Am vergangenen Wochenende war ich auf Einladung von Firma Abbott beim „Diabetes Exchange“, einem Netzwerktreffen für Diabetes-Blogger aus ganz Europa. Unsere Namensschilder ließen mit einem sehr starken Magneten an der Kleidung befestigen. Da kommt man schon mal auf dumme Gedanken…
Es gibt ja solche und solche Namensschilder bei Kongressen und Veranstaltungen. Manche hängt man sich an einem Benzel um den Hals, andere sind an einem Clip befestigt (und hängen einem dann meist irgendwie windschief im Dekolleté), andere werden mit einer Sicherheitsnadel an der Kleidung angebracht (die garantiert Fäden zieht). Namensschilder mit Magnethalterung (vorn das Schild, das durch einen Magneten auf der Innenseite der Kleidung in Position gehalten wird) finde ich daher ziemlich innovativ. Genau diese Sorte Namensschilder bekamen wir Teilnehmer am Wochenende ausgehändigt. Der Magnet war wirklich nicht zu verachten, er hielt das Namensschild sogar durch eine Lederjacke hindurch. Also super – wäre da nicht dieser fette Warnhinweis auf der Rückseite des Magneten gewesen: „Warnung vor magnetischem Feld!“ Träger von Herzschrittmachern sollten also aufpassen.
I couldn’t help but wonder… was macht ein Magnet mit dem Sensor?
Nun hat man ja schon ein paar Geschichten über die Reaktion des Freestyle-Libre-Sensors auf elektromagnetische Felder gehört. Flughafenkontrollen bereiten keine Probleme, doch die Sicherheitssysteme von Bibliotheken haben schon so manch einem Sensor den Garaus gemacht. Und so fragte ich mich angesichts des starken Namensschild-Magnetens also (frei nach Carrie Bradshaw von Sex and the City: „I couldn’t help but wonder…“), was dieser Magnet wohl mit dem Freestyle-Libre-Sensor anstellen würde, wenn ich ihn in seine Nähe bringe. Ich beschloss daher, das letzte Stündlein meines aktuellen Sensors für ein Experiment zu nutzen.
Heute morgen war es soweit: Der Sensor hatte nur noch 30 Minuten Laufzeit vor sich, Zeit für meine kleine Privatstudie. Erste Erkenntnis: Der Magnet haftet am Libre-Sensor, allerdings längst nicht so stark wie am Namensschild (kein Wunder, die Metallkomponenten sind ja auch in einem Plastikgehäuse untergebracht). Danach geschehen folgende Dinge nicht:
- Der Sensor explodiert.
- Die Haut juckt.
- Die Einstichstelle beginnt zu bluten.
- Herzrasen.
- Der Sensor verfärbt sich grün (oder rot, oder blau, oder gelb…).
- Der Sensor fällt vom Arm ab.
- Der Sensor misst nicht mehr.
Der Freestyle Libre-Sensor funktioniert ungerührt weiter
Ja, ihr habt richtig gelesen: Der starke Magnet beeinträchtigte die Funktion des Sensors überhaupt nicht. Meiner zeigte weiterhin brav den aktuellen Glukosewert an, der auch halbwegs mit dem parallel gemessenen Blutzuckerwert übereinstimmte. Bis zum Ende der Laufzeit habe ich noch ein paarmal gecheckt, ob das gute Stück den Kontakt mit dem Magneten vielleicht erst mit 5 bis 10 Minuten Verzögerung übel nimmt (das ist ja die beim Freestyle Libre gewohnte Verzögerung auch bei den Glukosewerten…). Doch er funktionierte bis zum Schluss einwandfrei. Mein Experiment gehört sicher in die Kategorie „unnützes Wissen“, doch ich freue mich, wenn ihr meinen Bericht bis hierhin fertiggelesen habt.
Beim Diabetes Exchange mit den anderen Bloggern bin ich natürlich auch noch auf andere Gedanken als unnütze Experimente gekommen. Doch dazu später mehr.
- So sahen die Namensschilder aus: Achtung Magnet!
- Der Magnet hält so halbwegs am Freestyle Libre-Sensor
- Der Kontakt mit dem Magneten beeinträcht die Funktion des Sensors nicht: Er misst ungerührt einfach weiter.
