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Dexcom G7 vx. FreeStyle Libre 3: Meine Bilanz nach 8 Monaten

7 Kommentare

Anfang November 2024 bin ich nach 10 Jahren vom FreeStyle Libre 3 (FSL3) zum Dexcom G7 gewechselt. Und bevor die Erinnerung an das vorige System ganz verblasst, hier mein subjektiver Vergleich der beiden Glukosesensoren. Kleiner Spoiler vorweg: Ich habe den Wechsel nicht bereut!

Den Anstoß für meinen Entschluss hatte meine Teilnahme an einer Sensorstudie Ende September 2024 am Zentrum für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth (BaySpo), über die ich hier bereits ausführlich berichtet hatte. Zum Glück hatte meine Krankenkasse die Verordnung für das neue System anstandslos und in Lichtgeschwindigkeit durchgewunken, sodass ich nur wenige Wochen später mit meinem ersten regulären G7 starten konnte.

In den vergangenen 8 Monaten hatte ich ausreichend Zeit, mich an das neue System zu gewöhnen und mir über seine Vorzüge und Mankos im Vergleich zum FSL3 Gedanken zu machen. Insgesamt war ich mit dem FSL3 ja sehr zufrieden gewesen: sehr gute Messgenauigkeit, superflacher Sensor, lange Tragedauer. Wenn etwas prima läuft, hält sich meine Neugier auf Alternativen in Grenzen – nach dem Motto „never change a winning team“ bleibe ich dann gern beim Bewährten. Doch als ich mich im Rahmen der Sensorstudie näher mit den FSL3-Alternativen beschäftigte, schien mir der G7 ein paar entscheidende Pluspunkte gegenüber dem FLS3 zu haben, die ich in meinem besagten Blogbeitrag auch ausführlich erläutert habe:

  • Er lässt sich mit bis zu 3 Empfangsgeräten inklusive Apple Watch koppeln.
  • Die Daten lassen sich an Apple Health (und über diesen Umweg potenziell auch an andere Apps) übertragen.
  • Es gibt insbesondere bei den Alarmeinstellungen mehr Konfigurationsmöglichkeiten.
  • Der G7 erschien mir bei den Trendpfeilen ein bisschen weniger „Drama Queen“ zu sein.

Ich gehe nun einmal der Reihe nach durch, wie sich diese Punkte in meinem langfristigen Praxistest entwickelt haben.

