängelt sich durch eine Kette von Seen, mal eng eingesäumt, mal weit geöffnet, sodass sich hinter jeder Biegung eine neue Szenerie auftut. Dichte Waldstreifen reichen oft bis ans Wasser heran. Überhängende Äste spenden Schatten, Schilfgürtel und Seerosenfelder rahmen die Ufer. In den klaren, langsam strömenden Abschnitten sieht man verschiedene Wasserpflanzen und Teichrosen, während über dem Wasser Libellen (und leider auch ziemlich viele Bremsen) schwirren. Während der mehrstündigen Paddeltouren (jeweils zwischen 12 und 18 km Strecke) machten wir immer wieder mal Halt, um zu baden oder eine Picknickpause einzulegen. Einfach traumhaft! Wer dieses Flüsschen einmal zu Wasser erkundet hat, wundert sich auch nicht mehr darüber, dass auf den masurischen Straßen fast mehr Lieferwagen mit Kajakanhängern als reguläre PkW unterwegs sind. Kajakfahren ist dort wirklich ein ganz zentraler Tourismusfaktor.

Diabetesmanagement beim Kajakfahren

Mein Diabetestäschchen verstaute ich übrigens in einem fest zuschraubbaren Plastikbehälter, wie es ihn es an Bord jedes Kajaks gab. Er war gedacht für alles, das besser nicht in Kontakt mit Wasser kommen sollte. Und weil es auf dem Kajak und vor allem in diesem verschlossenen Wertsachenbehälter recht heiß wurde, packte ich meine Insulinpens vorsorglich in eine Frio-Kühltasche.** Wer die noch nicht kennt und im Sommer Sorge um sein Insulin hat, sollte sie sich unbedingt einmal anschauen: Sie halten Insulin, Pen und Insulinpumpe bei Hitze schön kühl, und zwar ohne Strom, Batterien oder Kühlelemente. Einfach die Innentasche in kaltes Wasser tauchen. Die darin enthaltenen Kristalle bilden binnen kürzester Zeit ein Gel, das die Kälte für bis zu zwei Tage speichert. Dann packt man das gekühlte Insulin in die Außentasche und verstaut es wie gewohnt – passt auch problemlos in mein Diabetestäschchen. Sehr praktisch also beim Kajakfahren und sommerlichen Temperaturen! Und wo wir gerade beim Diabetesmanagement sind: Unsere mehrstündigen, aber körperlich nicht sonderlich anstrengenden Kajaktouren begannen immer unmittelbar nach dem Frühstück. Die empfohlenen 3 Stunden Pause zwischen Sporteinheit und der letzten Insulineinheit hauten also definitiv nicht hin. Ich reduzierte deshalb den Frühstücksbolus und auch den Bolus fürs Mittagessen, das wir unterwegs während unserer Picknickpausen einnahmen, um ca. 20%. Wenn der Glukosewert zwischendurch einmal ein bisschen nach unten rauschte, behalf ich mir mit 1 bis 2 kleinen Tütchen Gummibärchen, ein paar Plättchen Traubenzucker oder einem Sportgel. So hätte ich es zu Hause im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität auch gehandhabt. Wie zu Hause, tastete ich die Basaldosis trotz Sport nicht an – bislang hat das für mich immer gut funktioniert (auch wenn ich natürlich weiß, dass manche Leute das auch bei einer ICT ganz anders handhaben). Tagsüber klappte das auch beim Kajaken recht gut. Allerdings meldete sich abends und nachts der Muskelauffülleffekt – denn ich kapierte zunächst nicht, dass sich mein Zuckerstoffwechsel weniger für die Intensität als für die Dauer der sportlichen Aktivität interessierte. Dann reduzierte ich meine täglich Dosis Lantus von 12 auf 10 IE und dachte, damit müsste es doch nun passabel laufen. Leider Fehlanzeige – doch dazu gleich noch mehr, wenn es zum Kapitel Radfahren geht!

