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Diabetes-Blog-Woche: Sind smarte Insulinpens nach Pumpen, CGM und Loop „the next big thing?“ Für mich eher nicht!

Ein Kommentar

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Die Diabetestechnologie ist eine zunehmend vernetzte Angelegenheit. Pumpen kommunizieren mit CGM-Systemen, Blutzuckermessgeräte mit Apps auf dem Smartphone etc. Wer wie ich in diesen Zeiten noch einen ganz klassischen mechanischen Insulinpen benutzt, kommt sich da beinahe schon ein wenig anachronistisch vor. Eine Zeitlang war ich in Versuchung, meine Insulinzufuhr zu digitalisieren. Doch ich habe wieder Abstand davon genommen.

Ich mag das Geräusch, wenn ich meinen Insulinpen klack-klack-klack aufziehe und genau weiß, dass mit jedem spürbaren Schritt des Gewindes eine halbe Einheit Insulin hinzukommt. Und auch beim Spritzen gibt mir das simple klack-klack-klack die Sicherheit, dass das Insulin in der vorgesehenen Dosis in meinem Bauchschwabbel angelangt ist. Man kann nicht allzu viel falsch machen, wenn man mit einem Insulinpen hantiert. Man kann kein Ladekabel verdödeln, nicht auf einmal ohne Saft im Akku dastehen. Man muss sich nicht umständlich durch ein komplexes Menü auf einem unübersichtlichen Display navigieren, bevor man den nächsten Schuss auslöst. Der Insulinpen fragt auch nicht, ob ich mir wirklich sicher bin, dass ich diese Einheiten Insulin tatsächlich abfeuern will, braucht keine Bedenkzeit um sein digitales Hirn zu sortieren. Es gibt keine Fehlermeldungen, keine Software-Updates. Ein klassischer Insulinpen ist ein ehrliches mechanisches Gerät. Ohne Gedächtnis und Bluetooth-Anbindung, aber auch ohne kapriziöses Eigenleben, das im Alltag mehr Nerven kostet als echten Nutzen bringt.

Mit den digitalen Features gehen die Vorzüge einer ehrlichen Mechanik verloren

Klar wäre es schön, wenn der Insulinpen ein bisschen mitdenken und mir auf die Sprünge helfen würde, wenn ich mal wieder vergessen habe, ob ich die gerade brav ausgerechnete Insulinmenge wirklich schon gespritzt habe oder nur daran gedacht habe, sie zu spritzen. Oder wenn er in der Lage wäre, die gespritzte Insulinmenge gleich drahtlos an die App meines Vertrauens zu übertragen, mit der ich meine Glukosewerte dokumentiere. Es gibt ja auch bereits ein paar Modelle auf dem Markt, die ein paar dieser Eigenschaften mitbringen. Aber soweit ich die Lage überblicke, gehen mit den möglicherweise hilfreichen digitalen Features dann auch gleich die meisten Vorzüge eines ehrlichen mechanischen Geräts verloren.

Ich habe keine Lust, meine Insulinzufuhr irgendwie elektronisch zu steuern

Vor einer Weile habe ich – umgeben von Pumpern und Loopern und beseelt von dem Wunsch, auch meinen Diabetes digital ein wenig aufzurüsten – deshalb einmal den Smartpen Pendiq 2.0 getestet. Warum ich ihn ziemlich blöd fand, kann man hier nachlesen. IMG_9767Mein unbefriedigender Produkttest hat mich dann erst einmal von meinem Wunsch geheilt, meine Insulinzufuhr auch irgendwie elektronisch zu steuern. Klack-klack-klack, Nadel in den Bauch, klack-klack-klack, Insulin rein, bis zehn zählen, Nadel rausziehen und fertig. Schnell, einfach und idiotensicher. Ich möchte vorerst kein anderes System nutzen, vernetzte Diabetestechnologie hin oder her.


Das war mein Beitrag zum heutigen Thema der Diabetes-Blog-Woche! Morgen geht es hier weiter mit „Diabetes-Nebenwirkungen“: Zwischen Motivation und Down-Phasen spiegeln sich die psychischen Belastungen wider. Welche „Diabetes-Nebenwirkung“ beschäftigt Dich? Klaro, dass ich wieder dabei bin! Stay tuned! 🙂

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