Süß, happy und fit

Echte Geschichten aus meinem bewegten Leben mit Typ-1-Diabetes


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Drei Tage mit einem Pumpen-Dummy: Ja, ich will jetzt ein AID-System!

Wer mir schon länger folgt, kennt meine Vorliebe für Insulinpens und meine Bedenken gegenüber der Pumpentherapie. Doch in den vergangenen Monaten hat sich meine Haltung geändert. Und deshalb habe ich in meiner Diabetespraxis kürzlich an einem Infoabend zu Insulinpumpen teilgenommen und diese Woche ein paar Tage lang das Tragegefühl der Ypsopump getestet.

Kurzfristige Anwandlungen, es vielleicht doch einmal mit einer Insulinpumpe zu probieren, hatte ich im Laufe der Jahre immer wieder einmal. Doch meist steckte dahinter eher diffuse FOMO (fear of missing out – also die Angst, etwas zu verpassen) und kein echter Wunsch nach Veränderung. Weshalb regelmäßig binnen kürzester Zeit meine Trägheit wieder die Oberhand hatte: Warum etwas Neues starten, wenn es doch eigentlich prima läuft?

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Wichtiges Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen mit Diabetes

Ist euch auch schon der Kampagnenfilm von Abbott zum Thema Diabetes-Stigma begegnet? Ich habe ihn inzwischen nicht nur im Umfeld von Diabetesmedien, sondern auch schon als Werbebanner auf Spiegel- oder ZEIT-Online gesehen. Es wäre toll, wenn er wirklich ganz groß die Runde machen würde.

Falls ihr den Spot noch nicht gesehen habt, dann klickt einfach hier und scrollt ein bisschen runter. Der Film begleitet einen Mann (nicht mehr ganz jung und übergewichtig) durch den Tag. Er hat Diabetes und wird fortwährend mit Vorurteilen und herabwürdigenden – oder zumindest gedankenlosen – Sprüchen über seine Erkrankung konfrontiert. Jedes dieser vorschnellen Urteile flattert auf einem Post-it in seine Richtung und bleibt an seinem Körper haften. Am Ende ist er gar nicht mehr als Person zu erkennen, so viele Haftnotizen kleben an ihm.

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Happy diaversary to me! 15 Jahre mit Typ-1-Diabetes

Heute ist es auf den Tag genau 15 Jahre her, dass ich vom Hausarzt zum Diabetologen geschickt wurde, weil mein Blutzuckerwert absurd hoch war. Ist so ein Jahrestag ein Grund zum Feiern? Ich persönlich schmeiße zwar keine fette Party, aber ein bisschen feierlich ist mir jedes Jahr an diesem besonderen Tag dann doch zumute.

Heute morgen beim Frühstück beschwerte ich mich – mehr im Scherz als im Ernst – bei Christoph, dass er mir noch nicht zum Diaversary gratuliert hat. Obwohl ich in den vergangenen Tagen doch immer mal subtil darauf hingewiesen hatte, dass dieser für mich bedeutsame Tag naht. Nun ja, mit subtilen Hinweisen ist das bei Männern ja häufig so eine Sache. Aber Christoph hatte meine Hinweise tatsächlich registriert. Er fragte mich aber: „Willst du tatsächlich, dass man dir zu diesem Tag gratuliert?“

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Im Rekordtempo von täglich 35 auf 25 Einheiten Insulin

Seit etwa zwei Monaten nutze ich ein Östrogen-Gel, um eine Reihe von Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren in den Griff zu bekommen. Und das wirkt sich auch ganz erheblich auf meine Insulinempfindlichkeit aus.

Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass ich so eine Kandidatin bin, an der die Wechseljahre supereasy vorbeiziehen. Als ich irgendwann vor nunmehr rund 7 Jahren meine letzte meine letzte Hormonspirale ziehen ließ und danach einfach gar keine Periode mehr hatte, kam mir das nicht wie ein gewaltiger Einschnitt vor. Und auch die mit der Postmenopause einhergehenden typischen Beschwerden hielten sich zunächst in Grenzen.

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In kleinen Schritten Richtung Digitalisierung

Der Start des elektronischen Rezepts zum Jahresanfang 2024 lief vielerorts nicht störungsfrei. Doch ich hatte Glück: Bei meinem ersten Quartalstermin im neuen Jahr konnte ich das E-Rezept für mein Insulin problemlos mit ihrer Krankenkassenkarte in der Apotheke einlösen. So war mein erstes Mal mit dem E-Rezept in der Apotheke.

Seit dem 1. Januar 2024 ist das rosafarbene Papierrezept Geschichte. Okay, zumindest für für einen Teil der Dinge, die man sich als Mensch mit Diabetes in regelmäßigen Abständen in einer Apotheke besorgen muss. Beim Bundesgesundheitsministerium äußert man sich dazu verheißungsvoll.

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Mein Highlight des Jahres: Diabetes im Knast

Diesen Sommer hatte ich Gelegenheit, einen Tag im Untersuchungsgefängnis Hamburg zu verbringen und mich dort im Zentralkrankenhaus über die Versorgung von Menschen mit Diabetes hinter Gittern zu informieren. An einem weiteren Termin konnte ich einen Insassen mit Diabetes interviewen, der im offenen Vollzug untergebracht ist.