  • Kopplung mit bis zu 3 Empfangsgeräten. Ich finde es wirklich super, meine Werte nicht nur auf dem iPhone, sondern auch auf der Uhr sehen zu können – und zwar prinzipiell unabhängig davon, ob das Smartphone gerade in der Nähe ist oder nicht. „Prinzipiell“ sage ich deshalb, weil die Bluetooth-Verbindung zwischen Apple Watch und Sensor leider nicht ganz so zuverlässig und stabil läuft wie ich es mir vorgestellt hatte. Während das iPhone sich beim Start eines neuen Sensors ratzfatz mit ihm koppelt und im Großen und Ganzen auch eine stabile Verbindung zu ihm hält, braucht die Apple Watch manchmal sehr lange, bis sie den Sensor findet. Und auch während der Laufzeit reißt die Verbindung häufiger (das bedeutet in meinem Fall: mehrmals am Tag!) für eine Weile ab. Blöd ist das, wenn man z. B. zum Laufen kein Smartphone mitnehmen und sich auf die Werte auf der Uhr verlassen möchte. Meist finden die beiden binnen einer Viertelstunde wieder zueinander, aber leichte Abzüge in der B-Note gibt es dafür dennoch. Denn für mich bedeutet das, dass ich beim Laufen das iPhone vorsichtshalber eben doch mitnehme oder beim Schwimmen irgendwo am Beckenrand deponiere. Das dritte mögliche Empfangsgerät, den Dexcom-Empfänger, besitze ich zwar, doch er verstaubt irgendwo in der Schublade, weil ich ihn nicht nutze. Es ist allerdings gut zu wissen, dass ich es z. B. im Falle eines Verlusts meines iPhones fix aktivieren könnte, um meine Glukosekurven zu sehen. Schulnote: 2-
  • Konnektivität. Ein Punkt, der mich beim FSL schon lange gestört hatte, war die fehlende Konnektivität. Ich hatte darüber schon mehrfach, z. B. hier oder hier, geschrieben. Und obgleich Abbott immer wieder vage Ankündigungen gemacht hatte, dass man an Lösungen arbeite, hatte sich nichts geändert. Seit einer Weile kann der CamAPS-Algorithmus zwar FSL-Daten auslesen und ermöglicht damit zusammen mit der mylife-Ypsopump die automatisierte Insulindosierung (AID). Aber von einer selbstverständlichen Datenfreigabe an andere Apps – es sind immerhin MEINE Glukosedaten! – insbesondere auch für Menschen, die keine Pumpentherapie nutzen, kann beim FSL bis heute nicht die Rede sein. Dexcom hat seine Türen schon lange nicht ganz so harsch verriegelt wie Abbott. Wenn es um die Kombination von Glukosesensoren mit Insulinpumpen zu AID-Systemen geht, war Dexcom von Anfang an vorn dabei. Aber es gibt auch gute Neuigkeiten für alle, die einen NovoPen 6 nutzen: Man kann dessen Daten manuell in die G7-App übertragen lassen und sich auf diese Weise das manuelle Eintragen von Insulindosen ersparen. Außerdem kann man auch mal fix nachschauen, wann man zuletzt eine Insulindosis abgegeben hat (oder ob man sie vielleicht doch vergessen hat, weil man im entscheidenden Moment abgelenkt war – soll ja vorkommen… ich spreche da aus eigener Erfahrung…). Bis dato nutze ich keinen digitalen Insulinpen, weil mich die von mir bislang getesteten Modelle nicht überzeugen konnten. Einen NovoPen habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, das wäre vielleicht wirklich mal einen Versuch wert, obwohl ich dafür auch von Liprolog als Bolusinsulin und Lantus als Basalinsulin zu Insulinen von Novo Nordisk wechseln müsste. Warum müssen diese Entscheidungen in Sachen Konnektivität eigentlich immer gleich so einen Rattenschwanz weiterer Entscheidungen hinter sich herziehen? Aktuell werden also lediglich meine Glukosedaten aus der G7-App automatisch zu Apple Health exportiert (und zwar alle paar Minuten, nicht nur alle paar Stunden), für die manuell eingegebenen Insulindaten gilt das leider nicht. Da ist also (obgleich besser als beim FSL3) durchaus noch Luft nach oben. Schulnote: 3
  • Mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Mit diesem Punkt bin ich wirklich sehr zufrieden. Ich finde es klasse, dass ich mir neben den regulären Alarmgrenzen ein separates Sportprofil einrichten kann. Darin habe ich 130 mg/dl als Grenzwert für Niedrig-Alarme (statt 70 mg/dl im regulären Profil) eingerichtet, die höchstmögliche Alarmgrenze wären 150 mg/dl – beim FSL3 hingegen lässt sich der maximale Wert für Niedrig-Alarme nur auf 100 mg/dl einstellen. Das finde ich sehr knapp bemessen, wenn ich beim Sport noch rechtzeitig reagieren möchte. Den Hoch-Alarm habe ich im Sport-Profil von 220 mg/dl auf 250 mg/dl hochgesetzt, weil es z. B. vor einer längeren Sporteinheit ja durchaus sein kann, dass ich bewusst einen etwas höheren Wert anpeile, um nicht zu schnell Traubenzucker o.ä. zu benötigen. Ich finde es auch sehr angenehm, dass ich die Alarmhäufigkeit individuell einstellen kann. Denkt mal an diese klassische Situation: Essen korrekt berechnet, aber leider zu wenig Spritz-Ess-Abstand eingehalten. Es ist dann unvermeidlich, dass der Zucker z. B. eine Stunde nach dem Essen erstmal hochrauscht. Es ist ärgerlich, wenn dann gleich ein Alarm losgeht – obwohl die Insulindosis stimmte und es keinen akuten Handlungsbedarf gibt, man muss einfach nur abwarten. Ich habe eingestellt, dass mich der Sensor erst dann warnt, wenn der Glukosewert z. B. schon über 2 Stunden auf einem zu hohen Niveau ist. Denn dann sollte man vielleicht wirklich über eine Korrektur nachdenken. Insgesamt finde ich die Möglichkeiten für individuelle Alarmkonfigurationen also prima – noch cooler wäre es natürlich, wenn man nicht nur 2 Profile, sondern beliebig viele (oder meinetwegen 5-10) für verschiedene Situationen einrichten könnte. Etwa für Stress, Krankheit, Urlaub oder Null-Bock-Tage, an denen man vor lauter Diabetes-Blues mal nur das Allernötigste machen möchte. Schulnote: 2+
  • Nicht so sehr Drama-Queen. Damit meinte ich die Beobachtung, dass der G7 ein bisschen moderater mit seinen Trendpfeilen umgeht als der FSL3. Im Verlauf der Sensorstudie war mir im direkten Vergleich aufgefallen, dass wenn der FSL3 z. B. nach dem Essen 223 mg/dL↑ anzeigt, der G7 u. U. nur einen moderaten Aufwärtstrend ↗ anzeigt. Gleiches galt natürlich auch für fallende ↘ bzw. stark fallende Werte. Oft genug behielt der G7 mit seiner etwas moderateren Einschätzung am Ende recht, während der FSL3 seine arg dramatische Einschätzung nach einer Weile wieder korrigierte. Diese „No drama“-Einschätzung beim G7 gefiel mir gut, denn stark fallende bzw. steigende Pfeile sind für mich ein beunruhigender und stressbehafteter Anblick, ähnlich wie ein Alarm ein beunruhigender Ton ist. Ich möchte diese Warnungen deshalb eigentlich nur dann bekommen, wenn die Werte auch wirklich aus dem Ruder laufen und ich etwas unternehmen muss. Das kann natürlich mit der geringeren Messfrequenz des G7 (alle 5 Minuten im Vergleich zu minütlich beim FSL3) zu tun haben. Im Verlauf von 5 Minuten kann sich eine vermeintlich dramatische Glukosekurve manchmal schon wieder ein bisschen beruhigen, sodass der Trendpfeil nicht mehr steil nach oben oder unten zeigt. Allerdings gibt es beim Dexcom auch Doppelpfeile, die einen rasanten Anstieg oder Abfall der Werte anzeigen: ⇈ und ⇊. Eine solche Steigerung gibt es beim FSL3 gar nicht – und beim Anblick dieser Pfeile kommt dann tatsächlich Stress auf. Aber dann vermutlich auch gerechtfertigt. Schulnote: 2+

