Es ist in den vergangenen anderthalb Wochen schon so einiges über das großartige Diabetes-Barcamp in Frankfurt geschrieben worden. In allen Blogbeiträgen*, die ich gelesen habe, wurde der mentale Gewinn in den Vordergrund gestellt. Ihr wisst schon: Dinge dazugelernt, mit interessanten Leuten gesprochen, die Community gestärkt. Alles komplett zutreffend und toll.
Doch was bislang in der allgemeinen Begeisterung unter den Tisch gefallen ist: Es gab auch handfeste Beute beim Barcamp. Und zwar in Form eines schicken Diabetes-Täschchens von Mysugarcase, passend zum Anlass mit dem Logo der Blood Sugar Lounge bestickt, das bei jedem Teilnehmenden im Stoffbeutel steckte. Und dieses Täschchen habe ich nun einmal genauer unter die Lupe genommen.
Was Täschchen angeht, bin ich auf gut Hamburgisch gesagt „krüsch“
Man muss dazu sagen, dass ich bei Diabetes-Täschchen sehr speziell bin. In Hamburg und Umgebung gibt es dafür das wunderbare Wort „krüsch“, was so viel wie wählerisch bedeutet (meist in Bezug auf Essen, aber eben nicht nur). Ich bin also krüsch und nicht so leicht zufrieden zu stellen. Wie viele Anläufe ich gebraucht habe, mein aktuelles Täschchen zu finden, kann man übrigens hier nachlesen. Und nun habe ich also dieses Täschchen von Mysugarcase in der Hand, aus grauem Kunstleder sehr ordentlich gefertigt. Das Innenleben überzeugt zunächst durch viele verschiedene Halter und Reißverschlusstäschchen, in denen man sein Klimbim übersichtlich verstauen kann.
Praktische Details wie ein abnehmbares Sammelfach für benutzte Teststreifen
Man merkt, dass da jemand am Werk war, der den Alltag mit Diabetes kennt: So gibt es ein kleines Innenfach mit einem kleinen Spalt, durch den man benutzte Teststreifen schieben kann. Dieses Sammelfach wiederum ist mit Klettband im Innern der Tasche befestigt, kann also zum Leeren über dem Mülleimer einfach entfernt werden. Auch den Platz für ein Coolpack im hinteren Teil der Tasche finde ich gut (auch wenn ich, wie erst vorgestern geschrieben, in Sachen Insulintemperatur ja nicht zur Panik neige).
Da ich dank Freestyle Libre mittlerweile recht selten meinen Blutzucker messe und entsprechend wenig Teststreifen anfallen, nutze ich das Teststreifen-Innenfach allerdings lieber für Traubenzucker. Meine Pennadeln verstaue ich in dem kleinen Netztäschchen, Messgerät, Lanzette und meine beiden Pens in den dafür vorgesehenen (?) Laschen. So weit, so gut. Doch als ich versuchte, den Reißverschluss des Täschchens zu schließen, sträubte es sich. Ich hatte es offenbar zu voll gepackt. Irgendwie war ein Insulinpen zu viel drin. Doch auf den kann ich nun einmal nicht einfach verzichten. Mit Gewalt wäre es mir sicher gelungen, den Reißverschluss zu schließen, doch das macht im Alltag ja keinen Spaß – und zur Langlebigkeit des Produkts trägt es mit Sicherheit auch nicht bei.
Also lautet mein Fazit: Ich bleibe so krüsch wie ich bin und halte meinem pinkgeblümten Täschchen von Oilily die Treue. Nichtsdestotrotz habe ich mich riesig über dieses tolle Geschenk von der Blood Sugar Lounge gefreut. Und wer es statt mir gern nutzen möchte, der möge mir einfach eine Mail schicken. Dem ersten Interessenten schicke ich es (gegen Portoerstattung) gern zu. Also: Schreibt mir unter info@antje-thiel.de. Bis gleich! 🙂
* Hier gibt es Beiträge zum Barcamp in Frankfurt, etwa einen Videobeitrag von Kathi, Michi und Basti sowie Blogbeiträge von Lisa, von Nadja, von Christian, von Beate und von Tine. Habe ich weitere Beiträge verpasst? Gebt mir gern Bescheid, dann ergänze ich die Linkliste!
Pingback: Ein neues Diabetestäschchen von mysugarcase – und dieses Mal bin ich weniger krüsch! | Süß, happy und fit
21. Juli 2019 um 23:39
Super Beitrag 😀 Mich würde interessieren welches Blutzuckermessgerät du benutzt? Gab es in dem Täschchen eins dazu?
LG
LikeLike
22. Juli 2019 um 9:06
Moin, freut mich, dass dir der Beitrag gefällt! Nein, ein BZ-Messgerät gab es nicht dazu, Mysugarcase ist ein Startup, das schicke Diabetestäschchen vertreibt, unabhängig von der persönlichen Wahl des Messgeräts. Ich selbst nutze das Freestyle Libre und messe nur noch selten meinen Blutzucker. Wenn eine blutige Messung nötig ist, nutze ich dafür das Freestyle Precision, weil es dasselbe Lesegerät ist.
LikeLike
Pingback: Digitaler Insulinpen? Klingt erstmal gut. Warum der Pendiq 2.0 trotzdem keine Option für mich ist. | Süß, happy und fit
Pingback: Panikattacke auf der Köhlbrandbrücke – oder: Tiefkühl-LKW-Fahren und andere stressige Jobs nach der Diagnose Typ-1-Diabetes | Süß, happy und fit
28. November 2017 um 9:35
Hallo antje, sicher ist das täschchen schon weg, auf das ich bei der suche nach deinen frestyle-texten gestoßen bin.
Als typ-zweier habe ich jetzt wegen unverträglichkeit/resistenz das basal auf die nach (zuletzt 70) abgestoßen und nutze neben huminsulin normal neuerdings trulicity. Sensationell, wie ich finde. Und durch die wöchentliche gabe benötige ich nur noch einen pen.. wäre also interessiert.
Im täschchen von meinem one touch ist übrigens eben so platz für ein zweites döschen der teststreifen, das ich für die gebrauchten nutze und gefüllt entsorge..
Herzlich
Andreas
LikeLike
28. November 2017 um 9:45
Hi Andreas, das Täschchen ist leider schon weg, das hat keine Stunde gedauert…🙄 LG Antje
LikeLike
Pingback: „Brief an mein jüngeres Ich“: Brainstorming für ein neues Projekt beim Diabetes-Barcamp | Süß, happy und fit
12. November 2017 um 13:21
Hallo Antje,
mein Beitrag zu Diabetes&Zyklus ist aus Inspiration des #diabetesbarcamp entstanden, Link: https://beateputzt.com/2017/10/25/aufreger-der-woche-diabetes-und-zyklus/
Toll, dass du dein Täschchen verschenkst. „Leider“ besitze ich ja schon eines und für mich als Nicht-Penner wirklich eine tolle Möglichkeit zum ausgehen. Im Alltag ist es mir ein bisschen zu groß. Da bin ich wohl auch „krüsch“.
Liebe Grüße und bis bald!
LikeGefällt 1 Person
12. November 2017 um 15:20
Liebe Beate, danke für den Hinweis – ich habe gleich mal einen Link zu deinem Beitrag nachgetragen! 🙂 Es hat halt jeder andere Bedürfnisse, was das Täschchen angeht… Long live krüsch!
LikeGefällt 1 Person