Verordnungen für die vielen verschiedenen Diabetes-Sachen in einer klassischen Apotheke einzulösen, kann eine ziemlich nervige Sache sein. Und trotzdem kriege ich es einfach nicht hin, mir den Kram von einem der Online-Händler liefern zu lassen.
Ich ärgere mich regelmäßig darüber, dass ich beim Einlösen eines Rezepts für Pennadeln in einer klassischen Apotheke immer angeben muss, wie lange diese Menge Nadeln wohl ausreichen wird bzw. wie viele Pennadeln ich pro Tag benötige.
Der Sinn dieser Frage erschließt sich mir auch nach ungefähr drei Jahren nicht, in denen dieses Spielchen nun läuft. Angeblich dokumentiert meine Krankenkasse, wie viele Nadeln ich pro Tag verbrauche – was auch immer für Schlüsse sie aus diesen Informationen ziehen. Dabei ist die Verordnung von Pennadeln – anders als die von Blutzuckerteststreifen – nicht reglementiert. Mein Diadoc darf mir so viele aufschreiben wie er mag, ohne dass er einen Regress befürchten muss.
Es gibt keine Richtschnur für den Maximalverbrauch
Und auch für mich als Patientin gibt es keine bestimmte Maximalzahl von Injektionen pro Tag als Richtschnur. Das wäre ja auch verrückt und sogar kontraproduktiv: Dürfte ich pro Tag z. B. nur vier Nadeln verbrauchen, hätte ich genau eine für meine tägliche Injektion Basalinsulin und drei für die Mahlzeiten. Für außerplanmäßige Snacks oder Korrekturen wären keine mehr übrig. Seit meinem letzten Beitrag, in dem ich mich über dieses unsinnige Beispiel für Kassenbürokratie geärgert hatte, wollte ich eigenlich mal bei einer Krankenkasse nachfragen, was hinter dieser Dokumentation steckt. Habe ich dann leider doch wieder vergessen.
Einen anderen Vorsatz hingegen hatte ich nicht vergessen: Um den bürokratischen Zirkus – und natürlich auch die Zuzahlung von immerhin 20 Euro für 8 Packungen Pennadeln – zu vermeiden, wollte ich mein nächstes Rezept eigentlich online bei Diashop oder Diaexpert einlösen. Freiumschläge zum Einsenden von Rezepten habe ich sogar schon in meiner Schublade. Fehlt also nur noch das Rezept, und ab geht die Post.
Ich verpenne es ständig, mein Rezept abzuholen
Vor ein paar Wochen stellte ich also fest, dass mein Vorrat an Pennadeln zur Neige geht. Ich hatte nur noch eine Packung à 100 Stück Reserve. Der perfekte Zeitpunkt also, um für Nachschub zu sorgen. Doch ich verdödelte erstmal die Rezeptbestellung bei meiner Diabetespraxis. Vor einer Woche dachte ich endlich wieder dran und orderte telefonisch ein Rezept, das ich Anfang dieser Woche abholen und dann – so gerade noch rechtzeitig – einsenden wollte. Dummerweise habe ich dieses Rezept bis heute nicht in der Praxis abgeholt. Und so sieht es derzeit in der Diabeteschublade meines Nachttischs aus:

Mein Vorrat reicht eben noch über’s Wochenende
Mehr Pennadeln als auf dem Bild zu sehen sind derzeit nicht im gesamten Haushalt Thiel zu finden (abgesehen von vielleicht 4 bis 5 Stück in meinem Diabetestäschchen). Ich komme damit also zwar problemlos über’s Wochenende. Doch die Zeit reicht definitiv nicht aus, um Montag endlich mein Rezept abzuholen, es in den Freiumschlag zu stecken und dann ein paar Tage Lieferzeit für den Online-Shop abzuwarten. Zumindest wenn ich brav nach jeder Injektion die Nadel wechseln möchte, wie ich es mir vor Jahren zur Gewohnheit gemacht habe. Mist. Ich muss also in bewährter Manier am Montag mein Rezept abholen und in der Apotheke gegenüber der Praxis einlösen. Meine Zuzahlung leisten und die obligatorische Frage nach meinem Pennadel-Verbrauch beantworten, für den sich angeblich meine Krankenkasse so brennend interessiert. Seufz.
Ich fasse also hiermit (erneut) folgende Entschlüsse:
- Ich werde beim nächsten Mal spätestens vor Anbruch der vorletzten Packung Pennadeln ein neues Rezept anfordern und dann mit ausreichend Zeitpuffer an Diashop oder Diaexpert schicken.
- Ich werde meine Krankenkasse kontaktieren und sie um eine statistische Auswertung meines Pennadel-Verbrauchs bitten. Die Daten liegen ja seit Jahren vor. Gern mit Balkendiagrammen, die mir bei der Auswertung meiner Diabetesgewohnheiten helfen. Über die (vorraussichtlich absurde) Kommunikation mit der Kasse zu diesem Thema werde ich einen Blogbeitrag verfassen.
P. S.: Bei meinen Insulinvorräten bin ich weit weniger nachlässig. Da habe ich immer genügend Ampullen für mehrere Monate im Kühlschrank. Immerhin.
Nachtrag vom 10.8.2020: Anders als oben beschrieben, beläuft sich die Zuzahlung für 8 Pakete Pennadeln nicht auf 20, sondern auf 10 Euro. 20 Euro Zuzahlung werden für mich immer dann fällig, wenn auch ein Halbjahresvorrat Insulin dabei ist.
Pingback: Pennadel-Vorräte aufgestockt – und ein paar Sachen dazugelernt! | Süß, happy und fit
8. August 2020 um 15:49
Liebe Antje, kleiner Tipp, damit Du es in Zukunft leichter hast. Es gibt bei Diashop eine App, da kannst Du Dein Rezept einfach fotografieren und schon wird es übermittelt. Das Original rezept musst Du dann nachschicken. Vielleicht klappt es ja auf dem Weg besser ;-)))))
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8. August 2020 um 17:20
Ahhh, das ist ein super Hinweis, vielen Dank! Nun muss ich nur noch das olle Rezept aus der Praxis abholen. Es ist doch echt bescheuert, dass sowas immer noch nicht digital möglich ist. :-))
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