Daneben habe ich im Verlauf der vergangenen Monate aber noch weitere Beobachtungen rund um den G7 gemacht, die ich gern noch ergänzen möchte.

  • Nur 10 Tage Laufzeit. Es macht gefühlt tatsächlich einen großen Unterschied, ob ein Sensor für 14 Tage oder nur 10 Tage aktiv ist. Beim FSL3 hatte ich – sofern nicht gelegentlich ein Sensor vorzeitig schlapp machte bzw. abfiel, was aber nicht häufig vorkam – immer einen festen Tag in der Woche, an dem ich einen neuen Sensor setzen musste. Mit dem G7 mit seinen 10 Tagen Laufzeit kommt gefühlt sehr häufig die Meldung „Sensor läuft in 24 Stunden ab“, und natürlich dann auch immer an unterschiedlichen Wochentagen. Das ist gewöhnungsbedürftig. Angenehm finde ich aber die 12 Stunden Toleranzzeit, die mir der Sensor nach Ablauf gewährt, um einen neuen Sensor zu setzen und zu aktivieren. Ich persönlich nutze diese Toleranzzeit dafür, den neuen Sensor zu setzen und sich eingrooven zu lassen und aktiviere ihn dann erst, wenn der alte Sensor dann wirklich abgelaufen ist.
  • Nicht gleich alles wegschmeißen. Beim FSL3 habe ich immer unmittelbar nach dem Setzen den Applikator in den Müll geschmissen. Er wurde schließlich nicht mehr gebraucht. Beim G7 ist das anders: Hier braucht man den Applikator noch, um für die Aktivierung den QR-Code zu scannen und den Sensor mit dem Smartphone zu koppeln. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich dafür den Applikator wieder aus dem Müll fischen musste, weil ich ihn vorschnell weggeschmissen hatte… Aber auch im Falle von Reklamationen ist es gut, den Applikator (für die Sensornummer) und sogar die Faltschachtel (für die Cargennummer) aufzubewahren. Ich musste zum Glück erst einen einzigen Sensor reklamieren und hatte beides nicht mehr zur Hand. Den Sensor bekam ich trotzdem anstandslos ersetzt, aber der Hotline-Mitarbeiter bat mich, künftig beides aufzubewahren.
  • Kalibrieren ist möglich. Weil bei mir FSL- und blutige Messungen in der Regel nie weit auseinanderlagen, empfand ich es nie als Mangel, dass man den FSL-Sensor nicht kalibrieren kann. Beim G7 ist es nicht nötig, aber dennoch möglich, den Sensor zu kalibrieren. Gelegentlich checke ich – wie zuvor mit dem FSL – mit einer blutigen Messung gegen, insbesondere wenn mir der Sensormesswert ein bisschen komisch vorkommt. In den allermeisten Fällen weicht der G7 kaum vom blutigen Messwert ab. Aber wenn es mal eine Differenz gibt, die mir zu hoch erscheint, dann kann ich den Sensor mit einer Kalibrierung wieder „auf Spur bringen“. Wenn der Sensor den nächsten Wert liefert, also spätestens nach 5 Minuten, wird dabei dann der blutige Wert berücksichtigt und die Kurve entsprechend angepasst. Das erhöht natürlich noch einmal die Messgenauigkeit und vor allem auch das Vertrauen, das ich in das System setze.
  • Weniger nächtliche „Fake-Hypos“. Das ist tatsächlich ein für mich gravierender Unterschied. Der FSL3 weckte mich nachts regelmäßig mit Hypo-Alarmen, obwohl der Zucker eigentlich gar nicht zu niedrig lag. Grund dafür war, dass ich als Seitschläferin immer mal direkt auf dem Sensorarm lag und auf diese Weise unfreiwillig für eine Kompression des Gewebes sorgte. Wenn das Gewebe zusammengedrückt wird, ist logischerweise weniger Zwischenzellwasser und damit auch weniger Glukose im Zwischenzellwasser vorhanden, weswegen der Sensor Alarm schlägt und vor einer vermeintlichen Hypo warnt. Dabei ist der Glukosewert eigentlich völlig normal und bietet keinen Anlass, mich aus dem nächtlichen Schlaf zu reißen. Während solche „Fake Hypos“ beim FSL3 je nach exakter Tragestelle am Oberarm durchaus mehrmals pro Woche vorkommen konnten, habe ich das mit dem G7 erst ein einziges mal erlebt. Ein Grund dafür könnte der schräg verlaufende Sensorfaden sein, der aufgrund seiner Lage im Gewebe nicht so anfällig für falsch-niedrige Werte durch Gewebekompression ist – so zumindest wurde es mir von fachkundiger Seite mal erklärt.