Radeln entlang von Seen und Wäldern

Nach drei Tagen mit ausgedehnten Kajaktouren wechselten wir dann aufs Fahrrad. Wir hatten schon bei der Buchung unsere jeweilige Körpergröße angegeben, sodass der örtliche Fahrradverleih für alle ordentliche Fahrräder in passender Größe vorbeibrachte. Drei Mitreisende schwangen sich auf E-Bikes, die übrigen verließen sich ausschließlich auf ihre Muskelkraft. Bei unseren Radtouren (jeweils ca. 48 bis 65 km) umrundeten wir Seen, radelten durch den masurischen Landschaftspark, begegneten fleißigen Pilzsammlern, steuerten unterwegs verschiedene kleine Hafenstädtchen an und besichtigten die eine oder andere Kirche. Da die Mitglieder unserer Gruppe unterschiedlich schnell unterwegs waren, hieß es von Andrzej desöfteren: „Fahrt schon mal vor bis zur nächsten großen Kreuzung, das sind etwa 5 km, da treffen wir uns dann!“ So konnten alle in ihrem eigenen Tempo radeln, ohne dass die Gruppe auseinanderfiel.

Diabetesmanagement bei den Radtouren

Christoph und ich gehörten zwar in der Regel zur Vorhut der Gruppe und traten gern etwas kräftiger in die Pedale. Dennoch empfand ich die Radtouren nicht als anstrengend: kein sonderlich hoher Puls beim Radeln, und auch im Nachgang kein Muskelkater. In Sachen Diabetesmanagement blieb ich deshalb zunächst bei meinem von zu Hause gewohnten Muster – und genau das stellte sich gerade beim Radfahren als großer Fehler heraus. Bereits in der Nacht nach der ersten Tour meldete mein Dexcom eine Unterzuckerung, am Folgetag nach der zweiten Tour gab es sogar drei nächtliche Hypo-Alarme – obwohl ich mit einem ausreichend hohen Wert schlafen gegangen war und jede Hypo mit 15 bis 25 g Kohlenhydraten behandelt hatte. Ich habe einmal alle Hypo- bzw. Sport-KE zusammengezählt, die ich an dem Tag binnen 24 Stunden zu mir nehmen musste und bin auf schwindelerregende 165 g gekommen. Das sind allein 660 Kalorien, nur für blöden Zucker ohne jeglichen Genussfaktor. Ziemlich frustrierend, wenn man das Extra-Kalorienbudget bei einer Sportreise eigentlich lieber mit Eis oder typisch polnischen Blaubeerpfannkuchen verballert hätte. Ich habe leider viel zu spät kapiert, dass es beim reduzierten Insulinbedarf – wie oben erwähnt – nicht nur auf die Intensität der sportlichen Aktivität ankommt, sondern auch auf die schlichte Dauer. Und natürlich verbessert sich auch die Insulinempfindlichkeit deutlich, wenn man jeden Tag mehrere Stunden am Stück in Bewegung ist. Alles zusammen genommen habe ich den Effekt unserer sportlichen Aktivitäten unterschätzt und sowohl Basalinsulin als auch Bolusinsulin viel zu zurückhaltend reduziert. Rückblickend denke ich, dass ich meine Basaldosis gut und gern von normalerweise 12 IE auf 6 IE hätte halbieren und die Mahlzeiten-Boli an Sporttagen statt um ca. 20% vielleicht lieber um 30-40% hätte reduzieren sollen. An dieser Stelle vorsichtshalber noch ein kleiner Hinweis: Was für mich und meinen Diabetes (nicht) funktioniert, kann bei dir und deinem Diabetes natürlich ganz anders laufen!

Perfekte Kulisse für einen chilligen Ruhetag

Nach drei ausgedehnten Fahrradtouren stand am neunten Tag ein Ruhetag auf dem Programm. Wir waren zwischenzeitlich in unserer zweiten Unterkunft in Rybical einquartiert, die direkt an einem Badesee gelegen ist und über eine tolle Panorama-Terrasse und auch eine Außensauna sowie Tretboote und Kajaks zur freien Benutzung verfügt. In der Lobby standen ein Tischkicker und ein Billard-Tisch – also alles perfekt für einen Tag ohne fixe Agenda. Das süße Nichtstun machte sich natürlich auch gleich in meinen Glukosewerten bemerkbar: Im Verlauf dieses Tages, den wir mit einem Buch im Liegestuhl, ein bisschen Planschen im See, nettem Klönschnack bei Kaffee und Keksen und abends am Tischkicker verbrachte, brauchte ich gleich wieder mehr Insulin als an den aktiven Vortagen.

