Süß, happy und fit

Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Wenn Diadocs sich im Ton vergreifen – Reaktionen auf meinen letzten Beitrag zu #LanguageMatters

Auf meinen Beitrag neulich – Stichwort ‚der schwer einstellbare Diabetespatient mit der Cola‘ – gab es eine ganze Reihe Rückmeldungen. Auch mit persönlichen Geschichten von Menschen, deren Diabetologen sie in schwierigen Phasen ebenfalls mit Vorwürfen und Kritik überhäuften anstatt Empathie zu zeigen und gemeinsam nach einer machbaren Lösung zu suchen. Ich stelle euch heute zwei dieser Geschichten vor und erzähle euch auch von dem Kommentar eines Arztes, der mich sehr gefreut hat.

Alle drei Beiträge zeigen, dass empathische Kommunikation kein flauschig-esoterischer Schnickschnack ist, sondern dass sie tatsächlich über Erfolg oder Misserfolg der Therapie entscheiden kann. Wenn Ärztinnen und Ärzte keine Bereitschaft zeigen, sich für die individuelle Lage ihrer Patientinnen und Patienten zu interessieren und ihnen bei Problemen grundsätzlich Faulheit, Dummheit, mangelnde Motivation oder gar bösen Willen unterstellen, dann werden sie kaum die Menschen sein, an die man sich in einer schwierigen Situation wenden mag.

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Der „schwer einstellbare Patient“, der mit Colaflasche ins Sprechzimmer kommt

Ich war mal wieder auf Twitter. Das kommt in letzter Zeit nicht allzu häufig vor. Zu viel Corona, zu viel Streit, zu viel Häme, jeder weiß alles besser – ihr wisst schon. Mir ist es derzeit lieber, mich aus den vielen mit großer Inbrunst geführten Diskussionen in den sozialen Medien rauszuhalten, vor allem um meines eigenen Seelenfriedens willen. Doch dann las ich beim Scrollen einen Tweet, den ich nicht unkommentiert lassen konnte. Stichwort: #LanguageMatters!

Der Tweet ging so: „Der Diabetespatient, der schwer einzustellen ist und wieder einmal wegen seiner abgedreht hohen Zuckerwerte einbestellt wurde, nimmt im Sprechzimmer Platz. Die ihn begleitende Literflasche Cola stellt er unbekümmert auf den Tisch.“ Er stammt von einer Userin, die sich Doc Frauke nennt, laut ihrem Twitter-Profil ‚Haus- und Internetärztin, Medizinjournalistin, Moderatorin, Sängerin, Fußballfan, Börsenfreak, Mensch‘. Ich weiß nicht, welche Intention hinter ihrem Tweet stand. Vielleicht war er als Auftakt zu einer ‚Black Story‘ zu verstehen? Also quasi der Schlusssatz zu einem dramatischen Kriminalfall, dessen Vorgeschichte nun die Follower erraten mussten?

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Advocacy Burnout: Wenn Aufklärung über Diabetes auf die Nerven geht…

Wer sich in der Blogszene engagiert, wird schnell als Patientenvertreterin und Expertin und für alle Fragen rund um den Diabetes wahrgenommen. Doch deshalb muss man längst nicht alle Themen aufgreifen, die gerade in der Community diskutiert werden. Und man muss ebenso wenig zu allen Fragen Rede und Antwort stehen.

Vor kurzem habe ich das aktuelle Buch „Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay gelesen. Darin geht es um den Einfluss von Denkmustern und –schablonen auf unseren Sprachgebrauch, und wie umgekehrt Sprache unser Denken prägt. Das Buch hat mein Interesse geweckt, weil ich mich bekanntlich seit einer Weile mit dem Thema „Diabetes und Sprache“ auseinandersetze und etliche Begriffe und Redewendungen kritisch hinterfrage, mit denen über Menschen mit Diabetes gesprochen wird. Weiterlesen


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Hallo Burnout: Wie Diabetesberaterinnen besser mit den psychischen Belastungen ihrer Arbeit umgehen können

Wer einen Gesundheitsberuf ergreift, verspürt meist den innigen Wunsch, anderen Menschen zu helfen. So geht es auch Diabetesberaterinnen. Doch nicht alle Patientinnen und Patienten lassen sich immer so bereitwillig helfen, wie die Leitlinien es vorsehen. Und dann machen sich schnell Frust und Überforderung breit.

Es war eine der allerletzten Sitzungen der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im November 2019. Und obwohl sich wohl alle schon auf die Heimreise und ein entspanntes Restwochenende freuten, war diese Sitzung rappelvoll. Offenbar fühlten sich viele angesprochen von den Themen Selbstfürsorge bei medizinischem Personal und Teufelkreise in der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten. Weiterlesen


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Hashimoto? Basedow? Oder doch wieder Hashimoto? Meine Schilddrüse nervt und deprimiert mich!

Eine Freundin von mir, von Haus aus Biologin, sagte einmal zu mir: „Ich finde Hormone unheimlich. So winzige Mengen, die einen riesigen Effekt haben!“ Im Moment bekomme ich gerade hautnah zu spüren, was an dieser Aussage dran ist. Denn meine Schilddrüse benimmt sich daneben, und vor allem die psychischen Symptome machen mich fertig.

Ich hatte ja vor einer Weile hier geschrieben, dass nach meiner Bauchspeicheldrüse nun auch die Schilddrüse Opfer meines fehlgesteuerten Immunsystems geworden ist. Doch was nun genau hinter meinen Schilddrüsenwerten steckt, ist immer noch nicht so ganz raus. Nach dem Schilddrüsen-Ultraschall tippte mein Diabetologe zunächst auf eine sich anbahnende Hashimoto-Thyreoiditis, die zu Beginn häufig mit einer Überfunktion der Schilddrüse (ach nein, ich wollte doch immer Schulddrüse sagen!) einhergeht. Doch dann kamen die nächsten Blutwerte und stifteten weitere Verwirrung. Weiterlesen