Darüber hinaus sollte ich vielleicht anmerken, dass ich beim G7 ebenso wie beim FLS3 keinerlei Probleme mit Hautreaktionen oder der Sensorhaftung habe. Der Sensor hält für die gesamte Laufzeit prima, wobei ich ihn – ebenfalls wie schon beim FSL3 – für die gefühlte zusätzliche Sicherheit mit einem Tapeband überklebe. Der G7 ist zwar ein bisschen dicker als der FSL3 und zeichnet sich ein wenig mehr unter der Kleidung ab. Aber dieser Punkt ist für mich komplett vernachlässigbar, da ich ihn nicht spüre und es mich nicht stört, wenn mein Diabetes auch für andere sichtbar ist. Ein weiterer Pluspunkt beim G7: Dexcom übernimmt meine Zuzahlung an die gesetzliche Krankekasse, ich muss also nicht 30 Euro Eigenanteil pro Quartal dazubezahlen. Summa summarum bin ich also rundum zufrieden mit meinem Wechsel vom FSL3 zum Dexcom G7.

Transparenzhinweis zur Produktnennung: Ich beziehe meine G7-Sensoren über eine reguläre Verordnung, sie werden also von meiner Krankenkasse finanziert. Dieser Blogbeitrag ist mit keinem der erwähnten Unternehmen abgesprochen (und wird erst recht nicht von ihnen bezahlt) und spiegelt einzig meine ganz persönlichen Erfahrungen mit den genannten Produkten wider.

7 Kommentare zu “Dexcom G7 vx. FreeStyle Libre 3: Meine Bilanz nach 8 Monaten

  1. Pingback: Drei Tage mit einem Pumpen-Dummy: Ja, ich will jetzt ein AID-System! | Süß, happy und fit

  2. Avatar von Wilhelm

    Die Erfahrungen finde ich interessant, bei mir war es verkehrt: Ich habe unfassbar viele Probleme mit den Dexcom Sensoren. U.a. sehr lange Aufwärmphasen (über einer Stunde), ständige Ausfälle ohne zu wissen, wie lange diese dauern (teils zwei Stunden), Trendpfeile falsch und Messgenauigkeit nicht korrekt.

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  3. Avatar von Florian Heigl

    Hi,danke für den tollen Vergleich.Ich hab derzeit den FSL2 und hatte für meinen bevorstehenden Umstieg auf Pumpe die Chance mich zwischen FSL3 und Dexcom zu entscheiden.Auch bei mir war der „Never Change a winning team“ Gedanke präsent und ich hab mich daher für den Libre entschieden. Noch verbrauch ich die letzten 2er aber bald gehts los mit Libre3.Beim „Spoiler vorweg“ hatte ich schon Angst mich falsch entschieden zu haben, aber zum Glück scheinen alle von dir beschriebenen Nachteile wegzufallen, wenn man xdrip+ an die FSL3-App (bzw dann CAMAPS) hinten dran hängt (Konnectivität, smartwatch features, flexiblere alarme, etc).

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  4. Avatar von mangogenerously92a1fa0a32

    Vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung, die sehr hilfreich ist. Hinzufügen möchte ich noch eine Anmerkung zum für die Krankenkassen Wichtigsten: den Preis. Für 7 FL3 Sensoren, die ich im Dauerabo erhalte, als ohne jedes Mal neu bestellen zu müssen, verlangt Abbott 419,30. Dexcom hingegen will für eine Monatsfuhre, also 3 Sensoren 269,00 (gesenkt von 299,00 laut https://www.dexcom.com/de-DE/dexcom-shop/g7/virg7003) haben. D.h., dass jeder FL3 = 59,90 € für je 14 Tage, wohingegen ein Dexcom7 = 89,67 € für 10,5 Tage (mit Toleranzfrist) kostet. Auf den Tag umgerechnet sind das für FL3 9.97 €; für 1 Dexcom7 : 29,22 €, also das Dreifache! Rechnet man das dann noch auf die unterschiedlichen aktiven Tage um, kostet FL3 = 4,28 €; Dexcom7 = 8,54 €, also sogar das Doppelte! Ob da jede Krankenkasse, bsd. bei der heutigen Finanzlage, mitspielt? Abgesehen von den kostenunabhängigen Vorteilen müsste man sich da fragen, ob dieser stolze höhere Preis durch die Vorteile tats. aufgewogen wird. Denn auf ein Jahr von 365 Tagen hochgerechnet käme man mit dem FL3 auf 1.562 € und mit dem Dexcom7 auf 3.117 €.

