Süß, happy und fit

Von wegen zuckerkrank – ein Blog über glückliches Leben, leckere Ernährung und Sport mit Typ-1-Diabetes


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Für euch getestet: Neue Traubenzucker-Kautabletten aus dem Plastikröhrchen

Vor gut anderthalb Jahren habe ich bei einer Marktforschung mitgemacht. Dabei sind wir in einem einstündigen Telefoninterview der Frage nachgegangen, wie der perfekte Traubenzucker für mich beschaffen sein müsste, mit dem ich meine Hypos bekämpfe. Und nun habe ich ein Testpaket bekommen, das Proben der Produkte enthält, die am Ende bei dem Entwicklungsprozess herausgekommen sind.

Absender des Pakets war die Firma Sanotact*, die schon seit vielen Jahren die kleinen, in Plastikfolie verpackten Traubenzuckerdrops mit dem Namen ‚intact‘ vertreibt, die man vor allem im Kassenbereich von Apotheken findet. Nun hat das Unternehmen also ein Produkt herausgebracht, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes eingeht und in das auch die Erkenntnisse aus den besagten Telefoninterviews eingeflossen sind. Um mein Fazit schon mal vorwegzunehmen: Das Ergebnis gefällt mir nur so mittelmäßig.

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Warum manche Menschen (mit oder ohne Diabetes) früher gegen Corona geimpft werden

Heute schreibe ich über Impfneid. Ich finde, das ist ein ziemlich hässliches Thema. Klar, niemand möchte sich gern mit Corona infizieren. Alle haben mehr oder weniger Angst davor, was die Krankheit mit ihnen anstellen, welche Langzeitfolgen sie nach sich ziehen könnte. Es ist also verständlich, wenn Menschen gern möglichst früh gegen das Virus geimpft werden möchten.

Aber weil Impfstof (noch) knapp ist, haben manche Leute etwas seltsame Vorstellungen davon, wer zuerst geimpft werden sollte und wer sich noch ein wenig gedulden sollte. In den vergangenen Wochen ist mir bei meinen Streifzügen durch’s Netz bzw. durch die sozialen Medien zweierlei aufgefallen: Zum einen scheinen viele die Vorstellung zu haben, dass eine Impfung eine „Belohnung“ für besondere Verdienste ist. Und zum anderen gibt es die Meinung, dass Menschen, die sich in der Vergangenheit vielleicht nicht so gewissenhaft um ihre eigene Gesundheit gekümmert haben, eine frühzeitige Impfung nicht „verdient“ haben.

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Buchtipp für alle, die abnehmen wollen: „Fettlogik überwinden“ von Nadja Hermann

In meinem ersten Beitrag zum Thema Kalorienzählen und Abnehmen hatte ich eine ausführliche Buchbesprechung angekündigt, und heute erzähle ich euch endlich einmal, warum mir das Buch „Fettlogik überwinden“ von Nadja Hermann so gut gefällt. Für mich (minus 8 Kilo seit Januar) und meinen Mann Christoph (minus 25 Kilo seit Januar) war es genau das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt.

Anfang des Jahres hatten Christoph und ich beide die Faxen dicke. Ich wollte nicht weiterhin mit jedem Jahr Diabetes ein Kilo zunehmen, er wollte das seit Jahren bzw. eher Jahrzehnten stetige Auf und Ab seines Gewichts im übergewichtigen Bereich nicht länger mitmachen. Und als ich auf dem Weg nach Wien zum ATTD-Kongress Ende Januar 2018 am Flughafen Hamburg noch ein wenig durch das Buchsortiment stöberte, fiel mir „Fettlogik überwinden“ in die Hände. Ich hatte keine Lektüre für den Flieger eingepackt, also griff ich kurzentschlossen zu und hatte das Buch beinahe schon zu einem Drittel ausgelesen, als ich in Wien landete. Weiterlesen


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Prävention per Knopfdruck: „Wasser zu trinken muss ein ganz normales Ritual werden“

In der aktuellen Ausgabe der Diabetes Zeitung der DDG ist ein Artikel von mir über ein schönes Präventionsprojekt in Schleswig-Holstein erschienen, von dem ich  mir wünsche, dass es bundesweit Nachahmer findet. Wenn in Schulen Wasserspender an zentralen Orten für die Kinder zur Verfügung stehen, dann gewöhnen sie sich leichter daran, Wasser statt zuckerhaltige Getränke zu trinken. Hier der Artikel in voller Länge.

