Süß, happy und fit

Echte Geschichten aus meinem bewegten Leben mit Typ-1-Diabetes


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„Ein dickflüssiges Gefühl im Gehirn“ – Wie beschreibt ihr hohe Zuckerwerte?

Wie kann man Mitmenschen begreiflich machen, wie es sich anfühlt, mit Diabetes zu leben? In einem Symposium bei der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ging es um die Gefahren von Blutzuckerspitzen nach dem Essen – und wie es sich anfühlt, wenn der Glukosewert in ungesunde Höhen schießt.

Als ich den Titel des Symposiums der Firma Novo Nordisk las, erwartete ich keine sonderlich emotional ansprechenden Vorträge: „Postprandiale Hyperglykämie – der vernachlässigte Zwilling der Diabeteseinstellung?“ Das klang für mich nach fachmedizinischen Referaten über die Bedeutung kurzwirksamer Analoginsuline, die heftige Blutzuckerspitzen nach dem Essen vermeiden helfen, oder eben über entsprechende Diabetesmedikamente, die bei Typ-2-Diabetes den Blutzuckeranstieg nach dem Essen in Schach halten. Weiterlesen


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#Kochunlust und mein Low Carb 3-Gänge-Menü

Mein Mann Christoph ist bekanntlich oberklasse. Zum Beispiel, wenn ihn akute Kochunlust überfällt. Dann kocht er nämlich oft die allertollsten Sachen: eine schöne Vorspeise, einen leckeren Hauptgang und ein tolles Dessert. Manchmal poste ich Fotos der Ergebnisse dann unter dem Hashtag #kochunlust auf Twitter oder Instagram. Gestern hatte ich nun selbst mal so einen Anfall akuter #kochunlust. Herausgekommen ist ein Low-Carb-3-Gänge-Menü mit nur etwa 2 KE pro Nase.

Obwohl 3-Gänge-Menü natürlich nach viel Aufwand und erst recht vielen Kohlenhydraten klingt, blieb beides (Aufwand und Kohlenhydrate) äußerst überschaubar. Aber seht selbst (alle Zutaten berechnet für 2 Personen): Weiterlesen


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Wie man Blutzuckerspitzen nach dem Essen vermeidet? Einfach mal verlaufen!

Die Wegbeschreibung zu Fuß vom Hotel zur Messe klang nachvollziehbar. Doch dann stand ich mit meinem Rollenkoffer auf einmal mitten in der Pampa von Berlin-Grunewald. Nach einer länglichen Wanderung Schritteziel für heute erreicht – und es gab definitiv keine Blutzuckerspitze nach dem Frühstück!

Gestern und heute tummele ich mich beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. Für die Übernachtung hatte ich mir das Hotel St. Michaels Heim ausgeguckt, das zumindest Luftlinie nicht allzu weit von der Messe entfernt ist. „Prima, dann kann ich am Morgen ja zu Fuß vom Hotel zur Messe gehen“, dachte ich mir bei der Buchung. Heute morgen fragte ich daher beim Auschecken nach dem besten Weg zu Fuß zur Messe. „Oh, das ist aber ein ganzes Stück“, meinte die Dame an der Rezeption. „Macht nix, ich laufe ganz gern mal ein paar Schritte, und mein Koffer hat ja Rollen“, antwortete ich und sah mich schon Highscores beim Fitbit-Schrittezähler knacken. Weiterlesen


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Gehirn im Alarmmodus: Was genau passiert bei einer Hypo?

