In dieser Woche ist sportlich irgendwie der Wurm drin. Okay, am Montag war ich anderthalb Stunden mit dem Rennrad unterwegs. Aber seither kommt immer etwas dazwischen – und die Sache wird nicht leichter, wenn man dabei auch immer den Blutzucker im Auge behalten muss!
Die Triathlon-Saison hat begonnen. Das ist die Zeit im Jahr, in der beim Nachhausekommen oft kleine Haftnotizen an der Tür kleben, mit denen mein Mann Christoph und ich uns gegenseitig darüber informieren, dass wir gerade beim Laufen/Schwimmen/Radfahren sind. Keine Sorge, wir kommunizieren nicht nur über solche Zettel, aber an manchen Tagen sammeln sich da durchaus ein paar Zettelbotschaften an. Auch wenn ich immer „nur“ in der Sprintdistanz starte (500 Meter Schwimmen, 22 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen), bereite ich mich doch halbwegs gewissenhaft auf dieses sportliche Ereignis vor.
Mo Rennrad, Di Rumpf, Mi Schwimmen, Do Laufen, Fr Tanzen, Sa Koppeltraining
Und deshalb wollte ich eigentlich am Montag Rennrad fahren, gestern (Dienstag) im Fitnessstudio einen Kurs zur Rumpfkräftigung mitmachen und danach ein bisschen auf’s Laufband klettern (das Wetter war sowieso bescheiden, da mochte ich nicht draußen laufen). Für heute hatte ich mir Schwimmtraining vorgenommen (und natürlich Bauchtanz am Abend), für morgen einen kleinen Lauf (wenn denn die Zeit zwischen Job- und Ehrenamts-Terminen dafür reicht). Freitag muss ich beruflich nach Berlin, gehe dafür abends aber mit Christoph tanzen (Standard/Latein). Samstag dann am besten mal wieder Koppeltraining, also erst Rennradfahren und dann gleich im Anschluss Laufen, um die Beine auf den Wechsel vorzubereiten. Für Sonntag steht allein der Hamburger Marathon auf dem Plan – für Christoph als Läufer, aber für mich als Supporterin auch mit einigen Kilometern Schrittleistung verbunden.
Ich will doch nur schnell noch… und schon ist es zu spät für den Kurs
Tja, bislang bin ich mit meinem Trainingsplan für diese Woche aber gewaltig in Verzug. Montag Rennradfahren? Erledigt, Haken dran, alles gut. Gestern hätte ich um kurz vor zehn morgens zum Fitnessstudio aufbrechen müssen, um pünktlich zum Bauch-Kurs dort zu sein. Die Sporttasche stand schon gepackt im Flur, der Glukosewert war mit irgendetwas um die 160 mg/dl perfekt zum Sporteln. Ich wollte nur noch schnell eine kleine E-Mail erledigen und dann losfahren. Mist, ganz so schnell ließ sich die Aufgabe nicht erledigen, dann klingelte das Telefon… und dann war es zu spät für den Kurs. „Na gut“, dachte ich, „ich kann ja gleich trotzdem noch losfahren, im Fitnessstudio Gerätetraining machen und anschließend auf den Laufband ein paar Kilometer wegstratzen“.
Die gepackte Sporttasche steht ja noch im Flur…
Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass sich wider Erwarten doch die Sonne blicken ließ und der Himmel doch nicht nach Regen aussah. „Hmm, dann könnte ich eigentlich auch draußen laufen gehen, oder?“ Schließlich empfinde ich es immer irgendwie als kleine Sünde, bei gutem Wetter Zeit im Fitnesstudio zu verbringen. Ich geriet ins Grübeln. Gegen das Laufen draußen sprach natürlich die gepackte Sporttasche im Flur. Die würde ich wieder nach oben tragen und unverrichteter Dinge auspacken müssen, was sich immer ein bisschen wie eine Niederlage anfühlt. Also doch lieber fix ins Studio?
