Süß, happy und fit

Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Mehr Proteine statt Kohlenhydrate essen: Spricht eigentlich irgendetwas dagegen?

„Bloß nicht zu viel Eiweiß, das schädigt doch die Nieren!“ Solche Sätze bekommen Diabetiker häufig zu hören, wenn sie sich als Anhänger einer wie auch immer gearteten Low-Carb- und High-Protein-Ernährung outen. Doch was ist wirklich dran an dieser Warnung?

Mit dem Thema kohlenhydratreduzierter Ernährung beschäftige ich mich schon seit einer ganzen Weile. Bereits bevor ich im Frühjahr 2010 die Diagnose Typ-1-Diabetes erhielt, hatte ich das Standardwerk zur LOGI-Ernährung studiert und über die Zusammensetzung meiner Nahrung nachgedacht. Mit der Diagnose nahm dieses Nachdenken naturgemäß noch breiteren Raum ein. Außerdem konnte ich ganz hautnah beobachten, was Stoffwechselgesunde nie wirklich mitbekommen: Große Mengen Kohlenhydrate können den Blutzucker ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen – selbst wenn man ihre Menge richtig eingeschätzt und die korrekte Insulindosis dafür gespritzt hat. Ganz einfach deshalb, weil es sehr schwer ist, genau den richtigen Zeitpunkt für die Insulingabe zu treffen. Komplexe Kohlenhydrate oder Kohlenhydrate in Verbindung mit Fett und Eiweiß brauchen viel länger, bis sie verstoffwechselt werden und den Blutzucker ansteigen lassen. Einfache Kohlenhydrate ohne solche Begleiter wiederum schießen schneller ins Blut als selbst das modernste Turboinsulin wirken kann. Weiterlesen


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Bitte einmal alles ganz schnell umkrempeln: Neuer Faktor, neue Basaldosis gefällig?

Ich bin sehr dankbar, dass sich mein Blutzucker meist relativ brav und vorhersehbar benimmt. Die Betonung liegt auf MEIST. Denn in den vergangenen Wochen habe ich recht intensiv daran basteln müssen, die Dosis für mein Basalinsulin und meinen morgendlichen KE-Faktor wieder in den Griff zu bekommen.

Mein Diabetes mag keine schleichenden Veränderungen. Wenn er sich überlegt, dass er künftig mehr Basalinsulin braucht, dann entscheidet er das sehr plötzlich. Das gleiche gilt für KE-Faktoren: Gestern reichten 0,5 Insulineinheiten (IE) pro Kohlenhydrateinheiten (KE)? Macht nix, ab heute sollen es bitteschön 1,2 sein. Zum Glück passiert das nicht oft, sodass ich überwiegend gut klarkomme und nur selten mit größeren Blutzuckerschwankungen zu kämpfen habe. Doch in letzter Zeit war ein bisschen der Wurm drin. Es fing damit an, dass gegen Ende November 2014 mein morgendlicher Insulinbedarf für das Frühstück schlagartig von 0,5 IE/KE auf 1,0 IE/KE anstieg. Es kostete mich ein wenig Überwindung, mir auf einmal die doppelte Menge Insulin für eine Mahlzeit zu spritzen, doch die Blutzuckerwerte sprachen für sich: Das ist offenbar mein neuer Bedarf. Weiterlesen


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Barcelona zu Fuß – und der Blutzucker spielt perfekt mit!

Der Mensch ist nicht zum Herumsitzen gemacht, das durfte ich während meines Urlaubs in Barcelona wieder einmal feststellen. Jeden Tag brachen wir gleich nach dem Frühstück zu unseren Aktivitäten auf – mit dem Effekt, dass man das Frühstück in der Blutzuckerkurve kaum ausmachen konnte.

Meine erste Reise nach Barcelona ist etwa anderthalb Jahre her: Ich war von der Medical Tribune beauftragt worden, über die Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) 2013 sowie einige in diesem Zusammenhang stattfindenden Industrie-Symposien zu berichten. Mein großes Glück war es, dass ich schon am Sonntag, einen Tag vor meinem ersten Veranstaltungstermin und zwei Tage vor dem eigentlichen Kongress-Start, nach Barcelona flog und zwischen den verschiedenen Vortragssitzungen und Symposien tatsächlich anderthalb Tage Zeit hatte, um mir die Stadt anzuschauen. Bei solchen Trips merke ich, dass ich tatsächlich einen Traumjob habe: Ich komme ein wenig herum, besuche interessante Veranstaltungen (von denen einige wie der EASD-Kongress für mich als Typ-1-Diabetikerin auch persönlich hochinteressant sind) und habe nebenbei manchmal auch noch Gelegenheit, ein paar Sehenswürdigkeiten zu besichtigen – das ist doch im Grund bezahlter Urlaub, oder? Weiterlesen


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Erfahrungsbericht Freestyle Libre: Schon ziemlich toll, ABER…

Seit dem 11. November 2014 teste ich das neue Flash Glucose Monitoring (FGM) System, besser bekannt unter dem Handelsnamen Freestyle Libre. Mein Fazit: Leichte Handhabung, der Sensor stört überhaupt nicht und macht im Alltag alles mit, und die Verlaufskurven haben mir so manchen Aha-Effekt beschert. Aber: Mein Vertrauen in die neue Technik steht und fällt mit der Messgenauigkeit. Und an der zweifele ich mehr als es das Beitragsbild vermuten lässt.

Seit Mitte Oktober 2014 ist ein neues System zur Glukosemessung für Diabetiker auf dem Markt, das Flash Glucose Monitoring (FGM) System „Freestyle Libre“  der Firma Abbott Diabetes Care. Über den beinahe schon skurrilen Hype um das neue System habe ich euch bereits berichtet. Heute möchte ich euch von meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Freestyle Libre erzählen. Wohlgemerkt: Es sind meine ganz individuellen Eindrücke. Wer in den einschlägigen Facebook-Gruppen die Diskussionen zum Freestyle Libre verfolgt, dem ist sicherlich schon aufgefallen, dass das System nicht bei jedem Diabetiker gleich gut funktioniert und entsprechend auch nicht jeder gleich zufrieden damit ist. Ich erzähle euch nun von meinen Erfahrungen anhand verschiedener Kriterien, die mir bei einem System zur Glukosemessung relevant erscheinen. Weiterlesen