Wenn die Versorgung mit Glukose nicht mehr sichergestellt ist, geht das Gehirn in Alarmbereitschaft. Bei Typ-1-Diabetikern, die häufig unbemerkte Hypos haben, schaltet es schneller in den Krisenmodus als bei anderen – all das hat man herausgefunden, indem man Studienteilnehmer mit einer Hypo ins MRT geschoben hat. Doch das waren nicht meine einzigen Erkenntnisse zum Thema Hypos beim diesjährigen EASD-Kongress

Ich persönlich spüre leichte Hyposymptome bereits, wenn mein Blutzucker auf 70 bis 80 mg/dl absackt. Bei einem Wert von 60 mg/dl bin ich schweißgebadet und muss mich erst einmal hinsetzen (und natürlich auch etwas essen!). Daher staune ich immer wieder, wenn ich von anderen Typ-1-Diabetikern höre, dass ihnen erst bei einem Blutzuckerwert von 35 mg/dl ein bisschen flau in der Magengegend wird. Etwa 25 Prozent aller Typ-1-Diabetiker haben eine solche gestörte Hypowahrnehmung, wie ich beim diesjährigen Kongress der Europäischen Diabetesgesellschaft (EASD) Mitte September 2016 in München lernen durfte. Weiterlesen


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Damals beim EASD-Kongress in Barcelona 2013: Und neben mir sitzt auf einmal mein Diadoc…

Facebook hat mich vor ein paar Tagen an eine lustige Begebenheit erinnert, die ich seinerzeit auf Facebook gepostet, aber noch nicht auf meinem Blog zum Besten gegeben hatte, weil es mein Blog zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gab. Hier also eine der Lieblings-Anekdoten aus meiner bisherigen Diabeteskarriere!

Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal beim Jahreskongress der European Association for the Study of Diabetes, kurz EASD, der jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole stattfindet. 2013 war es Barcelona, und ich hatte den Auftrag, für die Medical Tribune über den Kongress zu berichten. Ich verbrachte eine knappe Woche in dieser wunderschönen katalanischen Stadt: Ich fuhr jeden Tag mit der U-Bahn zur Messe, machte in den wissenschaftlichen Sitzungen Notizen und fotografierte Vortragsfolien, schrieb erste Texte im Pressezentrum oder in meinem Hotelzimmer, traf mich abends mit anderen Journalisten oder Bloggern zu Events – und hatte eine richtig gute Zeit. Weiterlesen


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Je weniger Bildung und Wohlstand, desto Diabetes?!

Man sollte ja meinen, dass in unserer modernen westlichen Zivilisation alle Menschen den gleichen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben und dass Bildung und Sozialstatus keine Rolle dabei spielen, ob jemand Diabetes bekommt und wie dieser Diabetes dann behandelt wird. Bei der DDG-Jahrestagung musste ich leider feststellen: Fehlanzeige! Und zwar sowohl im sozialen Schweden als auch bei uns in Deutschland.

„Egal, was Sie bislang über Chancengleichheit in Schweden gehört haben – in Bezug auf den Diabetes stimmt es einfach nicht.“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Sofia Gudbjörnsdottir von der Universität Göteborg eine Sitzung bei der DDG-Jahrestagung am 6. Mai 2016 in Berlin. Dazu muss man wissen, dass Daten aus Schweden in der Versorgungsforschung hohes Ansehen genießen, denn dort gibt es nationale Register, in welche die Gesundheitsdaten ausnahmslos aller Patienten einfließen. Wenn eine schwedische Versorgungsforscherin also radikal aufräumt mit sozialromantischer Bullerbü-Idylle, dann ist vermutlich etwas dran. Weiterlesen


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„Du kannst immer noch machen, was du willst!“ – eine Diabetikerin an der Spitze Großbritanniens

Nach dem Rücktritt von Premierminister David Cameron ist seine Parteikollegin Theresa May in die berühmte Downing Street Nummer 10 eingezogen. May ist zum einen erst die zweite Frau an der Spitze des Vereinigten Königreichs, zum anderen aber auch eine Typ-1-Diabetikerin.

