Nach dem gestrigen Vormittagsregen ziehen hier die Temperaturen noch ein wenig an. Bis zum Ende unserer Reise dürfen wir uns wohl jeden Tag über 17-19 Grad Wärme freuen. Für Krafttraining in der Mittagssonne fast ein wenig zu warm, für einen langsamen Dauerlauf am Strand ideal.
Allerdings begann der Tag für mich nicht unbedingt perfekt. Ich hatte mich in der Nacht gefühlte Ewigkeiten schlaflos umhergewälzt. Gestern hatte ich nämlich den Fehler begangen, doch einmal kurz ein paar Job-Mails zu lesen und dabei gleich eine Ahnung davon bekommen, mit welchen Baustellen ich mich ab Montag wieder herumärgern darf. Und so lag ich also in der Nacht wach, dachte über dieses und jenes nach, das eigentlich erst ab Montag wieder Platz in meinem Kopf einnehmen dürfte. Aber wie Gedanken nun einmal so sind, lassen sie sich nicht immer brav in die vorgesehenen Kanäle oder Zeitfenster leiten, sondern wollen auch um 2 Uhr oder 4 Uhr nachts gründlich durchdacht werden… 😦
Da war doch noch was? Ach ja, die Rumpfmuskulatur…
Entsprechend gerädert fühlte ich mich am Morgen, als der Wecker klingelte und uns an das morgendliche Lauftraining am Strand erinnerte. Nö, heute nicht für mich. Ich drehte mich noch einmal um und fand zumindest in einen leichten Döseschlaf, bis Christoph wieder ins Zimmer kam und mich für’s Frühstück weckte. Bei den Kräftigungsübungen für Rumpf und Becken war ich dann allerdings wieder dabei. Liegestütze (zwiebeln im Bizeps und im Rumpf), Unterarmstütz (zwiebelt im Rumpf), seitlicher Unterarmstütz (zwiebelt in der seitlichen Bauchmuskulatur), Becken anheben und ein Bein ausstrecken (zwiebelt im Po und hinteren Oberschenkel), in Rückenlage diagonal mit der Hand das Knie nach außen drücken (zwiebelt im Bauch). Insgesamt drei Durchgänge, jede Übung eine Minute lang halten. Und was auch immer der persönliche Schwachpunkt ist, das muss zu Hause dringend weiter geübt werden. Bei mir ist es definitiv der seitliche Unterarmstütz, interessanterweise vor allem auf der rechten Seite. Da halte ich keine ganze Minute durch, und das soll anders werden. Weil es mit Anleitung (und ein bisschen Drill) von einer Trainerin besser geht, werde ich mir in meinem Fitnessstudio nach dem Urlaub einmal einen Core-Trainingskurs aussuchen, in dem genau die bei Läufern so gern vernachlässigte Rumpfmuskulatur so richtig in die Mangel genommen wird.

In unserem Laufreisen-Arbeitsheft können wir alle Übungen noch einmal nachlesen (und nachturnen…)
Langsam laufen für viele neue Mitochondrien in der Muskulatur
Nach dem Mittagessen war es tatsächlich warm und windstill genug, um ein wenig in T-Shirt am Pool zu liegen und zu lesen. Was für eine Wohltat – die Wärme tat gut, und ich schlummerte glatt noch einmal ein bisschen weg. Am Nachmittag stand dann ein längerer Lauf am Strand entlang bis zum Hafen von Chiclana de la Frontera auf dem Trainingsplan. Für die Marathonläufer unter uns ganz bis zum Hafen und zurück (etwa 13 Kilometer), für die Aufbaugruppe hieß es Umdrehen nach 30 Minuten. Erst kam es mir ein bisschen komisch vor, so sehr langsam zu laufen (und wenn ich Laufschnecke ein Lauftempo als „langsam“ bezeichne, dann ist es WIRKLICH langsam…). Doch ich erinnerte mich an den Vortrag zur Lauftheorie und zum Herz-Kreislauf-System von vor ein paar Tagen: Man geht davon aus, dass beim langsamen Dauerlaufen neue Mitochondrien (die kleinen Mikrokraftwerke, die uns Power geben) in der Muskulatur gebildet werden. Bei kurzen Sprints hingegen werden die vorhandenen Mitochondrien erweitert bzw. gestärkt. Folgerichtig stehen morgen ein paar Tempoläufe auf dem Plan – damit wir alle mit frisch entwickelten und gestärkten Mitochondrien ab übermorgen abgehen wie Schmidts Katze. Mal schauen, ob der Plan aufgeht!
Eine halbe Fruchtstange hätte als Hyposchutz gereicht… aber sie war leider echt lecker
Dass es heute mit meinem Zucker nicht ganz so perfekt geklappt hat wie in den vergangenen Tagen, habe ich mir selbst eingebrockt. Vor dem langen Lauf lag mein Glukosewert bei 135 mg/dl, so dass ich vorsichtshalber noch ein kleines bisschen Zucker nachladen wollte, damit ich beim Laufen nicht unterzuckere. Mir fiel die Frucht-Honigstange aus dem Starterbeutel vom Sonntag in die Finger, von der die Hälfte dicke gereicht hätte, um mich vor einer Hypo zu schützen. Doch sie war leider auch verdammt lecker… Entsprechend schoss mein Glukosewert beim Laufen zwischenzeitlich kurz auf etwas über 200 mg/dl hoch, pendelte sich beim Lauf zurück zum Hotel dann aber wieder bei 155 mg/dl ein. Shit happens, davor ist ja nun einmal niemand gefeit.
14. März 2016 um 10:56
Danke, lieber Peter. Ja, richtig dolle Sorgen bereitet mir ein kurzzeitiger 200er Wert auch nicht. Ich bin vielleicht ein bisschen erfolgsverwöhnt und mag es deshalb gern, wenn mir solche „Fehler“ nicht passieren… 😉
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14. März 2016 um 11:37
Ja da sollte ich mir ne Scheibe abschneiden , du machst das schon richtig.
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9. März 2016 um 17:22
find ich nicht schlimm, dein Körper ist doch während des Sports eh geschützt vor den Ablagerungen, da würde ich mir wg. 200 keine Gedanken machen. Ich finde das eher gelungen. Hast Du doch gut hinbekommen.
Ciao Peter
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