Die Abkürzung EASD steht für „European Association for the Study of Diabetes“. Einmal jährlich veranstaltet diese Fachgesellschaft einen großen Kongress, der von Diabetologen, Fachpersonal (und natürlich auch Medizinjournalisten) aus der ganzen Welt besucht wird. Just in diesen Tagen findet der EASD-Kongress 2016 in München statt. Ich habe den Kongressbesuch mit einem weiteren Interview für mein Buch verknüpft.
Montagfrüh tingelte ich deshalb mit der Bahn von Elmshorn nach Nürnberg, um in einem kleinen Ort in der fränkischen Provinz eine Familie zu interviewen, die mir von ihrem (überwiegend sehr gelassenen) Umgang mit dem Typ-1-Diabetes ihres jüngsten Sohnes berichtete. Es ist sehr schön, neben etlichen tragischen Geschichten oder auch Schicksalen, die einfach wütend machen, auch solche positiven Fallbeispiele zu erleben. Ich will in meinem Buch über die Sorgen und Nöte von Angehörigen von Menschen mit Diabetes schließlich nicht Panik und Schrecken verbreiten, sondern ein breites Spektrum von Erfahrungen abbilden. Dazu gehören zum Glück auch schöne Geschichten, in denen der Diabetes den Familienalltag nicht wesentlich beeinträchtigt.
Milch, Olivenöl oder Paleo-Diät? Neues in Sachen Ernährung
Nach meinem Interview stieg ich am Abend in die nächste Bahn, fuhr nach München, checkte in mein Hotel ein und streckte erstmal alle Viere von mir. Denn heute hatte ich gleich ein straffes Programm vor mir. Mein Tag begann mit einer sehr interessanten Vortragssitzung, die den Titel „Milk, olive oil or paleo: How to feed the person with type 2 diabetes“ trug. Wenn es um diabetesgerechte Ernährung geht, mache ich mich ja immer gern schlau – dieses Mal ging es aber um Berichterstattung für die neue „diabetes zeitung“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), für die ich regelmäßig schreibe. Mal sehen, vielleicht mache ich aus dem Gelernten aber auch noch einen Blogbeitrag!
Vorträge, Treffen mit Experten, Industrie-Symposien…
Es folgte ein Treffen mit Dr. Jens Kröger, dem Vorstandsvorsitzenden von DiabetesDE, der in Hamburg eine diabetologische Schwerpunktpraxis betreibt und mir zusammen mit Bernd Kulzer vom Diabetes Zentrum Mergentheim als Experte bei meinem Buch zur Seite stehen wird. Wir kannten uns bis dato nur vom Telefon, das musste dringend geändert werden, schließlich werden wir noch intensiver zusammenarbeiten, wenn jedes meiner Buch-Portraits noch mit einem Expertenkommentar ein bisschen allgemein eingeordnet wird. Im Anschluss hörte ich mir die Vorträge einer Sitzung zur diabetischen Nephropathie an. Offenbar sind insbesondere Diabetologen aus Finnland derzeit sehr aktiv in der Erforschung genetischer Zusammenhänge, die gerade bei diabetischen Nierenerkrankungen eine große Rolle spielen. Weil sich von dieser Forschung bislang aber noch nichts direkt in die Behandlung von Patienten einbringen lässt, bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich die Erkenntnisse dieser Sitzung nun verwerten soll. Am späten Nachmittag stand als letzter Programmpunkt für heute eine Poster-Tour der Firma Sanofi auf dem Programm, die über ihre jüngsten Studienergebnisse und Insulinforschung informierte.
Kein Sport – aber trotzdem 20.000 Schritte auf der Uhr!
Obwohl ich heute keinen Sport getrieben habe, zeigt mein Fitbit-Armband mir knapp 20.000 Schritte an: Vom Hotel zur U-Bahn, von der U-Bahn zum Kongressgelände, zwischen den Vortragssälen hin und her, in der Industrieausstellung… da kommen auch ohne Trainingsabsichten etliche Kilometer zusammen. Morgen wird es ähnlich voll: Da höre ich Vorträge zu „curing diabetes through transplantation“ und über „hypoglycaemia: the low down“. Die Firma Ascendia lädt zu einem Symposium über „inteconnected diabetes management and the future of diabetes care ein“, ich besuche eine Pressekonferenz von Novo Nordisk und möchte auch gern beim „Roten Sofa“ der Blood Sugar Lounge vorbeischauen, das auf dem Münchener Odeonsmarkt aufgebaut wurde. Am späten Nachmittag veranstaltet die Firma ein weiteres Symposium – und danach muss ich mich ranhalten, rechtzeitig in die S-Bahn zum Flughafen zu springen, von wo aus mich ein Flieger am späten Abend gen Hamburg bringen soll. Ich gehe mal davon aus, dass mein Fitbit auch morgen überdurchschnittlich viele Schritte zählen wird! In diesem Sinne: Gute Nacht!
Pingback: Von heiter bis wolkig: Mein persönlicher Diabetes-Jahresrückblick 2016 | Süß, happy und fit
17. September 2016 um 19:34
bin durch Zufall auf deinen blog gestoßen und muss mich da gleich mal einlesen, echt mega interessantes Thema! wir haben im Radlerin auch einen DM Radler, der ist letztes Jahr auch nach Amerika geflogen – da gibt es ja ein DM Sportteam! alles liebe Elke
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17. September 2016 um 21:03
Freut mich, dass dir mein Blog gefällt! Viel Spaß beim Lesen – und natürlich beim Tadeln! 😊
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17. September 2016 um 21:03
Radeln meinte ich natürlich! 😳😉
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