Lübeck. Zuckerhaltige Limonaden und Säfte meiden, lieber Wasser trinken. Übergewicht und Stoffwechselstörungen bei Kindern und Jugendlichen lassen sich mit recht simplen Mitteln vorbeugen. Weil es aber doch nicht ganz so einfach ist, engagiert sich der Lübecker Diabetologe Prof. Morten Schütt dafür, dass an Schulen in Schleswig-Holstein frei zugängliche Zapfanlagen für Trinkwasser installiert werden. Weiterlesen


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„Meine Oma hat auch Diabetes…“ ist für mich kein Spruch zum Aufregen mehr

Für viele von uns Typ-Einsern ist der Spruch „Meine Oma hat auch Diabetes…“ der Inbegriff des Unverstandenseins. Denn meist hat die besagte Oma einen Typ-2-Diabetes, der sich mit unserem Typ-1 nun einmal nur bedingt vergleichen lässt. Doch was ist, wenn das gar nicht stimmt und die Oma vielleicht ebenfalls Typ-1-Diabetes hat?

Ich frage das aus gutem Grund. Denn immerhin bin ich selbst seit gut einem Jahr Oma, und habe natürlich weiterhin Typ-1-Diabetes. Am vergangenen Freitag waren wir zur ersten Geburtstagsparty meiner Enkelin eingeladen, verputzten Kuchen, schwenkten Wunderkerzen, sangen im Kanon und übten mit der Kleinen, wie man mit der Kugelbahn spielt – natürlich ein pädagogisch wertvolles Oma-Geschenk.  Weiterlesen


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Schon gewusst? Schlechte Wohnsituation, Straßenlärm, Abgase und geringe Walkability erhöhen das Risiko für Typ-2-Diabetes

Im Nordosten Deutschlands tritt Typ-2-Diabetes deutlich häufiger auf als im Westen – und das sich nicht allein mit den klassischen Risiken wie Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel und geringerem Bildungsgrad erklären, so hieß es in einer Sitzung bei der DDG-Jahrestagung im Mai 2017 in Hamburg. Dort lernte ich den Begriff „Walkability“ als weiteres Kriterium dafür, ob eine Region besonders anfällig für Typ-2-Diabetes ist oder nicht.

„Dick, dumm, Diabetes“ ist ein gemeines Vorurteil – das sich leider ebenso hartnäckig hält, wie es falsch ist. Bei der DDG-Jahrestagung wurden in einer Sitzung zur Versorgungsforschung aktuelle Daten zur Häufigkeit von Typ-2-Diabetes präsentiert – und zu den Ursachen für regionale Unterschiede. Versorgungsforschung und Register sind erst einmal Stichworte, die sich erst einmal ungeheuer trocken und langweilig anhören. Doch tatsächlich war die Sitzung extrem interessant. Was also sind die Fakten? Weiterlesen


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Buchtipp: Happy Carb – Mein Low-Carb-Weg zum Glück

Vor einer Weile habe ich hier ja schon einmal ein Rezept für süße Brötchen von Bettina Meiselbachs Blog Happy Carb zum besten gegeben. Ihr Blog läuft so erfolgreich, dass der Systemed-Verlag sie als Autorin unter Vertrag genommen hat, und zwar für gleich zwei Bücher. Das erste der beiden ist vor einer Weile erschienen: Darin beschreibt sie, wie sie nach ihrer Diagnose Typ-2-Diabetes nicht nur ihre Ernährung, sondern ihr ganzes Leben umgekrempelt hat.

Auf Bettis Blog Happy Carb findet man ausschließlich kohlenhydratarme Rezepte. Für den Alltag mit viel Gemüse, viel Eiweiß und definitiv nicht fettreduziert. Außerdem Rezepte für Kuchen und andere Naschereien mit wenig Kohlenhydraten und entsprechenden Ersatzzutaten statt Getreidemehl und Zucker. Als Betti 2013 im Rahmen einer Rehakur die Diagnose Typ-2-Diabetes erhielt, hatte man ihr allerdings eine ganz andere Ernährung nahegelegt, nämlich orientiert an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Diabetikern (also Menschen mit einer Störung des Glukosestoffwechsels) allen Ernstes immer noch empfiehlt, 45 bis 60 Prozent ihrer Kalorienzufuhr aus Kohlenhydraten zu bestreiten. Wohlgemerkt alles basierend auf Studien, die an stoffwechselgesunden Probanden durchgeführt werden. Weiterlesen


