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Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Aufreger der Woche: Barmer stellt Zusatznutzen von CGM-Systemen infrage

Kontinuierliche Glukosemessung (CGM) hilft Menschen mit Diabetes, Hypo- und Hyperglykämien zu vermeiden. Sie verbessert die Stoffwechsellage. Sie erleichtert insbesondere Kindern die Teilhabe an normalen Aktivitäten. Das ist alles durch Studien belegt. Doch ausgerechnet eine gesetzliche Krankenkasse, die ihren Versicherten trotz mangelnder wissenschaftlicher Belege auch die Kosten für Homöopathie erstattet, zieht den Nutzen von CGM-Systemen nun in Zweifel.

Als ich gestern eine aktuelle Pressemitteilung der Barmer zu ihrem aktuellen Hilfsmittelreport in die Finger bekam, traute ich meinen Augen nicht. Darin fordert die Krankenkasse, dass „wichtige Medizinprodukte einer frühen Nutzenbewertung ähnlich wie Arzneimittel unterzogen werden“. So weit erst einmal nachvollziehbar. Doch noch im selben Absatz wurde es schräg – vor allem was die Begründung für die nächste Forderung anging, die Beschlüsse zur Nutzenbewertung sollten regelmäßig aktualisiert werden. Denn die widerspricht ganz klar der Alltagserfahrung von Menschen, die ein CGM-System nutzen, um auf Basis der erhobenen Daten im Alltag ihren Diabetes zu behandeln. Also z. B. Leute wie mich, die folglich gerade drei Kreuze machen, dass sie nicht bei der Barmer versichert sind.

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12. Diabetes-Jubiläum – dieses Mal in Corona-Quarantäne

Heute vor exakt zwölf Jahren habe ich die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten. In den vergangenen Jahren habe ich zu diesem Anlass Blogbeiträge veröffentlicht, in denen ich von meiner Diagnose und der unmittelbaren Zeit danach erzählt habe. Oder in Zahlen dargestellt habe, was Diabetes für mich bedeutet. Oder euch das besondere Geschenk gezeigt habe, das ich mir 2021 zu meinem Diaversary bereitet habe.

Dieses Jahr verbringe ich den Jahrestag meiner Diagnose mit einem Virus, denn ich habe mich mit SARS-Cov-2 (Untergattung Omikron) infiziert. Statt Sektkorken lasse ich in diesem Jahr also den Schraubverschluss der Hustensaftflasche knallen. Und erzähle euch mal ein bisschen, wie es mir mit Corona so geht. Eins vorweg: Es ist – nicht zuletzt dank dreimaliger Impfung – ein milder Verlauf.

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Liebe auf den zweiten Blick: Warum ich inzwischen doch Lyumjev nutze

Vor ein paar Tagen habe ich an einer Befragung zur Marktforschung rund um das neue kurzwirksame Insulin Lyumjev teilgenommen. Und das hat mich daran erinnert, dass ich euch noch gar nicht von meinem Sinneswandel erzählt habe. Denn mittlerweile nutze ich dieses Insulin und bin ziemlich begeistert.

Das mag manche von euch vielleicht verwundern, schließlich habe ich vor noch gar nicht allzu langer Zeit 10 gute Gründe aufgelistet, warum ich keine Lust auf einen Versuch mit dem neuen Turbo-Insulin hatte. Aber wie das Leben nun mal so ist: Manchmal ändern sich die Rahmenbedingungen, und auf einmal erscheinen einem Optionen interessant, bei denen man zuvor nur müde abgewunken hat. Ich erzähle euch also mal, wie es dazu gekommen ist, dass ich meine Meinung geändert habe und wie ich nun mit Lyumjev klarkomme.

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Vorbild oder Stressfaktor? Was ein Marathon-Weltrekord mit glatten Glukoseverläufen zu tun hat

Wer sich in den sozialen Medien tummelt, stößt immer wieder mal auf Bilder von nahezu geraden Glukoseverläufen oder beinahe 100 Prozent Zeit im Zielbereich (time in range, TIR). Tolle Sache – aber wie wirken sie auf jene, denen das Diabetesmanagement nicht so gut gelingt? Auf mich haben diese Bilder denselben Effekt wie Rekordmeldungen aus dem Spitzensport – etwa als der Laufstar Eliud Kipchoge im Oktober 2019 in Wien die Marathondistanz in unter zwei Stunden bewältigte.

Seit einer Weile folge ich auf Facebook dem Chefredakteur der Lauf-Zeitschrift „Runners World“, Martin Grüning. Er nutzt seine Facebook-Präsenz immer wieder für Umfragen unter den Leserinnen und Lesern. Vor einer Weile lautete seine Frage: „Wie wichtig sind die Laufstars und ihre Laufrekorde für unseren Sport? Sind Sie eine Inspiration? Braucht es nicht Vorbilder?“ Ich fühlte mich gleich von dieser Frage angesprochen. Denn ich hatte im Oktober 2019 mitgefiebert, als der kenianische Top-Läufer Eliud Kipchoge in Wien als erster Mensch die Marathondistanz von 42,195 Kilometern in unter zwei Stunden lief. Wenn ich mir das Finish seines Rennens auf Youtube anschaue, habe ich auch heute wieder Gänsehaut. Weiterlesen


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„Zeit im Zielbereich“ statt HbA1c-Wert: Was internationale Experten raten

Ein HbA1c von unter 7 Prozent galt lange als Maßstab für ein gutes Diabetesmanagement. Doch wer ein System zur kontinuierlichen Glukosemessung nutzt, interessiert sich mittlerweile mehr dafür, wie viel Zeit er im Glukose-Zielbereich verbringt. Nun haben sich internationale Experten endlich auf Empfehlungen für den Zielbereich von Glukosewerten bei Menschen mit Typ-1-Diabetes verständigt.

Wer in den sozialen Medien in Diabetes-Gruppen unterwegs ist oder den entsprechenden Hashtags folgt, der kennt diese Beiträge: Posts, in denen jemand nach dem Quartalsbesuch beim Diadoc seinen aktuellen HbA1c-Wert mitteilt, gefolgt von unzähligen Kommentaren. Ist der Wert eher hoch, sind es entweder mehr oder weniger zartfühlende Mahnungen vor Folgeerkrankungen oder solidarische Beileidsbekundungen wie „Mein letzter Wert war auch so hoch, jetzt habe ich den Zucker zum Glück wieder besser im Griff – du schaffst das, Kopf hoch!“ Je niedriger das HbA1c, desto häufiger schreiben die Kommentarschreiber Sätze wie: „Hauptsache nicht mit Hypos erkauft!“ oder „Bei einem HbA1c von 5,6% wäre ich permanent unterzuckert!“ Weiterlesen