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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes

Mylife Daily Dose Insulinspritze: Ein kleiner Schuss Insulin für unterwegs?

4 Kommentare

Beim Sport ist das Risiko zu unterzuckern deutlich größer als die Gefahr hoher Zuckerwerte. Doch manchmal ist es auch beim Sport ratsam, ein bisschen Insulin dabei zu haben. Ich habe hierfür einmal die Einweg-Insulinspritzen „Mylife Daily Dose“ von Ypsomed getestet.

In den vergangenen Monaten musste ich leider häufiger einmal beobachten, dass sportliche Aktivität den Zuckerwert nicht immer sinken, sondern manchmal auch kräftig ansteigen lässt. So geschehen beim Staffellauf beim Hamburger Marathon und kurz darauf beim Itzehoer Störlauf. Ich habe inzwischen eine plausible Erklärung für die Anstiege gefunden – doch die beste Erklärung hilft nichts, wenn im entscheidenden Moment kein Insulin greifbar ist, weil ich den großen Insulinpen nicht beim Laufen mit mir herumschleppen wollte.

Wie die Junkies: Diabetiker beim Spritzentausch

Auch bei meiner ersten RTF, über die ich euch gestern hier berichtet habe, hatte ich nach einer Blutzuckertalfahrt zu Beginn der Tour danach kurzzeitig mit hohen Werten zu kämpfen – und wieder hatte ich kein Insulin dabei, weil mir der große Pen zu sperrig für’s Radtrikot erschien. Als mein Mann und ich zusammen mit Arndt nach der RTF auf Kaffee und Kuchen bei Ilka und Finn von mein-diabetes-blog  vorbeischauten, gab mir Ilka den heißen Tipp, es doch einmal mit den kleinen Einweg-Insulinspritzen „Mylife Daily Dose“ von Ypsomed zu versuchen – und schenkte mir gleich zwei Probepackungen. Klasse Idee, vielen Dank noch einmal! (Jaja, manchmal sind wir Diabetiker schon ein bisschen wie Junkies, die bei Bedarf auch mal Spritzen tauschen…) Diese Einwegspritzen sind winzig klein und haben Platz für maximal 30 Insulineinheiten. Man zieht sie am Insulinpen auf und kann sie dann platzsparend überall verstauen, wo ein normaler Insulinpen nicht hineinpasst.

Mylife Daily Dose: Sehr platzsparend, aber leider nur schwer fein zu dosieren

Beim nächsten Trainingslauf startete ich also einen Versuch mit den Einwegspritzen. Ich packte eine Einwegspritze aus, entfernte die Nadel von meinem Pen und stellte am Pen die Zahl der Einheiten ein, die ich in die Einwegspritze umfüllen wollte. Dann stach mit der Nadel der Einwegspritze in die Membran des Pens und drückte mit dem Pen die entsprechenden Einheiten ab. Die Handhabung ist wirklich einfach und für meine Begriffe auch nicht zu umständlich. Allerdings ist die Skalierung an den Einwegspritzen etwas ungenau: Ein kleiner Strich entspricht zwei Insulineinheiten, und so genau kann man beim besten Willen nicht erkennen, bis wohin die kleine Ampulle nun gefüllt ist. Gerade wenn ich die Minispritze als Notfallinsulin beim Sport einsetzen möchte, bin ich aber auf superexakte Dosierung angewiesen, weil ich beim Sport noch empfindlicher als sonst auf Insulin reagiere: Wenn ich einen Lauf vor mir habe und zuvor länger nichts gegessen habe, esse ich zum Beispiel eine Banane und spritze dafür nur eine halbe Einheit Insulin. Das passt prima. Auch wenn ich während eines Laufes bei plötzlich steigenden Werten mit Insulin korrigieren möchte, würde ich in jedem Fall sehr vorsichtig mit halben Insulineinheiten arbeiten. So eine feine Dosierung ist mit der Einwegspritze leider nicht möglich – das kann man von einem so kleinen Cent-Artikel (Eine Zehnerpackung von Mylife Daily Dose 0,3 ml kostet in Online-Apotheken 3,59 Euro) sicherlich auch nicht erwarten.

Der Dreifachhalter kam im Keller unter’s Sägeblatt

Ein weiteres Manko ist das Stecksystem, das für drei der Mini-Insulinspritzen ausgelegt ist. Einmal aufgezogen, muss der Stopfen gesichert werden, mit dem das Insulin beim Spritzen durch die Nadel geschoben wird. Dafür findet man in der Daily-Dose-Packung einen Dreifachhalter für drei fertig aufgezogene Insulinspritzen. Gedacht ist das sicherlich für Leute, die ihre Tagesration für drei Injektionen kompakt mit sich tragen wollen. Wer nur eine einzige Miniration für den Sport-Notfall (und hier vielleicht nur eine Minimenge wie 3 IE) mitnehmen möchte, wäre mit einem Einfachhalter für die aufgezogene Spritze natürlich besser bedient. Zum Glück hat mein Mann im Keller gleich einmal seine Säge angesetzt und einen Halter von dem Dreifachhalter abgesägt. Mit nur einem Halter ist so eine Spritze tatsächlich wunderbar klein und passt auch in die noch so kleinste Tasche einer Sporthose. Wenn da nicht die Sache mit der Feindosierung wäre, würde ich mir sicherlich immer eine Minispritze mit Insulin beim Sport mitnehmen. So aber verlasse ich mich lieber doch auf meinen Pen, mit dem ich auch minimale Mengen wie 0,5 Insulineinheiten exakt dosieren kann.

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Viel kleiner als ein normaler Insulinpen und damit beim Sport leichter zu verstauen…

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… doch mit abgesägtem Halter noch ein bisschen handlicher und platzsparender unterzubringen!

4 Kommentare zu “Mylife Daily Dose Insulinspritze: Ein kleiner Schuss Insulin für unterwegs?

  1. Kennt jemand eine gute Alternative?

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  2. Leider aus dem Sortiment genommen 😦

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  3. Pingback: Daily Dose Mini-Insulinspritze: Wie gewonnen, so zerronnen… | Süß, happy und fit!

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