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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes

Tag 2 meiner Kreuzfahrt: Das erste Interview, viele Schritte und Relaxen im Saunabereich

3 Kommentare

Heute war ein reiner Seetag, unsere erste Etappe von Hamburg nach Southampton wird erst morgen früh beendet sein. Ein guter Tag, das Schiff weiter zu erkunden, ein erstes Interview zu führen und im tollen Spa zu relaxen…

Die PR-Abteilung von Aida hat bei der Organisation meiner Pressereise für Focus Diabetes gute Vorarbeit geleistet. Die Concierge, die mir bei der Vermittlung von Interviewpartnern hilft, konnte heute schon kurzfristig den Küchenchef und seinen Stellvertreter herbeitelefonieren, damit ich sie zu ihren Erfahrungen mit Diabetikern an Bord befragen kann. Ich persönlich komme in der Regel gut damit klar, die Kohlenhydratmenge in einer Mahlzeit abzuschätzen – aber vielleicht fühlt sich da nicht jeder so sicher und legt deshalb Wert auf Restaurantpersonal, das derartige Fragen beantworten kann?

Beinahe spannender fand ich allerdings die Informationen, die ich von den beiden Küchenchefs zur Logistik der vielen Küchen hier an Bord erhielt. In der Regel fangen sie immer sechs Wochen im voraus an, den wöchentlichen Großeinkauf von jeweils fünf bis sechs Lkw voller Lebensmittel zu planen. Je nach Altersdurchschnitt der Passagiere kaufen sie unterschiedliche Mengen der verschiedenen Lebensmittel ein – und bei Bedarf werden in lokalen Märkten der jeweiligen Häfen die Bestände noch spontan aufgestockt bzw. frisches Obst und Gemüse zugekauft.

Gibt es beim Bordhospital wohl große Unterschiede zwischen AIDA und TUI Cruises?

Ich werde in den nächsten Tagen noch eine Reihe weiterer Gespräche führen: einmal mit einer Fitnesstrainerin, einmal mit dem Bordarzt und dann auch noch mit den Reiseleitern von zwei Ausflügen, an denen ich in Le Havre und Zeebrügge teilnehmen werde. Ich bin mal gespannt, was sie mir von ihren Erfahrungen mit Diabetikern berichten werden – und ob außer dem Bordarzt auch andere Crewmitglieder bei typischen diabetischen Notfällen wie etwa einer Hypo so halbwegs wissen, was zu tun ist. Neugierig bin ich auch, was der Bordarzt über die Organisation des Bordhospitals erzählt. Denn vor einer Weile hatte ich schon einmal die Gelegenheit, den (ärztlichen) Lesern der Medical Tribune die Arbeit als Bordarzt vorzustellen. Dafür hatte ich einen Arzt interviewt, der regelmäßig als Bordarzt auf Schiffen der Flotte von TUI Cruises anheuert – also der direkten Konkurrenz von AIDA. Er schilderte mir die technische Ausstattung des Bordhospitals ebenso wie die Qualifikation und Erfahrung, die man als Bordarzt mitbringen muss, sowie die übliche Dienstplanung im Team des Bordhospitals.

Runtastic sagt, dass ich auf Wasser gehen kann!

Kaum hatte ich mein Interview mit den Küchenchefs beendet, war auch schon wieder Mittagszeit. Und weil ich als hochqualifizierte Kohlenhydrat-Schätzerin das dumpfe Gefühl hatte, dass die Teriyaki-Pfanne mit Reis nebst diversen kleinen Desserts vielleicht doch mehr als 5 KE hatten, beschloss ich, den Lauf-Parcours auf Deck 15 aufzusuchen und den Blutzuckerspiegel mit ein paar Extraschritten im Zaum zu halten. Außerdem war ich neugierig, wie ein auf hoher See viermal gelaufener Rundkurs von 220 Metern bei Runtastic aussehen würde. Tja, glaubt man Runtastic, dann bin ich Jesus und kann auf Wasser gehen. Und nebenbei wurden aus knapp einem Kilometer beinahe fünf.

