Süß, happy und fit

Echte Geschichten aus meinem bewegten Leben mit Typ-1-Diabetes


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Alltagstest: Was mein Diabetestäschchen können muss

Es soll ja Menschen geben, die stecken sich ihr Blutzuckermessgerät und ihren Pen einfach in die Hosentasche. Das kommt für mich nicht in Frage: Bei mir müssen alle Utensilien ordentlich verstaut sein. Darf ich vorstellen? Meine Diabetestäschchen und ich!

Mein erstes Diabetestäschchen bekam ich am Tag der Diagnose in der Diabetespraxis ausgehändigt. Es war ein Werbegeschenk einer Pharmafirma, ich glaube von Berlin Chemie. Schwarz, mit Werbeaufdruck, optisch nicht sonderlich ansprechend. Aber das Innenleben fand ich prima: Gummischlaufen für zwei Insulinpens, diverse kleine Reißverschlussfächer für Kleinkram wie Reserve-Insulinampullen, Traubenzucker, Pennadeln und Ersatzbatterien und ein Fach für das Blutzuckermessgerät. Weiterlesen


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Zwei Wochen lang Diabetes simulieren – Was kriegt man dabei wohl mit?

Heute bin ich auf ein Experiment aufmerksam geworden, das Imke vom Nachbarblog „Diabetes durch zwei“ plant. Sie will zwei Wochen lang ihren Blutzucker messen und „spritzen“ als sei sie selbst Diabetikerin, um besser zu verstehen, wie sich das Leben mit Diabetes anfühlt. Nun, ich habe da ein paar Aufgaben für sie…

Imke hat keinen Diabetes, bloggt aber darüber. Sie beschäftigt sich als Lebenspartnerin eines Typ-1-Diabetikers auf ihrem Blog mit der Angehörigen-Perspektive, die bekanntlich auch mich so sehr interessiert, dass ich ein Buch darüber schreiben möchte. Nun möchte sie also die reine Angehörigen-Perspektive verlassen und (zumindest soweit das möglich ist, wenn man selbst eine funktionierende Bauchspeicheldrüse hat) selbst erleben, was es bedeutet, täglich mehrmals den Blutzucker zu messen, sich selbst eine Spritze zu setzen und dabei möglicherweise von anderen beobachtet zu werden. Weiterlesen


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Wie man auch ohne Pumpe einen verzögerten Bolus spritzen kann

Insulinpumpenträger wissen ihn meist sehr zu schätzen: den verzögerten oder gesplitteten Bolus, mit dem sie Mahlzeiten abdecken können, deren Kohlenhydrate zum Teil erst etwas später im Blut ankommen und den Glukosespiegel beeinflussen. Man kann einen verzögerten oder gesplitteten Bolus aber durchaus auch mit ganz normalen Insulinpens simulieren.

Eines vorweg: Ich weiß um die vielen Vorteile, die eine Pumpentherapie im Alltag haben kann. Von wegen besseres Feintuning, mehr Flexibilität mit verschiedenen Basalraten, diskrete Bolusgabe in der Öffentlichkeit etc. Mich persönlich reizt eine Insulinpumpe derzeit trotzdem nicht. Ich habe mich mit meinem Freestyle Libre Sensor angefreundet und empfinde ihn nicht als störend, doch ein weiteres (und doch noch um einiges größeres) Gerät am Körper zu tragen, schreckt mich bislang doch sehr ab. Ich bin zufrieden, wenn ich nach dem Insulinspritzen meine Pens in meinem Täschchen verstauen kann und meinen Körper danach wieder für mich habe – ohne dass ich an einen Katheter mit seinem Schlauch (in dem ich mich bestimmt permanent verheddern würde) und den besten Aufbewahrungsort für die dazugehörige Pumpe denken muss. Weiterlesen


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Zuckerchaos – und mein verehrter Begleiter Diabetes kann ausnahmsweise nix dafür!

Hohe Nüchternwerte, die Faktoren passen auf einmal nicht mehr – über Weihnachten spielte mein Blutzucker verrückt. Doch ich muss dieses Mal meinen Diabetes in aller Form um Verzeihung bitten: Er kann tatsächlich gar nichts dafür!

In der vergangenen Woche und damit auch über die Weihnachtstage war ich mit meinen Zuckerwerten überhaupt nicht zufrieden. Während ich normalerweise mit Nüchternwerten zwischen 100 und 135 mg/dl in den Tag starte, begrüßten mich auf dem Display meines Freestyle Libre Scanners (ebenso wie auf meinem Blutzuckermessgerät) nun etliche Tage lang immer Werte zwischen 180 und 210 mg/dl. Und tagsüber mochte auch nichts so richtig gelingen. Nicht schön. Weiterlesen


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Daily Dose Mini-Insulinspritze: Wie gewonnen, so zerronnen…

Kaum hatte ich die Mini-Insulinspritzen „Daily Dose“ von Mylife entdeckt und getestet, waren sie auch schon nicht mehr lieferbar, weil der Hersteller sie mangels Nachfrage vom Markt genommen hat. Schade.

