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Generalprobe bestanden: Der Hamburger Triathlon kann kommen!

4 Kommentare

Seit ich 2013 zum ersten Mal beim ITU-Triathlon in Hamburg gestartet bin, habe ich jedes Mal eine Woche vor dem eigentlichen Termin eine Generalprobe gemacht. Also alle drei Disziplinen hintereinanderweg in der Originaldistanz absolviert. Am Sonnabend stand die Generalprobe 2018 auf dem Plan – und ich war sowohl sportlich als auch mit den Glukoseverläufen sehr zufrieden.

Nun hoffe ich natürlich, dass es beim Sport anders als im Theater ist. Dort muss ja bei der Generalprobe alles schiefgehen, damit die Premiere dann reibungslos verläuft. Es kann tatsächlich noch einiges passieren. Ich könnte (wie in 2015 geschehen) meinen Transponder und meine Badekappe zu Hause vergessen und mir beim Schwimmausstieg den Zeh prellen. Ich könnte mich in der Wechselzone verhuddeln und mir vor lauter Aufregung den Helm verkehrt herum aufsetzen oder gar ganz ohne Helm in Richtung Radstrecke traben (ebenfalls alles schon vorgekommen…).

500 Meter Schwimmen in gut 15 Minuten

Es könnte aber auch einfach super laufen. Denn genau das habe ich mir vorgenommen. Und seit mein Schweinehund ausgewandert ist, gelingt mir sportlich ziemlich viel von dem, was ich mir vorgenommen habe. So auch bei meiner Generalprobe am Sonnabend. Ich startete zu Hause mit einem Glukosewert von 189 mg/dl, radelte ins Freibad und schwamm dort 500 Meter. Es waren leicht erschwerte Bedingungen dort, denn am Tag zuvor hatten in Schleswig-Holstein die Sommerferien begonnen, was im Elmshorner Freibad mit einer Poolparty für Kids gefeiert wurde, für die das halbe Becken abgetrennt und mit aufblasbaren Spiegeräten ausgestattet worden war. Ich konnte daher nur bis zur Beckenmitte schwimmen, musste nach 25 Metern wenden und entsprechend 20 statt nur 10 Bahnen schwimmen. Macht nix, nach gut 15 Minuten war ich fertig und konnte wieder nach Hause radeln, wo ich mir schon meine Radklamotten zurechtgelegt hatte.

21 Kilometer Radfahren in 49 Minuten

Mit nunmehr 9,5 Kilo weniger fühlte ich mich in der kurzen Hose und meinem engen Triathlon-Top gleich viel wohler. Noch einen Schluck aus der Trinkflasche mit Dextro-Lösung (1,5 KE), dann ging es mit einem Glukosewert von 120 mg/dl aufs Rennrad. In den vergangenen Wochen hatte ich beim Training immer noch ein bisschen mit der Angst zu kämpfen gehabt. Zu 100 Prozent ist mein Rennradsturz vom Sommer 2017 am Gardasee nämlich noch nicht überwunden. Ich merkte das regelmäßig daran, dass beim Rennradfahren gleich nach ein paar Metern meine Nase zu jucken begann – das war unmittelbar vor meinem Sturz nämlich der Grund gewesen, warum ich eine Hand vom Lenker genommen hatte und dann bei einer Bodenwelle das Rennrad nicht mehr stabil halten konnte. Und kaum juckte die Nase, kam die Angst: „Oh nein, ich kann nicht die Hand vom Lenker nehmen, dann stürze ich wieder!“ Auch wenn die Strecke holperig wurde oder ein Autofahrer mir zu nah kam, hatte ich immer sehr schnell Angst vor einem Sturz und empfand sofort wieder das schrappende Gefühl, mit dem mein Ellbogen über den Asphalt gerutscht war. So ein Sturz ist halt ein Trauma, und das zu überwinden braucht Zeit. Bei meiner diesjährigen Generalprobe hielt sich die Angst zum Glück in Grenzen – und das, obwohl es sehr windig war und ich bei der einen oder anderen Bö tatsächlich Sorge hatte, dass sie mich wegwehen könnte. Ich fuhr zwei Runden à 10 Kilometer und musste zwischendrin einmal anhalten, weil mir ein flaues Gefühl in der Magengegend signalisierte, dass ich in eine Hypo rutsche. Tatsächlich zeigte meine Libre-App 81 mg/dl mit stark sinkender Tendenz an, sodass ich ein Sportgel (2,5 KE) zu mir nahm. Gleich wieder in den Sattel, und als ich wieder in unsere Einfahrt einbog, hatte ich für die 21 Kilometer 49 Minuten gebraucht. Damit war ich angesichts des Windes und der Hypo sehr zufrieden.