Medizinisch eindeutig indizierte Schokoladentarte

Vielleicht wäre ich noch weiter über Wasser gelaufen, doch auf einmal bemerkte ich Hyposymptome und scannte schnell einmal meinen Glukosewert: 75 mg/dl mit sinkender Tendenz. Ups, die vielen Schritte wären aus Zuckersicht gar nicht nötig gewesen (aus Fitbit-Sicht aber wohl…)! Als ich in der Brasserie French Kiss ankam, war der Glukosewert weiter auf 67 mg/dl gesunken. Ein Stück Schokoladentarte war also medizinisch eindeutig indiziert. Leider hatte der süße Lebensretter dann doch mehr Kohlenhydrate als ich für die Hypo gebraucht hätte. Ihr kennt das Spiel: erst runter, dann wieder rauf, dann korrigieren und wieder runter… Wenn die Achterbahn erstmal Einzug in einen Tag gehalten hat, ist sie schwer zu stoppen.

Im Whirlpool wohlig blubbern und aufs Meer hinausträumen…

In meinem Fall bemerkte ich den Anstieg leider erst, als ich für ein paar Saunagänge im Spa angelangt war. Der Saunabereich ist wirklich grandios: fünf verschiedene Saunen, die meisten mit Blick aufs Meer, vom Saunabereich gibt es einen direkten Zugang auf ein Deck mit zwei warmen Whirlpools, in denen man wohlig vor sich hinblubbern und aufs Meer hinausträumen kann. Tja, und weil es dort so schön war, vergaß ich es tatsächlich, den hohen Wert zu korrigieren. Oder hatte ich keine Lust? Kann auch sein. Nun ist ein Wert um die 240 mg/dl ja noch kein Weltuntergang, aber ab 220 mg/dl werde ich furchtbar schläfrig. Und so pennte ich auf einer Liege im Ruheraum (der anders als überall sonst auf dem Schiff auch wirklich ruhig war) erst einmal eine Runde weg. Nun gut, Schwamm drüber. Aber ich sollte die Gefahr hoher Glukosewerte hier vielleicht nicht überbewerten: Das Schiff ist so groß (und mein Orientierungssinn so schlecht), dass ich ziemlich weite Strecken laufe und einfach ständig in Bewegung bin. Da sollte ich also vielleicht eher am unteren Ende der Skala wachsam sein.

Die beschriebene Kreuzfahrt wurde mir von AIDA Cruises kostenlos zum Zweck der Berichterstattung für Focus Diabetes zur Verfügung gestellt. Meine Blogbeiträge über diese Kreuzfahrt spiegeln meine persönliche und vom Veranstalter unbeeinflusste Meinung wider.

3 Kommentare zu “Tag 2 meiner Kreuzfahrt: Das erste Interview, viele Schritte und Relaxen im Saunabereich

  1. Danke für die tollen Reiseberichte und Fotos. Man entspannt sich schon beim Anschauen und bekommt richtig viel Lust auf eine Reise 🙂

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  2. Ein toller Artikel und jetzt wo mein Urlaub zuende ist kriege ich richtig Lust auf Wellness. Ich wünsche dir entspannende Tage an Bord und ich freue mich schon auf den nächsten Bericht von dir.

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  3. Sxhöner Bericht, geniesse die Seeluft oder besser gesagt die Kanalluft.
    Hypo und Torte geht bei mir gar nicht. Der Anstieg ist nicht berechenbar und dauert zu lange. Ich nehme Traubenzucker, 2 kleine Bonbons ergeben bei mir 1 mmol, 10 Minuten ruhig in die Exke setzen und fertig.
    Kannn für jeden Menschen berechnet werden.
    Gute Reise weiterhin und die besagten 3 Fuss Wasser unter dem Kiel.

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