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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes

Mein Buchprojekt stockt: Wer mag mir über sexuelle Probleme bei Diabetes berichten?

5 Kommentare

Dass es schwierig sein würde Interviewpartner zu finden, die über sexuelle Probleme infolge ihres Diabetes mit mir sprechen möchten, hatte ich geahnt. Doch dass es sich als quasi unmöglich entpuppen würde, hätte ich nicht gedacht.

Gerade heute ist mir ein weiterer Interviewkandidat abgesprungen, auf den ich große Hoffnung gesetzt hatte. Ein freundlicher älterer Herr, Diabetiker, der Viagra nimmt um seine Erektionsstörungen zu behandeln. Er war bereit, sich für ein Buchportrait interviewen zu lassen. Doch leider mochte seine Frau partout nicht mitmachen. „Sie redet auch mit mir nicht gern darüber“, erzählte er mir bedauernd am Telefon, „mit einer Fremden aber erst recht nicht.“ Und ohne die Mitwirkung seiner Partnerin kann ich leider nicht herausfinden, was seine Erektionsstörungen für ihre Partnerschaft bedeuten – wie sie den Mut fanden, darüber zu reden und beim Arzt Rat zu suchen, welchen Stellenwert ihre gemeinsame Sexualität für sie nun hat und was sie anderen Betroffenen raten.

Ist es älteren Frauen peinlich, dass sie Lust auf Sex haben?

Interessanterweise ist es nun schon das zweite Mal, dass mir ein Interviewkandidat abgesprungen ist, weil seine Frau nicht darüber reden möchte – wohingegen der Mann durchaus bereit dazu war, obwohl er derjenige mit dem „Makel“ Erektionsstörungen war. Hätte man mich vor einer Weile nach meiner Einschätzung gefragt, dann wäre ich jede Wette eingegangen, dass bei diesem Thema Frauen aufgeschlossener und Männer verschlossener sind. Das kann natürlich Zufall sein. Oder gibt es einen tiefergehenden Grund, warum Frauen ungern darüber reden möchten, was die Erektionsstörungen ihres Mannes für ihre Beziehung bedeuten? Ist es am Ende insbesondere älteren Frauen peinlich, dass sie auch im fortgeschrittenen Alter sexuelle Lust verspüren und unzufrieden sind, wenn „es“ bei ihrem Mann nicht mehr richtig klappt? Leider kann ich da nur spekulieren, doch diese beiden Absagen in Folge aus ein- und demselben Grund haben mich ein wenig nachdenklich gemacht.

Eine ehrliche und authentische Geschichte zum Mitmachen

Bitte nicht falsch verstehen: Ich kann es niemandem verübeln, dass er oder sie nicht ihre intimsten Probleme vor mir ausbreiten möchte. Die ich dann auch noch aufschreibe und in einem Buch veröffentlich. Doch da sexuelle Probleme infolge eines Diabetes ziemlich weit verbreitet sind und sich zwangsläufig auf die Partnerschaft auswirken, möchte ich dieses wichtige Thema nur sehr ungern in einem rein theoretischen Kapitel abhandeln. Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass sich vielleicht doch jemand findet, der mir zusammen mit seiner Partnerin seine ganz persönlichen Erfahrungen schildern mag, damit die Leser meines Buches eine ehrliche und authentische Geschichte lesen können und nach der Lektüre möglicherweise sogar Mut schöpfen, ihre eigenen Probleme gegenüber dem Partner oder der Partnerin anzusprechen.

Bitte helft mir und teilt diesen Beitrag über eure Kanäle!

Und so möchte ich meine Blogleser noch einmal um Mithilfe bitten: Seid ihr selbst betroffen von sexuellen Problemen infolge eures Diabetes (Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes)? Das können Erektionsstörungen, sexuelle Unlust, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Orgasmusprobleme etc. sein, aber auch ganz „simple“ Probleme wie Unsicherheit und unausgesprochene Fragen à la „Was mache ich bloß mit meiner Pumpe beim Sex?“ oder „Ob mich mein Partner mit Krankheit, mit Einstichstellen und blauen Flecken am Bauch wohl noch sexuell attraktiv findet?“ oder „Es ist mir peinlich, dass ich beim Sex so oft unterzuckere…“ Oder kennt ihr jemanden, der ggf. bereit wäre, mit mir darüber zu reden? Auf Wunsch wird die Geschichte im Buch gern anonym veröffentlicht, und auch die Fotos müssen nicht zwingend die Gesichter zeigen. Bitte helft mir und teilt diesen Beitrag über eure Kanäle – via Facebook und Twitter, per Mail und in Foren, per Aushang am schwarzen Brett… Ich würde mich riesig freuen!

5 Kommentare zu “Mein Buchprojekt stockt: Wer mag mir über sexuelle Probleme bei Diabetes berichten?

  1. Ich lese Deine Beiträge sehr gerne. Du hast eine schöne lebendige Sprache, humorvoll, treffend, präziese. Aber, bei allem Respekt… genügt mir das, um mich zu diesem Thema Dir anzuvetrauen? Entschuldige, Hier geht es nicht um Kochrezepte.

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    • Liebe Elisabeth, es ist schon klar, dass es um sehr intime Probleme geht, die man vielleicht nicht einmal mit Freunden unbefangen bespricht. Ob jemand aus meinen Ausführungen schließen mag, dass er oder sie sich mir anvertrauen würde? Ich weiß es nicht. Doch ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ein Betroffener bzw. eine Betroffene vielleicht denkt „Hey, ich habe so mit mir gerungen, bis ich offen darüber sprechen und Hilfe suchen konnte, es wäre gut, wenn man auch in der Öffentlichkeit offener mit dem Thema umgehen würde, und dazu kann ich vielleicht mit so einem Interview ein wenig beitragen.“ Meine anderen Interviewpartner waren jedenfalls alle sehr zufrieden mit den Interviews und der Art, wie ich das Interview mit ihnen geführt habe. Ein sensibles und behutsames Annähern traue ich mir also durchaus zu. Wir werden sehen, ob es auch bei diesem letzten fehlenden Interview klappt…

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  2. Hallo Antje,
    ich kann dazu auch nichts beitragen, ich habe guten Sex und wenn es Mal mit irgendeinem Partner Probleme gab, lagen diese mit Sicherheit nicht am Diabetes 🙂

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  3. Hallo Antje,
    Ich würde dir gerne helfen und hatte deinen Aufruf auch schon mal irgendwo gesehen. Leider kann ich zu diesem Thema wenig beitragen. Ich habe keine Probleme und auch über die Pumpe konnte ich offen mit meinem Mann sprechen.
    Viel Glück noch bei der Suche!
    Liebe Grüße,
    Co

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