Bei Dauerregen lieber den Bus genommen

Der Trend der wieder rückläufigen Insulinempfindlichkeit setzte sich am Folgetag fort. Denn am vorletzten Tag hätte zwar eigentlich eine weitere Radtour auf dem Programm gestanden, die aber wegen Dauerregen ausfiel. Im Normalfall wären wir per Rad zunächst zu einer Keramik-Manufaktur gefahren, in der u. a. handgefertigte Kachelöfen produziert werden. Von dort aus sollte uns der Bus samt unserer Fahrräder zum Museum für Volkskultur in Węgorzewo bringen, von da aus wären wir dann weiter bis zur Wolfsschanze – Adolf Hitlers Hauptquartier im Osten und heute Gedenkstätte für die Attentäter des 20. Juli 1944 – geradelt und von dort aus mit dem Bus ca. eine Stunde zurück ins Hotel gefahren. Die Aussicht, durchnässt ein Museum zu besichtigen und nochmal klatschnass eine Stunde im Bus zu hocken, war nicht sonderlich verlockend. Zum Glück konnte Andrzej den Tag so umplanen, dass wir auch die ursprünglichen Radstrecken mit dem Bus bzw. mit einem kurzfristig dazugebuchten Taxi erledigen konnten.

Wandern durch Wälder, Wiesen und Felder

Am letzten Tag unserer Reise waren wir noch einmal aktiv und dieses Mal zu Fuß unterwegs: Die Wanderung (ca. 17 km) führte uns von unserer Unterkunft aus bei bedecktem Himmel durch den Wald, am Ufer des Tałty-Sees entlang und an Wiesen und Feldern vorbei bis nach Mikołajki. Hier sammelten uns nach einer Kaffeepause zwei Taxen wieder ein und brachten uns zurück ins Hotel. Ein letztes gemeinsames Abendessen – und dann hieß es auch schon wieder Kofferpacken, Getränkerechnung bezahlen, fertigmachen für die Heimreise. Die war dann auf den letzten Metern sogar noch mit etwas Nervenkitzel verbunden, denn der Bus, der uns frühmorgens nach Warschau bringen sollte, zog sich auf der gruseligen Schlaglochpiste unmittelbar vor dem Hotel einen Achsbruch zu und konnte nicht weiterfahren. Wieder war Andrzejs Organisationstalent gefragt – und zum Glück gelang es ihm, rechtzeitig noch einen Busunternehmer ausfindig zu machen, der einsprang und uns vier Stunden nach Warschau kutschierte. Wir kamen rechtzeitig an, um unseren Zug nach Berlin zu erwischen, von dort aus ging es dann weiter nach Hamburg und nach Hause.

Klare Empfehlung für Aktivurlaub in Masuren

Mein allgemeines Fazit dieses Urlaubs: Ich kann die Aktivreise nach Masuren definitiv empfehlen. Man sollte ein bisschen sportliche Kondition (weniger fürs Kajakfahren, mehr fürs Radeln und Wandern), historisches Interesse, regenfeste Kleidung (das Wetter kann doch recht wechselhaft sein) und ausreichend Mückenspray mitbringen. Besonders berührt hat mich die Begegnung mit der 94-jährigen Frau Brigitta, die als Ostpreußin das Hotel Habenda in Krutyn aufgebaut hat und uns an einem der Abende dort aus ihrem Leben erzählte. Aber auch ein Besuch des kleinen Friedhofs von Krutyń, wo ein Großteil der Gräber – auch der weit nach dem Zweiten Weltkrieg Verstorbenen – deutsche Namen trägt. Aufgewühlt haben mich die Besuche im ehemaligen Warschauer Ghetto und an der Wolfsschanze. Diese beiden Orte führen einem ungeheuer plastisch vor Augen, was für eine monströse und menschenverachtende Ideologie der deutsche Nationalsozialismus war und welche weitreichenden Folgen er insbesondere für die Menschen in Polen hatte und bis heute hat. Beeindruckt hat mich die wunderschöne und weitgehend unberührte Natur in Masuren. Es tut einfach gut, sich in so einer traumhaften Landschaft an der frischen Luft zu bewegen und ruhige Nächte ohne Straßen- oder sonstigen Lärm zu genießen. Und gefreut hat mich, wie schön sich unsere aus Sachsen, Norddeutschland und der Schweiz zusammengewürfelte Gruppe plus unserem polnischen Reiseleiter zusammengefunden hat.