    Ansonsten finde ich die Alarmeinstellung den entscheidenden Vorteil beim Dex7. Einige wurde ja schon von Antje genannt. Hilfreich würde ich besonders die Alarmwiederholung ansehen. Denn nachts ist es mir schon mehrmals passiert, dass ich einen Niedrigalarm wegdrückte und bei dem Gedanken, jetzt ein Stück Zucker zu nehmen, sofort wieder einschlief. Das Messgerät blieb aber danach still – und würde es bleiben, auch wenn der BZ gg. 0 tendiert. Das finde ich persönlich ziemlich schlecht u. habe es dementsprechend Abbott mitgeteilt. Geworden ist daraus jedoch bisher nichts. So wie ich es verstanden habe, ist der Dex7 dazu jedoch in der Lage. Ein nicht unwesentlicher Vorsprung.

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    • Avatar von Antje Thiel

      Guten Morgen,

      danke für deinen wichtigen Hinweis auf die Kosten! Es ist korrekt, dass Dexcom für Selbstzahler das teurere System ist. Ein G7-Sensor, der 89 Euro kostet, ergibt bei 10,5 Tagen Laufzeit pro Tag gut 8,50 Euro Kosten, ein FSL3 bei 14 Tagen Laufzeit nur gut 4,20 Euro.

      Allerdings zahlen die Krankenkassen nicht die Listenpreise, sondern schließen Verträge mit den HErstellern ab. Wie hoch die tatsächlich gezahlten Preise für die Sensoren sind, weiß niemand so genau. Doch da meine Kasse (TK) ohne jegliche Prüfung meinen G7 automatisiert bewilligt hat, gehe ich davon aus, dass sie möglicherweise mittlerweile einen einzigen Standardtarif für CGM-Versorgung hat, den sie den einzelnen Herstellern zahlt. Daher glaube ich nicht, dass die Versorgung mit Dexcom für die Solidargemeinschaft letztlich teurer ist. Sonst gäbe es da deutlich gründlichere Prüfungen!

      Und was die Vorteile mit den wiederholten Alarmen angeht, gebe ich dir absolut recht. Einen Libre-Alarm kann man schon mal verschlafen oder schlaftrunken ignorieren, bei den wiederholten Dexcom-Alarmen passiert das nicht so einfach.

      LG Antje

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      • Avatar von Wolfgang

        Nur so nebenbei: Interessant wäre zu wissen, ob „die Krankenkassen“ alle oder nur einige umfasst. Und die privaten Kassen? Dass man nicht weiß, was da gezahlt wird, ist typisch. Schließlich wird unser Beitragsgeld ausgegeben. Da haben die Privaten nebenbei den Vorteil, dass die Patienten in Vorkasse treten, also genau sehen, was sie wofür bezahlen. Ist übrigens in Belgien allgemein so. Diese Nichtwissen der Beitragszahler führt auch zu einem verkümmerten Bewusstsein über das, was Gesundheitsvor-/fürsorge kostet.

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      • Avatar von Antje Thiel

        Moin Wolfgang, naja, die einzelnen gesetzlichen Kassen und die Hersteller lassen sich bei ihren jeweiligen Vereinbarungen halt nicht in die Karten gucken. Das läuft bei den Rabattverträgen im Arzneimittelsektor ganz ähnlich. Müssten sie draufzahlen, würden sie sicherlich genauer hinschauen und bei einem Wechsel von FSL zu Dexcom erstmal ein ärztliches Gutachten einfordern, das die medizinische Notwendigkeit des Produktwechsels erläutert.

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