Doch noch schnell was essen – Spargel ist ja leicht und belastet nicht…
Inzwischen war bei all diesen Grübeleien mein Zuckerwert abgesunken und lag nur noch bei gut 100 mg/dl. Ich wollte noch nicht zu Mittag essen, sondern ihn lieber mit ein bisschen Schokolade auf ein sportaugliches Level pushen. Und weil der Zucker aus der Schokolade ja nicht ganz so schnell ins Blut gelangt, wollte ich in der Zwischenzeit fix noch einen Artikel fertig redigieren, der für mein nächstes Magazin auf der To-Do-Liste stand. Danach hatte ich allerdings doch Hunger und dachte an den Spargel im Kühlschrank. Christoph ist kein großer Spargelfreund, also wollte ich mir den Spargel allein zum Mittagessen gönnen. „Spargel ist ja auch leicht und belastet nicht“, dachte ich mir, „danach kann ich immer noch ins Studio fahren. Oder draußen laufen“. Ich schaute auf den Kursplan des Fitnesstudios und stellte fest, dass es am frühen Abend auch noch einen Bauch-Kurs gab. Das Wetter sah sowieso nicht mehr so klasse aus, es machte keine Lauflaune. „Okay, dann arbeite ich jetzt weiter und gehe abends zum Bauch-Kurs!“, dachte ich mir.
Tagesbilanz: Eine Tafel Schokolade, null Sport
Als der Termin näher rückte, war ich gerade mitten in einem schönen Arbeits-Flow und mochte nicht unterbrechen. Außerdem dachte ich mit Grauen an den überfüllten Parkplatz vor dem Fitnesstudio: „Eigentlich wollte ich doch immer morgens ins Studio gehen und nicht dann, wenn alle anderen hingehen. Ich als Freiberuflerin kann mir schließlich meine Zeit frei einteilen und immer dann hingehen, wenn nicht so viel los ist!“ Ihr ahnt es schon: Es wurde wieder nix. Am Abend hatte ich eine ganze Tafel Schokolade verdrückt und keinen Sport getrieben. Immerhin konnte ich Christoph (der nach der Arbeit brav beim Lauftraining gewesen war und sein Sport-Soll eigentlich schon erfüllt hatte) überreden, nach dem Abendessen mit mir eine Runde spazieren zu gehen (was wir dabei entdeckt haben, habe ich auf meinem anderen Blog beschrieben). Damit die Bilanz meines Schrittezählers nicht ganz so kläglich ausfällt. Und überhaupt.
Heute Schwimmtraining nur für Vereine – wie übrigens jeden Mittwoch
Heute sollte alles besser werden. Nach dem Frühstück arbeitete ich meine E-Mails ab und erledigte ein paar erste Dinge. Die gepackte Sporttasche mit den Schwimmsachen stand im Flur, denn heute war Kraultraining an der Reihe. Der Zuckerwert passte halbwegs: 131 mg/dl mit sinkender Tendenz – ich packte noch zwei Trinkpäckchen mit Fruchtsaftgetränk in die Schwimmtasche, damit sollte es hinhauen. Beim Schwimmbad dann die Ernüchterung: Heute ist die Traglufthalle, in der bei uns in Elmshorn während der Wintersaison die Vereine trainieren – und die auch als Hallenbad-Ersatz fungiert, seit das Hallenbad als Sanierungsfall geschlossen werden musste), leider nur für Vereine und Schulklassen zugänglich. Wie übrigens jeden Mittwoch. Mist, dass ich mir so etwas nie merken kann. Murphy’s Gesetz sieht also vor, dass ich heute keine Chance auf Schwimmtraining habe. Ich fuhr frustriert wieder nach Hause. Der Glukosewert lag inzwischen bei stabilen 120 mg/dl. „Damit könnte ich eigentlich schnell wenigstens eine kleine Runde laufen gehen“, dachte ich mir, „oder erstmal über meinen Sportfrust bloggen, Laufen kann ich danach immer noch.“ Nun habe ich also gebloggt. Mein Glukosewert liegt inzwischen bei 98 mg/dl, da muss ich ein wenig Kohlenhydrate nachladen um auf ein sporttaugliches Level zu gelangen. Auch mein iPhone muss aufladen, denn sein Akkustand ist ein bisschen zu niedrig um einen ganzen Lauf aufzuzeichnen. Mal sehen, ob es mir heute noch gelingt, alle relevanten Parameter einzupendeln und tatsächlich noch für einen kleinen Lauf vor die Tür zu gehen… Es ist aber auch ein Kreuz mit diesem Sport!