30. November 2022 um 20:56
Hallo, hat einer von euch Erfahrung mit fsl3 und Tens (Reizstrom) Behandlung
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25. Juni 2022 um 12:44
Was sind das für merkwürdige Geschichten, die von Abbot FreeStyle Libre 2 zu lesen sind? Wenn ein Produkt auf den Markt kommt und gewisse Zusammenführungen von anderen Implantaten zu Beginn unklar sind, mag das vielleicht so eben noch angehen. Aber wenn ich hier eine Aussage aus dem Jahr 2018 lese, die innerhalb von vier Jahren, also im Moment: 25.06.22, immer noch nicht geklärt sind, scheint mir die Frage berechtigt: Was macht diese Firma? Geht es hier nur ums Geld verdienen um jeden Preis? Was wird für uns Benutzer getan, wenn erst Jahre oder Jahrzehnte vergehen müssen, um aktuelle Probleme zu prüfen, ob beispielsweise am selben Orberarm, in dessen Nähe ein Herzschrittmacher sitzt, ein Sensor angebracht werden darf oder nicht. Und es geht weiter: Ich habe durch eine lange Polynewuropathie keine Gefühle mehr in beiden Füßen, inzwischen nauber auch in allen zehn Fingern nur noch Missempfindungen in allen zehen Fingern, so dass ich kein Smartphone mehr bedienen kann. Nunn habe ich von einer Person im Kilinikum von deren Mutter vernommen, dass die neue FreeStyle Libre 3 App nicht nur über ein Smartphone bedient werden kann, sondern dass es eine kleine Auswahl digitaler Armbanduhren gibt, die mit dem Sensor über Bluethoots verbunden sind, so dass bei Ablesen des BZ nur ein Tipp auf die Uhr nötig ist. Das könnte für mich eine große Hilfe sein. Aber bei FreeStyle Libre gerade eben per Chat angefragt, bekam ich darauf keine Antwort, weil mein Chat-Gegegenüber keine Ahnung davon hatte. Wo bin ich denn Hier gelandet?
Mit noch freundlichen Grüßen,m Ihr Martin Bödeker
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25. März 2020 um 8:24
Hollo und danke für den Beitrag. Ich habe den Sensor jetzt seit August 2019 und in dieser Zeit mehrfach MRT gehabt. Den Sensor habe ich immer am Arm gehabt. Bei meiner letzten iOP der LWS im November sogar vom Narkosearzt um das Lesegerät gebeten worden. Ich habe seit ich den Sensor habe nur gute Erfahrungen gemacht , bin eigentlich trotz der Empfehlung der Firma Abbot nicht dazu bereit gewesen den Sensor zu entfernen.Ich habe mir dabei auch nur gedacht es ist Geldschneiderei, da man ja nur begrenzte Anzahl von der Kasse genehmigt bekommt und normale Teststreifen dann selber kaufen muss.
Nochmals vielen Dank , der Test hat mir bestätigt das auch ich Recht hatte.
Viele Grüße Gabriele
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4. Oktober 2018 um 16:10
Wie verträgt sich der Sensor mit einem Herzschrittmacher ?
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4. Oktober 2018 um 19:21
Abbott schreibt in seinem FAQ https://freestyle.de/freestyle-libre/haeufig-gestellte-fragen/ dazu: „Wie im Benutzerhandbuch beschrieben, wurde die Leistung des Systems bei gleichzeitiger Verwendung mit anderen implantierten medizinischen Produkten wie Herzschrittmachern noch nicht beurteilt. Vor medizinischen Untersuchungen, bei der starke Magnet- oder elektromagnetische Strahlungen auftreten (z. B. Röntgenuntersuchung, MRT [Kernspintomographie] oder CT [Computertomographie]), sollte der Sensor auf jeden Fall entfernt werden. Die Effekte dieser Verfahren auf die Leistung des Systems wurden noch nicht beurteilt.“
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25. Juli 2017 um 9:27
Von wegen unnützes Wissen…
…vielen Dank für das kleine Experiment. Fand ich auf jeden Fall sehr interessant da ich auch regelmäßig den Sensor mit einem Magneten zusammen bringe..
Hintergrund: Ich scanne meinen Sensor auch mit dem Handy und da ich das Handy auch noch als Navi im Auto benutze habe ich auf die Rückseite des Handys einen Magneten geklebt der wiederum an eine Magnet-Halterung am Gebläse gehängt wird.
Mache das jetzt seit ca. 14 Tagen und hatte bisher keine Probleme und dein Selbstversuch bestätigt mich nun noch ein Stückchen mehr. Vielen Dank dafür.
Viele Grüße
Stephan
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