Kurzzeitig war da der Wunsch nach einer Insulinpumpe…

Mein Diabetes-Fazit fällt etwas gemischter aus. In den ersten Tagen nach unserer Heimkehr waren die vielen – auch nächtlichen – Hypos noch sehr präsent. Auch das Gefühl des Kontrollverlusts hallte noch eine ganze Weile nach. In der Folge war ich dann für ein paar Wochen ziemlich überzeugt, dass ich mich nun einmal um eine Insulinpumpe mit automatisierter Insulindosierung (AID) kümmern möchte, um meine Insulinversorgung insbesondere bei sportlichen Aktivitäten flexibler anpassen zu können – bzw. ein halbwegs intelligentes System zu nutzen, das etliche Anpassungen einfach von selbst vornimmt und damit die Zahl der Alarme reduziert. Das wäre auch mit Blick auf wechseljahrsbedingte Schwankungen der Insulinempfindlichkeit nicht schlecht.

Aber jetzt läuft es auch ohne Pumpe wieder prima!

Allerdings habe ich inzwischen besser verstanden, was meine Fehler im Diabetesmanagement bei unserem Aktivurlaub waren und wüsste es beim nächsten Anlauf hoffentlich besser. Ich bin also wieder zuversichtlicher, dass ich so einen Urlaub ohne dieses unangenehme Gefühl des Kontrollverlusts wuppen könnte. Mittlerweile bin ich auch im regulären Alltag dazu übergegangen, an Tagen mit geplanter sportlicher Aktivität morgens meine Basaldosis zu reduzieren, selbst wenn diese Aktivität nicht mehrere Stunden andauert. Damit fahre ich ganz gut und habe meine Zeit im Zielbereich (70 bis 180 mg/dl) wieder auf äußerst akzeptable 84 bis 88% gepusht und werde in der Regel nicht nachts von Alarmen geweckt. Gleichzeitig habe ich mich einmal über die aktuell verfügbaren AID-Systeme schlau gemacht und festgestellt, dass keines mich restlos überzeugt. Meine Vermutung ist daher, dass mir ein AID-System sicherlich an einigen Stellen ein paar Komfortpunkte mehr verschaffen würde. Doch daneben hätte ich halt auch ein paar unweigerliche Nachteile an der Backe (zusätzliches Gerät am Körper, mehr Reserve-Equipment mitschleppen, andere gerätebedingte Alarme oder Fehlfunktionen), die eine Pumpen- bzw. AID-Therapie nun einmal mit sich bringt. Lohnt sich dafür der ganze Aufwand mit Antrag, Gutachten, technischer Einweisung, Schulung etc. pp. – und dem Wissen, dass diese Art der Versorgung für meine Krankenkasse um ein Vielfaches teurer wäre als meine klassische Pen-Therapie? Und schon schwindet meine Lust wieder, mich mit dem ganzen Thema auseinanderzusetzen. Ich habe bei meinem Diadoc zwar Interesse an einem Info-Abend in der Praxis angemeldet, bei dem alle aktuell verfügbaren Systeme vorgestellt werden. Doch mal schauen, ob ich auch wirklich hingehe…

Disclaimer:
* Ich habe meine Frosch-Reise selbst gebucht und bezahlt. Wenn mein Bericht ein bisschen werblich klingt, dann allein deshalb, weil ich sehr zufrieden mit der Reise war.
** Dasselbe gilt für meine Frio-Kühltasche, die ich selbst gekauft habe und über die ich hier schreibe, ohne dass der Hersteller irgendetwas davon weiß. Ich empfehle sie euch allein aus dem Grund, weil ich sie super finde.

2 Kommentare zu “Diabetes-Stress bei einer tollen Aktivreise nach Masuren

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