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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes

Tiefgründiges zu Ostern: Was wäre, wenn der Osterhase Diabetes hätte?

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Na, da haben uns die Jungs und Mädels von der Diabetes-Blog-Woche aber ein lustiges Aufsatzthema gestellt! Wenn der Osterhase Diabetes hätte, würde er bei dem ganzen Hin- und Hergehoppel vermutlich ständig unterzuckern und die vielen Schokoladeneier lieber selbst essen als sie uns zu bringen. Doch halt, was sagt die Wissenschaft? Haben Hasen eigentlich auch Diabetes?

dbw
Um die gestellte Frage zu beantworten, müssen wir aber erst einmal die Begrifflichkeiten klären. Denn aus meiner Zeit als Kaninchenbesitzerin (2002 bis 2005) weiß ich: Wer Hase sagt, meint eigentlich meist Kaninchen. Dabei sind Hasen und Kaninchen eigentlich nur entfernte Verwandte, wie man hier sehr schön nachlesen kann: „Hasen und Kaninchen werden ja häufig in einen Topf geworfen.“ Tatsächlich? Das erklärt vermutlich, warum ich bei meiner Google-Recherche nach den Stichworten „Hase+Diabetes“ enorm viele Treffer aus der Kategorie Kochrezepte hatte.

Erstdiagnose Diabetes beim Hauskaninchen: Erstmal ein paar Tage in die Klinik

Wie dem auch sei: Daten zur Häufigkeit von Diabetes bei Hasen (also Feldhasen) scheint es nicht zu geben. Tiermediziner erforschen lieber, wie es zum Botulismus beim Pferd nach Fütterung von Grassilage kommt oder warum in Wien die Amseln am Usutu-Virus sterben. Forschungsprojekte zu Diabetes bei Feldhasen? Fehlanzeige. Dafür scheint Diabetes bei Hauskaninchen tatsächlich ein Thema zu sein, über das sich die Fachwelt und die Tierhalter Gedanken machen. Woran man erkennt, dass ein Kaninchen Diabetes hat? Die Symptome ähneln denen beim Menschen: Abmagern, Abgeschlagenheit, Durst, häufiges Wasserlassen (auch stubenreine Nager pinkeln auf einmal in der Wohnung). Für die Ersteinstellung mit Insulin wird eine mehrtägige stationäre Aufnahme empfohlen. Wow.

Beim Kaninchen kann sogar ein blöder Schnupfen tödlich verlaufen

Mich erinnert das vom Aufwand her ein bisschen an den hartnäckigen Schnupfen unserer Kaninchendame Mona. Kaninchen haben nämlich sehr enge Nasennebenhöhlen, aus denen sich Schnupfenkeime nur schwer vertreiben lassen. Das orale Antibiotikum, das ich der kleinen Diva nur mühsam verabreichen konnte, schlug nicht an. Daraufhin sollte Mona täglich eine Spritze bekommen. Die Tierärztin erklärte mir, normalerweise würde sie die Halter in so einem Fall kurz einweisen, damit sie ihrem Tier die Spritze jeden Tag selbst zu Hause geben können. „Doch Kaninchen haben eine so dicke Haut, dass sich sogar Krankenschwestern damit schwertun, obwohl die ja nun im Spritzen geübt sind.“ Fall geklärt, ich musste also zwei Wochen lang jeden Tag mit Mona zur Tierärztin fahren, damit sie dort ihr Antibiotikum gespritzt bekam (ich hatte mich gerade als freie Journalistin selbstständig gemacht und mir meine Arbeitstage eigentlich irgendwie anders vorgestellt). Die ganze Behandlung kostete über 120 Euro (ich weiß, es ist absolut verwerflich, angesichts einer solchen Tierarztrechnung zu denken, dass man für den Preis auch drei neue Kaninchen hätte kaufen können), und Mona starb wenige Wochen später. Wenn also ein blöder Schnupfen beim Kaninchen derart schwer zu managen ist, wie soll das erst beim Diabetes funktionieren? Ich glaube, ich bin ganz froh, dass das Kapitel „Haustiere“ bei uns abgeschlossen war, als mein Sohn elf Jahre alt wurde.

Typ-2-Diabetes? Hasen sind Läufer und ernähren sich nur von Grünzeug

Doch zurück zur Ausgangsfrage: Was wäre, wenn der Osterhase Diabetes hätte? Ich gehe davon aus, dass es sich beim Osterhasen um einen Vertreter der Spezies Feldhase (Lepus europaeus) handelt. Ein Feldhase mit Typ-1-Diabetes wird in freier Wildbahn vermutlich nicht lange überleben und deshalb nicht das Alter erreichen, in dem man eine verantwortungsvolle Tätigkeit eines Osterhasen übernehmen kann. Dass sich ein Typ-2-Diabetes ausbildet, erscheint mir angesichts des Lebensstils von Feldhasen maximal unwahrscheinlich: Das Tier ist eine Läufernatur und ernährt sich ausschließlich von Grünzeug. Wie es dabei zur Ausprägung einer Insulinresistenz kommen soll, ist mir schleierhaft.

Kilometerweit hoppeln = Dauerhypo = Ostereier naschen

Doch wäre der Osterhase Diabetiker, würde er bei den an Ostern zusammengehoppelten Kilometern sicherlich permanent unterzuckern und alle Schokoladeneier selbst essen, anstatt sie bei uns vorbeizubringen. Insofern bin ich sehr froh, dass es sich hierbei um ein maximal unwahrscheinliches Szenario handelt und wünsche euch allen frohe Ostern!

Und abschließend zeige ich euch noch ein paar Fotos unserer Kaninchen… Die Geschichte endete jäh, als eines Nachts die Tür zum Stall nicht richtig verschlossen war. Dünya und Felix verbrachten die Nacht im Freien. Morgens fanden wir Felix Körper ohne Kopf auf dem Parkplatz. Die Tierärztin erklärte mir, es sehe nach einem typischen Marderbiss aus, Marder töteten oft im Blutrausch und nähmen nur den Kopf als Trophäe mit. Tatsächlich haben wir den Kopf nie gefunden. Danach gaben wir Dünya in gute Hände und schlossen das Kapitel Kaninchenhaltung.

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