Die neue britische Premierministerin Theresa May (59), die nach dem Rücktritt von David Cameron den Brexit vollziehen soll, hat in den vergangenen Wochen in den internationalen Medien mit ihrer zum Teil recht extravaganten Garderobe für Schlagzeilen gesorgt. Doch wenn die Umzugswagen rollen, bringen sie nicht nur nietenbesetzte Pumps und Stiefel mit Leopardenmuster in das berühmte Stadthaus in der Londoner Downing Street Nummer 10, sondern auch jede Menge Insulinampullen, Blutzuckerteststreifen und Pennadeln. Denn die neue Premierministerin hat Typ-1-Diabetes. Weiterlesen


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Des Libre wegen… Tschüs Techniker, hallo DAK

Heute habe ich es getan: Ich habe bei der Techniker Krankenkasse gekündigt und den Wechsel zur DAK-Gesundheit angeschoben. Die DAK übernimmt nämlich die Kosten für das Freestyle Libre als Satzungsleistung, während die Techniker weiterhin auf stur schaltet.

Normalerweise bin ich kein Freund von ständigen Wechseln. Wenn ich erst einmal einen Telefonanbieter, ein Fitnessstudio, einen Friseur, eine Hausratversicherung oder eine Krankenkasse gefunden habe, mit der ich prinzipiell einverstanden bin, dann bleibe ich auch dabei. Vor allem aus Trägheit, denn schließlich ist es total nervig, immer wieder Preise und Leistungen zu vergleichen, laufende Verträge zu checken und sich hier und da zu informieren, nur um bloß zu jedem Zeitpunkt das beste und kostengünstigste Angebot zu nutzen. Weiterlesen


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Neulich beim Diadoc: Demnächst gibt es andere Teststreifen…

Bei meinem letzten Besuch beim Diabetologen gab es eine schlechte Nachricht für mich: Die Praxis kann mir künftig nicht mehr meine gewohnten Teststreifen verordnen, weil sie zu teuer sind. Und das, obwohl ich dank des aus eigener Tasche finanzierten Freestyle Libre nur noch etwa 30 Teststreifen im Monat benötige (statt rund 200 Stück in Vor-Libre-Zeiten).

Seit meiner Diabetes-Diagnose im März 2010 nutze ich das AccuChek Mobile mit seinen Testkasseten à 50 Teststreifen. Ich mag es, weil ich mit diesem Gerät nicht viele verschiedene Komponenten (Messgerät, Lanzette, kleine Dose mit Teststreifen) einzeln hervorkramen und vor mir aufbauen muss, sondern alles in einem Gerät habe. Sehr praktisch. Ich finde es auch gut, dass ich nur alle 50 Tests einmal eine Kassette entsorgen muss und nicht nach jeder Messung einen Teststreifen – jeder Diabetiker kennt das, bei einzelnen Teststreifen fliegen die immer überall in der Wohnung herum, weil man sie ja gleich, gleich, bisschen später, na gut morgen endlich mal wegräumen will. Dummerweise sind die Testkassetten für das AccuChek Mobile aber auch etwas teurer die Teststreifen anderer Systeme. Weiterlesen


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Mal spinnt er, mal nimmt er nix krumm: Mein Blutzucker…

Ein Brötchen, die eine Hälfte mit Serranoschinken und Ei belegt, die andere Hälfte mit Käse und Marmelade. Dazu ein Smoothie aus Spinat und etwas Birnensaft. Typische Wochenendfrühstück. Blutzuckerverlauf? Untypisch. Danach Food Truck Festival mit etlichen ungewohnten Gerichten – und Ebbe in der Insulinpatrone. Blutzuckerverlauf? Völlig ungerührt.

Man sollte ja meinen, nach über 6 Jahren mit Typ-1-Diabetes habe man so halbwegs durchschaut, wie der Blutzucker wann und warum tickt. Ist aber nicht so. Dafür ist mein Tagesprofil vom vergangenen Samstag ein tolles Beispiel. Der Tag fing mit einem gemütlichen Frühstück an, wie ich es am Wochenende oft zu mir nehme: ein Brötchen, die eine Hälfte mit Serranoschinken und Ei belegt, die andere Hälfte mit Käse und Marmelade. Dazu ein Smoothie aus Spinat und etwas Birnensaft. Unzählige Male erfolgreich mit 6 KE geschätzt, den Glukoseanstieg mit einem Spritz-Ess-Abstand von 25 Minuten auch prima austariert. Weiterlesen