Vor einer Weile hatte ich an dieser Stelle über die Mylife Daily Dose Insulinspritze berichtet die weniger Platz als ein normaler Insulinpen beansprucht und deshalb eigentlich prima zum Mitnehmen beim Sport geeignet ist. Die kleine Einschränkung „eigentlich“ deshalb, weil die genaue Dosierung mit der 0,3 ml Spritze nicht so einfach ist und weil ich gerade beim Sport sehr präzise kleinste Mengen Insulin abgeben möchte, damit ich nur einen erhöhten Wert vorsichtig korrigieren kann und mich nicht versehentlich ins Hypo-Nirvana katapultiere. Nach meinem Bericht erreichten mich einige Kommentare, dass von Mylife Daily Dose ja auch 0,1 ml Spritzen verfügbar sind, mit denen die Dosierung aufgrund der insgesamt geringeren maximalen Füllmenge deutlich einfacher ist. Ebenso erreichten mich allerdings auch Kommentare, wonach man sich fix bevorraten sollte, weil Mylife die Mini-Insulinspritzen vom Markt nimmt. Weiterlesen


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Ach du Sch… Wie kann es sein, dass ich meinen Diabetes einfach vergesse?

So etwas wie vorhin beim Abendessen ist mir ja noch nie passiert: Ich habe zum ersten Mal in meiner Diabeteskarriere vollkommen vergessen, dass ich eine funktionsuntüchtige Bauchspeicheldrüse habe. Mein Gehirn scheint wohl grad in der Wäsche zu sein…

Ja, ihr habt richtig gelesen! Ich habe es schlicht vergessen! Christoph und ich wollten Abendbrot essen und hatten dafür die übrig gebliebenen Brötchen vom Frühstück mit Schinken und verschiedenen Käsesorten sowie aufgeschnittenen Tomaten und Paprikastreifen aufgedeckt. Also mal kein Low-Carb-Abendessen, wie ich es eigentlich bevorzuge, sondern eines, für das ich mir einen ordentlichen Schuss setzen muss. Nur, dass ich überhaupt nicht daran dachte, dass ich vor dem Essen ein kleines Extraprogramm abspulen muss. Eines, das aus Zuckermessen, Kopfrechnen und Insulinspritzen besteht. Möglichst auch mit einem akzeptablen Spritz-Ess-Abstand, damit der Zuckerwert unmittelbar nach dem Essen nicht ins Unermessliche steigt. Weiterlesen


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Mylife Daily Dose Insulinspritze: Ein kleiner Schuss Insulin für unterwegs?

Beim Sport ist das Risiko zu unterzuckern deutlich größer als die Gefahr hoher Zuckerwerte. Doch manchmal ist es auch beim Sport ratsam, ein bisschen Insulin dabei zu haben. Ich habe hierfür einmal die Einweg-Insulinspritzen „Mylife Daily Dose“ von Ypsomed getestet.

In den vergangenen Monaten musste ich leider häufiger einmal beobachten, dass sportliche Aktivität den Zuckerwert nicht immer sinken, sondern manchmal auch kräftig ansteigen lässt. So geschehen beim Staffellauf beim Hamburger Marathon und kurz darauf beim Itzehoer Störlauf. Ich habe inzwischen eine plausible Erklärung für die Anstiege gefunden – doch die beste Erklärung hilft nichts, wenn im entscheidenden Moment kein Insulin greifbar ist, weil ich den großen Insulinpen nicht beim Laufen mit mir herumschleppen wollte. Weiterlesen


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Heiraten mit Diabetes: Traumkleid, Traumtag, Traumzucker!

Himmel, wie die Zeit vergeht! Heute, am 30. April ist es bereits vier Jahre her, dass mein Mann Christoph und ich einander an einem wunderschönen Sonnentag das Jawort gegeben haben. Für die Vorbereitungen hatten wir nur gut zwei Monate Zeit, in denen auch das perfekte – und diabetestaugliche – Brautkleid gefunden werden musste.

Mein Mann Christoph und ich sind entschlussfreudige Menschen. Als wir Ende Januar 2011 beschlossen zu heiraten, wollten wir Nägel mit Köpfen machen und entschieden uns für den 30. April als Hochzeitsdatum, weil uns der Gedanke gefiel, nach dem Jawort in den Mai zu tanzen und dass alle Jahre wieder unser Hochzeitstag in einen Feiertag mündet. Viele sachkundige Menschen behaupten ja, eine ordentliche Hochzeit erfordere mindestens ein halbes Jahr Vorbereitung. Ich sage: Das ist bei gutem Willen auch in zwei Monaten zu schaffen. Dabei entpuppte sich der Kauf eines Brautkleides als der größte Zeitfresser. Weiterlesen