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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes

Tag 1 meiner Kreuzfahrt auf der AIDA: Ein totaler Overkill an Eindrücken…

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Die auf einem Diabetes-Blog wichtigste Nachricht vorweg: Meinen Zuckerwerten geht es heute am ersten Tag auf der AIDAprima ausgesprochen gut. Aber der Rest von mir fremdelt noch ziemlich mit diesem riesigen schwimmenden Konsumtempel mit Nonstop-Bespaßung und Dauer-Kalorienbeschuss. Ob sich das in den kommenden Tagen noch ändern wird?

Ich möchte heute noch kein Urteil fällen und nach meinem ersten Tag gleich rausposaunen, dass ich ganz bestimmt nicht noch einmal auf Kreuzfahrt gehen werde. Aber ich muss zugeben, dass ich mich nicht spontan wohlfühle in diesem System, in dem man so viel verschiedene Sinnesreize zur Auswahl hat und sich permanent für den nächsten Spaß, Kauf oder Genuss entscheiden (und dann auch schnell reservieren) muss, um bloß möglichst viel aus dieser Woche auf hoher See herauszuholen. Mir ist das irgendwie alles zu viel. Mal schauen, wie sich meine Haltung in den nächsten Tagen noch entwickelt.

Objektiv betrachtet gibt es keinen Grund zu meckern. Ich habe eine tolle Kabine mit kleinem Wintergarten und Balkon, einzig mit meinem Koffer gab es ein kleines Problem, denn bei der Sicherheitskontrolle vor dem Beladen fand das Bodenpersonal heraus, dass ich ein Reisebügeleisen eingepackt hatte. Darf man nicht. Wurde konfisziert, ich darf es mir am Ende der Reise wieder abholen. Dafür kann man auf Deck 4 Kleidung bügeln lassen, das kostet 3,50 Euro für ein Kleid.

Wow, hier kann man eine Menge Geld ausgeben!

Auch sonst kann man hier rund um die Uhr munter Geld ausgeben. Ich habe den Eindruck, dass so eine Kreuzfahrt leicht mit dem Doppelten des ursprünglich gebuchten Reisepreises zu Buche schlagen kann, wenn man einen Tick zu häufig in Urlaubslaune sagt „Ach Schatz, das gönnen wir uns jetzt mal!“ In den meisten Restaurants kosten Getränke extra, in den exquisiteren Speiselokalen auch das Essen. Spa und Sportkurse sowie Kochevents natürlich ebenfalls, von Cocktails an der Bar und den organisierten Ausflügen an Land mal ganz abgesehen. Muss man halt wissen.

Notfallübung: Habe ich im Ernstfall Zeit, meine Diabetesutensilien mitzunehmen?

Interessant fand ich, dass auf jedem Deck an mehreren Stellen Waschbecken zum Händewaschen sowie Spender mit Desinfektionsmittel zu finden sind. Aber eigentlich logisch: Wo so viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, ist Hygiene ein wichtiges Thema. Spannend fand ich auch die Rettungsübung vor dem Ablegen des Schiffs. Nach mehreren Lautsprecherdurchsagen des Kapitäns und der Crew war es gegen 17:30 Uhr soweit: Das sieben mal kurze, einmal lange Signal ertönte. Das hieß: Alle Passagiere in Rettungswesten zu den Sammelpunkten zur Übung. Ich wusste zwar vorher, dass es eine solche Übung geben würde, doch als der Alarm dann ertönte, wurde ich trotzdem etwas hektisch. Dachte im letzten Moment noch dran, mein Lesegerät für das Freestyle Libre und ein paar Traubenzucker in die Hosentaschen zu stopfen, bevor ich meine Rettungsweste schnappte und den Menschenmengen zum Sammelplatz folgte. Ich überlegte: War es richtig, noch an meine Diabetesutensilien zu denken, was im Ernstfall ja möglicherweise wertvolle Zeit kosten könnte? Bei der Übung lernte ich: Ja, es war richtig. Während es an Bord von Flugzeugen heißt, dass man im Notfall bei Verlassen des Flugzeugs keinerlei Gepäck mitnehmen kann (also auch nicht mein Diabetestäschchen!), sagte der Sicherheitsbeauftragte bei der Übung auf der AIDA heute ausdrücklich, beim Ertönen des Alarms möge jeder in seine Kabine gehen, die Rettungsweste und wichtige Medikamente holen und erst dann zum Sammelpunkt gehen. Das dürfte im Ernstfall definitiv beim Diabetesmanagement helfen.

Lange Wege an Bord – da kommen eine Menge Schritte zusammen!

Was im Normalbetrieb beim Diabetesmanagement hilft, ist die Tatsache, dass dieses Schiff unglaublich groß ist. Man legt zu Fuß ganz ordentliche Strecken zurück, selbst wenn man nur von A nach B gelangen will. Ich habe in den paar Stunden an Bord heute ganz ohne echten Sport zur Freude meines Fitbit-Schrittzählers etwa 7.000 Schritte zurück gelegt. Das dürfte sich auch in den nächsten Tagen als geeignete Strategie erweisen, wenn ein Buffet mal besonders verlockend ist und den Glukosewert in die Höhe zu treiben droht.

Nun aber einfach noch ein paar Bilder von Bord – und vom Auslaufen der AIDAprima aus dem Hamburger Hafen. Hamburg, meine Perle! ❤

Die beschriebene Kreuzfahrt wurde mir von AIDA Cruises kostenlos zum Zweck der Berichterstattung für Focus Diabetes zur Verfügung gestellt. Meine Blogbeiträge über diese Kreuzfahrt spiegeln meine persönliche und vom Veranstalter unbeeinflusste Meinung wider.

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