Vielleicht seid ihr ja schon auf anderen Kanälen über meine Reportage gestolpert, denn ursprünglich habe ich sie für die Diabetes Zeitung der DDG und für den Diabetes Anker (beide MedTrix Verlag) geschrieben. Doch ich möchte euch hier auch ein bisschen über das Drumherum dieser spannenden, wenn auch sehr aufwändigen Recherche erzählen. Es war nämlich ursprünglich gar nicht meine Idee, mich mal darüber schlau zu machen, wie man seinen Diabetes während eines Gefängnisaufenthalts behandelt.

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Digitaler Datenaustausch? Papier ist geduldiger!

Bei mir stand diese Woche der jährliche augenärztliche Check an. Den Untersuchungsbefund bekam ich wie gehabt in Papierform ausgehändigt – zur Weitergabe an meine Diabetespraxis. Und das, obwohl seit Wochen öffentlich so unglaublich viel über die Digitalisierung des Gesundheitswesens diskutiert wird…

Erst einmal die wichtigste und ja auch ungeheuer positive Botschaft vorweg: Auch in diesem Jahr ergab die Netzhautuntersuchung mit dem Optomap (über das Verfahren, das einem das leidige Weitstellen der Pupillen mit Augentropfen erspart, habe ich hier schon mal geschrieben), dass meine Augen bislang keinerlei diabetesbedingte Veränderungen aufweisen. Da fällt mir natürlich ein Stein vom Herzen.

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Erinnerung an meine Diagnose: Die fünf Phasen der Trauer

Kennt ihr die Podcast-Reihe ‚Sag mal, du als Psychologin…‘, die man sich auf Audible anhören kann? Falls nicht, auf diesem Wege meine ganz klare Empfehlung. Am Wochenende habe ich die Folge ‚Abschied nehmen und Trauer tragen‘ gehört. Darin geht es um die Phasen der Trauer, wie man sie z. B. nach dem Verlust geliebter Menschen oder angesichts des eigenen nahenden Todes durchlebt.

Ein bis heute aktuelles Modell hierfür stammt von der berühmten Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross, das diese bereits 1969 auf Basis von Interviews mit Sterbenden verfasst hat. Es lässt sich aber auch auf die Verarbeitung anderer einschneidender Veränderungen übertragen – etwa den Umgang mit medizinischen Diagnosen. Das ist schließlich auch eine Art Sterben bzw. zumindest ein großer Verlust, nämlich der der körperlichen Unversehrtheit und Gesundheit. Und während ich dem Podcast lauschte, wurde mir klar, dass die Art, wie ich ab 2010 meine Diagnose Typ-1-Diabetes verarbeitet habe, exakt nach dem Modell von Kübler-Ross ablief.

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Entwarnung: Meinen Nieren und meinem Blutdruck geht es gut!

Nun habe ich echt ein schlechtes Gewissen gegenüber all denjenigen von euch, die mir seit meinem letzten Blogbeitrag die Daumen gedrückt und noch nicht auf Instagram mitbekommen haben, dass der Termin beim Nephrologen ganz prima verlaufen ist. Aber besser spät als nie: „Ich kann Ihnen hier keine Krankheit anhängen“, war sein Kommentar zu den Laborergebnissen und der Auswertung der 24-Stunden-Blutdruckmessung.

Als ich mich am 21. März auf’s Fahrrad schwang und zur nephrologischen Praxis radelte, war ich noch relativ ruhig und zuversichtlich. Denn immerhin wusste ich, dass ich in den zurückliegenden sechs Wochen wirklich konsequent alle Strippen gezogen hatte, die man in Sachen ‚gesundheitsförderlicher Lebensstil‘ halt ziehen kann. Ich hatte komplett auf Alkohol verzichtet (wobei ich auch sonst kein allzu schlimmer Schluckspecht bin), keine Süßigkeiten gegessen (Ausnahme: Kuchen am Wochenende), wieder akribisch Kalorien gezählt wie schon 2018, als ich so erfolgreich abgenommen hatte und mein Sportpensum erhöht. Und ich war zumindest überzeugt, dass sich mein Blutdruck und meine Nierenwerte erkennbar würden verbessert haben.

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Bitte Daumen drücken: Es geht um meine Nieren

Eigentlich war ich bislang immer sehr zuversichtlich, dass ich von den diversen möglichen Folgeerkrankungen meines Diabetes verschont bleibe. Denn schließlich ist der Typ-1-Diabetes erst vor 13 Jahren in mein Leben getreten, als ich bereits 40 Jahre alt war. Und ich habe mich immer gut bzw. sogar sehr gut um meine Therapie gekümmert. Doch nun hat mein Diabetologe beim letzten Check Eiweiß im Urin und einen leicht erhöhten Blutdruck festgestellt. Übermorgen geht es deshalb mit einem Kanister voll Sammelurin zum Nephrologen.

So ein Urlaub auf Norderney mit Strandspaziergängen, Inselerkundungen und ganzen Nachmittagen in der Sauna ist ziemlich gut geeignet, Sorgen um die Gesundheit erst einmal beiseite zu schieben. Jedenfalls ging es mir so, als ich mit Christoph Anfang März eine Woche Wellness-Urlaub an der Nordsee verbrachte. Auch wenn mich die mehrmals täglichen Blutdruckmessungen daran erinnerten, dass womöglich etwas im Busch ist, fühlte ich mich insgesamt weitgehend unbeschwert. Doch nun, da mein Termin beim Nierenspezialisten näher rückt, schleicht sich die Angst wieder ein.

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