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Schwitzen, Enge, Schmerzen und Scham: Auf einmal hat Fettleibigkeit ein Gesicht…

Nach 150 Metern Fußweg geht ihm die Puste aus und der Schweiß läuft. Die meisten Sicherheitsgurte in Autos sind zu kurz, nur wenige Stühle im Büro oder im Kino sind der Schwerlast eines 200-Kilogramm-Körpers gewachsen, das eigene Kind findet vor lauter Bauch keinen Platz auf dem Schoß. Kein Wunder, dass viele Fettleibige sich nichts sehnlicher als eine Operation wünschen. Bei einem Besuch im Adipositas-Zentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durfte ich bei einem solchen Eingriff zusehen.

Wenn Ärzte von behandlungsbedürftigem Übergewicht (Adipositas) sprechen, dann meinen sie Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) von über 30. Darunter muss man sich einen Mann von 175 Zentimeter Körpergröße vorstellen, der 92 Kilogramm oder mehr wiegt. Leute dieses Kalibers hat heutzutage vermutlich jeder in seinem Bekannten- oder Kollegenkreis. Ich selbst bringe es mit 160 Zentimeter Körpergröße und hartnäckigen 69 Kilogramm auch auf einen BMI von immerhin 27. Der 41-jährige Herr C. aber, der bei einem Pressegespräch der Firma Novo Nordisk am Adipositas-Zentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) den Journalisten vom Leben mit seinem Übergewicht erzählt, bringt deutlich mehr auf die Waage als die allermeisten von uns. Weiterlesen


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Ja, ich darf das essen. Aber ist es auch wirklich schlau?

Mit diesem Beitrag werde ich mich vielleicht bei dem einen oder anderen Typ-1-Diabetiker unbeliebt machen. Es geht darum, was wir essen „dürfen“ und was nicht.

Ich weiß, dass vielen von uns reflexartig die Hutschnur hochgeht, wenn sie die beiden Wörter „Essen“ und „dürfen“ auch nur zusammen in einem Satz sehen. Weil solche Sätze häufig von Menschen kommen, die keine Ahnung von Typ-1-Diabetes haben, unsere Form der Stoffwechselstörung munter mit Typ-2-Diabetes in einen Topf werfen und ihr geballtes Halbwissen dann gern mit erhobenem Zeigefinger kundtun: „Das darfst du aber gar nicht essen, da ist doch Zucker drin!“ Weiterlesen


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Bessere Diabetestherapie: Der Schlüssel liegt in der Kommunikation

Eckart von Hirschhausen zählt laut Wikipedia zur Gattung Moderator, Zauberkünstler, Kabarettist, Comedian und Schriftsteller. Ich habe ihn nun zweimal bei verschiedenen Veranstaltungen live erleben und seinen Gedanken unter anderem zur Diabetestherapie lauschen dürfen. Das war zwar komisch, aber eigentlich nicht wirklich lustig.

Wer Eckart von Hirschhausen nur vom Zappen durch das TV-Programm kennt, weiß möglicherweise nicht, dass er studierter Mediziner ist. Bevor er begann, mit Bühnenshows durch die Republik zu tingeln, arbeitete er als Arzt in Berlin in der Kinderneurologie. Allerdings fiel ihm bei seiner Arbeit als Arzt auf, dass die Patienten, die ihn konsultierten, gar nicht diejenigen waren, die am dringendsten ärztlichen Rat gebraucht hätten. Das änderte sich auch nicht, als er nach einer Weiterbildung zum Wissenschaftsjournalisten eine Gesundheitssendung Hessischen Rundfunk moderierte. „Keine Zigaretten, mehr Gemüse, das Übliche eben – das predigte ich den Zuschauern jahrelang“, erzählt er, „doch es änderte sich nichts, weil nur die zuschauten, die ohnehin schon aufgeklärt und gesundheitsbewusst waren.“ Mit dieser Erkenntnis erklärte von Hirschhausen sowohl bei einer Weiterbildung für Medizinjournalisten Ende April in Mannheim, als beim Jahreskongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) Mitte Mai in Berlin seinen Wechsel vom seriösen ins komische Fach, oft in Unterhaltungsshows, aber gern auch im sogenannten Unterschichtenfernsehen. Weiterlesen