5 Kilometer Laufen in gut 30 Minuten

Mein Glukosewert lag inzwischen wieder bei 156 mg/dl mit stark steigender Tenzdenz, genug Munition also für den abschließenden Lauf von 5 Kilometern. Schnell das Rennrad in der Garage verstaut, den Radhelm abgeschnallt, und ab auf die Laufstrecke. In den vergangenen Jahren hatte ich Koppeltraining (also den Wechsel vom Rad aufs Laufen) immer als schwierig empfunden: Die Beine mögen nach der Belastung durch das Radfahren nicht so gern laufen, sie fühlen sich wie Pudding an, und man hat den Eindruck, überhaupt nicht vom Fleck zu kommen. In dieser Saison war das bei mir glücklicherweise überhaupt nicht so. Vielleicht liegt es am reduzierten Gewicht (mit dem ich mich in der Tat deutlich leichtfüßiger fühle und schneller laufen kann), vielleicht am ausgewanderten Schweinehund… jedenfalls kann ich neuerdings auch nach dem Radfahren gut laufen. Teilweise war ich im Koppeltraining beim Laufen sogar deutlich schneller als ohne vorheriges Radfahren. Bei der Generalprobe jedenfalls brauchte ich gut 30 Minuten für die 5 Kilometer und trabte mit einem Glukosewert von 147 mg/dl glücklich wieder zu Hause ein. Das hatte richtig Spaß gemacht, auch weil ich die Strecke des Hamburger Triathlons mittlerweile ja gut kenne und mir beim Schwimmen, Radfahren und Laufen immer vorstellen konnte, an welchem Punkt des Wettkampfes ich mich gerade befinden würde. Wenn ich visualisiere, wie ich gerade von der Binnenalster hoch zum Neuen Jungfernstieg trabe und ab dort von den Zuschauern bis zum Zieleinlauf auf dem Rathausmarkt lautstark angefeuert werde, dann laufe ich auch im Training gleich etwas straffer und zügiger – und mit einem Lächeln im Gesicht!

So eine Generalprobe verbraucht ordentlich Kalorien!

Ich fühle mich dank meiner Generalprobe nun gut gerüstet für den Triathlon am kommenden Wochenende und freue mich auf den Wettkampf, den ich gern in unter 1:47 Stunden (inklusive Wechselzeiten) finishen würde. Mal schauen… Mit den Prognosen ist das ja so eine Sache… Ein schöner Nebeneffekt meiner Generalprobe war übrigens auch, dass ich an diesem Tag knapp 3.200 Kalorien verbraucht hatte. Ich hatte gut gefrühstückt, beim Training einiges an Zucker zu mir genommen und nach der Generalprobe einen Eiweißshake getrunken. Am Abend hatten Christoph und ich uns ein Abendessen auswärts gegönnt, bei dem ich einen Burger mit Süßkartoffelpommes verputzt hatte (zusammen mit Weißbrot, Aioli und Oliven waren das knapp 1.000 Kalorien, und ich war pappsatt). Trotz dieser „Völlerei“ zeigte mein Fitbit mir am Tagesende an, dass ich nur gut 2.300 Kalorien zu mir genommen und damit noch einmal ein prima Kaloriendefizit erzielt hatte. Bingo Jackpot, würde ich sagen! 🙂

4 Kommentare zu “Generalprobe bestanden: Der Hamburger Triathlon kann kommen!

  1. Pingback: ITU Triathlon Hamburg: Alle IDAA-Starter mit Bestzeiten im Ziel! | IDAA Deutschland

  2. Super🤗 schau doch mal bei mir vorbei

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