Heute muss ich einmal ein bisschen Luft ablassen. Mein Diabetes nervt! Nicht immer, aber heute definitiv. Was gestern und vorgestern noch hervorragend funktionierte, klappt heute überhaupt nicht.
Vielelicht erinnert ihr euch an das Rezept für vegetarisch gefüllte Spitzpaprika, das ich hier vorgestern veröffentlicht habe. Und möglicherweise auch an meinen Hinweis, dass die Linsen aus der Füllung ja langsam wirkende Kohlenhydrate enthalten und deshalb am besten mit Normalinsulin oder (für Pumpenträger) mit einem wie auch immer gesplitteten Bolus versorgt werden sollte. Nun, ich hatte eine größere Menge gefüllter Paprikaschoten zubereitet und damit nicht nur für vorgestern Abend, sondern auch für gestern und heute Mittag vorgesorgt. Jede Mahlzeit ungefähr dieselbe Menge. Da sollte man doch meinen, dass man nach drei Versuchen auch den Bogen raushat, wie die Kohlenhydrate einer solchen Mahlzeit zu berechnen sind.
Rasanter Glukoseanstieg trotz zweimaliger Korrektur
Irgendwie Fehlanzeige. Vorgestern Abend und gestern MIttag klappte es noch hervorragend: Ich berechnete einmal 3 und einmal 2 KE für eine Mahlzeit und spritzte die entsprechende Menge Normalinsulin. Normalinsulin, eben weil nicht mit einem schnellen Blutzuckeranstieg durch die Linsen zu rechnen war. Der Plan ging auf, die Kurven blieben halbwegs glatt, weil die Kohlenhydrate nur langsam ins Blut gingen. Heute Mittag aber das genaue Gegenteil. Ich hatte noch zwei der gefüllten Spitzpaprika übrig, berechnete 2 KE und spritzte 2 IE Insulin – wohlweislich sogar das schnellwirksame Liprolog, weil mir die Insulinwirkung bereits beim Frühstück so träge vorgekommen war. Und was passierte? Ein rasanter Glukoseanstieg auf 254 mg/dl, den mir auch eine Blutzuckermessung mit dem AccuChek Mobile bestätigte. Na, wenn ich mich derart verschätzt habe (obwohl mir die gestrigen Ergebnisse doch zeigten, dass ich korrekt gerechnet hatte…), dann korrigiere ich lieber einmal.
Aufhören mit diesen blöden Sperenzchen!
Inzwischen habe ich bereits zweimal mit je 1,5 IE Liprolog korrigiert, und der blöde Zucker tut so, als hätte ich Wasser gespritzt. Ja, das Insulin ist noch haltbar (sogar bis 2017), ja, es war immer brav gekühlt (ich habe erst gestern eine neue Ampulle in den Pen gepackt). Ja, die Nadel sitzt richtig auf der Membran und ja, ich hatte vor der Blutzuckermessung die Hände gewaschen. Es ist doch wirklich zum Mäusemelken. Ich weiß, solche Tage gibt es einfach mal. Bei mir kommt das aber eigentlich selten vor, und ich wollte es auch lieber dabei belassen! Also, werter Kollege Diabetes, hör auf mit den Sperenzchen und benimm dich wieder!